Lebensdaten
1879 – 1922
Geburtsort
Richterswill (Kanton Zürich)
Sterbeort
Zuoz (Kanton Graubünden)
Beruf/Funktion
Industrieller ; Ingenieur
Konfession
protestantisch
Normdaten
GND: 136254691 | OGND | VIAF: 80631597
Namensvarianten
  • Landis, Heinrich

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Zitierweise

Landis, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136254691.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1833–1915), Seidenindustr., Gemeindepräs., Nationalrat, Oberst, S d. Hans Heinrich (1806–75), Textilfabr. in R., u. d. Katharina Hürlimann;
    M Barbara Rosine Honegger (1853–1934) aus Rüti;
    Halb-Schw Helene ( Theodor v. Lerber, 1861–1931, Pfarrer, Sekr. d. Ev. Ges. in Bern), Klara ( Robert Haab 1865-1939, Bundespräs, d. Schweiz, Dir. d. Schweizer Bundesbahnen);
    - 1904 Emy Sara Fierz aus Zürich;
    2 S, 1 T;
    N Helene v. Lerber (1896–1963), Schriftstellerin (s. Lex. d. Frau, 1954, W, L).

  • Biographie

    L. besuchte die Industrieschule in Zürich. Mit dem Klassenkameraden Karl Heinrich Gyr (1879–1946) schloß er eine Freundschaft, die lebenslang währte. Am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, der späteren ETH, erwarb L. 1901 das Diplom als Maschineningenieur. Mit einem Nachdiplomstudium in Elektrotechnik an der TH Berlin ergänzte er sein Wissen (damals wurde dieses Fach in Zürich noch nicht gelehrt). Danach arbeitete er als Volontär in der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO). Im Herbst 1903 wurde er Teilhaber der 1896 von Richard Theiler in Zug gegründeten Elektrizitätszähler-Fabrik. 1904 übernahm L. diese Fabrik und führte sie unter dem Namen „Heinrich Landis, vormals Theiler & Cie.“ weiter. Schon kurz nach der Geschäftsübernahme häuften sich bei L. heftige, nicht diagnostizierbare Krankheitserscheinungen. Da er sich für die Belegschaft verantwortlich fühlte und spürte, daß er in seinem Zustand nicht in der Lage war, das Unternehmen allein zu leiten, bat er seinen Freund Gyr, der als Chemiker in England arbeitete, sein Associé zu werden. Dieser trat am 1.12.1905 in das Zuger Unternehmen ein. Seither trug die Firma den Namen „Landis & Gyr“. Als Neuheit stellte man neben den Einphasenzählern 3- und 4-Leiter-Drehstrom-zähler her. Die Geschäfte gingen gut, doch L.s Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. Er mußte der Arbeit immer öfter fernbleiben und sich in sein Haus in Zuoz im Engadin zurückziehen. Am 2. Juli 1914 wandelten die beiden Freunde ihren Betrieb in eine Aktiengesellschaft um, in der Gyr Präsident war und L. Vizepräsident. Während des 1. Weltkriegs hatte das Unternehmen mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, deren Bewältigung L. größtenteils seinem Freund überlassen mußte. Die Höhenaufenthalte, von denen er sich Heilung erhofft hatte, erwiesen sich als unwirksam. Zu spät erkannten die Ärzte die von einer in der Jugendzeit erlittenen Scharlacherkrankung herrührende Nierenschrumpfung, die zu seinem frühen Tod führte.

    L. war trotz seines Leidens ein lebensfroher und gütiger Mensch. Sein lauterer Charakter, der auch im Geschäftsleben zum Ausdruck kam, machte ihn überall beliebt. Er war ein großer Musikfreund – Verehrer von Richard Wagner – und ein begeisterter Bergsteiger und Eisläufer. Es war L. nicht vergönnt, den Aufstieg seines Unternehmens zur Weltfirma zu erleben. Er kannte aber die Pläne und wußte die Firma bei seinem Freund Gyr in den besten Händen.

  • Literatur

    Bull. d. Schweizer. Elektrotechn. Ver. 1922, Nr. 4, S. 27;
    ebd. 1973, Nr. 12, S. 763;
    ebd. 1981, Nr. 15, S. 848 (P);
    Schweizer. Bauztg. v. 28.2.1922, S. 9;
    Landis & Gyr Hausztg., Jubiläumsnr. v. Okt. 1964;
    Beil. z. Geschäftsber. d. Landis & Gyr AG, 1971;
    HBLS. - Zu Gyr: Bull. d. Schweizer. Elektrotechn. Ver. 1981, Nr. 19, S. 1070 (P).

  • Autor/in

    Hans Wüger
  • Zitierweise

    Wüger, Hans, "Landis, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 502 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136254691.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA