Lebensdaten
1795 – 1866
Geburtsort
Tautendorf bei Gars (Niederösterreich)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Konditor
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136437826 | OGND | VIAF: 80780873
Namensvarianten
  • Kranzler, Johann George

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Zitierweise

Kranzler, Johann George, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136437826.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. George (ca. 1760- n. 1829), Ackerbürger in T.;
    M N. N.;
    1) Berlin 1826 Catherine Babette (1804–28), T d. Försters Freh aus Raduhn b. Schwedt, 2) Berlin 1828 ( 1833) Johanne Freh (Schwägerin), 3) Berlin 1840 Caroline (1813–46), T d. Gensdarmen Lorenz;
    1 S aus 2) Martin (1830–69), 1 S aus 3) Alfred (1841–1911), beide Nachf. K.s als Leiter d. Unternehmens.

  • Biographie

    K. erlernte in Wien den Konditorberuf, soll beim Wiener Kongreß den Kanzler Hardenberg kennengelernt haben und folgte diesem 1816 als dessen persönlicher Küchenchef nach Berlin. Bis zu Hardenbergs Tod arbeitete er auf dessen Gut in Tempelhof. Dann erwarb er das Berliner Bürgerrecht und eröffnete 1825 an der Ecke Friedrichstraße/Behrenstraße eine eigene Konditorei, die trotz der großen Konkurrenz der in dieser Gegend ansässigen Schweizer Zuckerbäcker bald florierte. 1833/34 zog K. in das Haus Nummer 25 an der Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße um. Dieses Anwesen, das größere Räumlichkeiten bot und für das er einen Kaufpreis von 32 000 Talern bezahlte, wurde von K. mit erheblichem Aufwand umgebaut. Wegen eines Balkons und einer zur Straße offenen Terasse („Rampe“) kam es dabei zu Auseinandersetzungen mit der Baupolizei, die aber durch eine Verfügung König Friedrich Wilhelms III. zugunsten K.s entschieden wurden. Ende 1834 wurde das neue „Café Kranzler“ eröffnet, das bald einen legendären Ruf erwarb. Neben österreichischen Konditorei-Spezialitäten servierte K. russisches Eis. Als erster Kaffeehaus-Unternehmer in Berlin richtete er einen Rauchsalon ein. Im Sommer war vor allem die „Rampe“ ein beliebter Treffpunkt. 1852 wurde K. zum Hofkonditor ernannt. Er lieferte die Konditorwaren für die Hoffeste. Fast alle bei ihm angebotenen Produkte stellte er im eigenen Betrieb her.

    Nach K.s Tod wurde das Unternehmen kurze Zeit von seinen beiden Söhnen gemeinsam und dann, nach dem frühen Tod des älteren (1869), von dem jüngeren allein geleitet. Nach dessen Tod wurde es 1911 an die Berliner Hotelbetriebs AG verpachtet und 1923 von dieser endgültig übernommen. 1932 wurde am Kurfürstendamm ein 2. Café Kranzler eröffnet. Das Stammhaus Unter den Linden wurde 1944 durch Bomben zerstört. Das Café am Kurfürstendamm wurde 1958 neu eröffnet. Weitere Kranzler-Betriebe gibt es heute in Hamburg, Dortmund, Köln, Bonn, Frankfurt am Main und Zürich.

  • Literatur

    ÖBL;
    Mitt. d. Fa. Kempinski Hotelbetriebs-AG.

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Kranzler, Johann George" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 675 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136437826.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA