Lebensdaten
1908 – 1979
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Salzburg
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116677406 | OGND | VIAF: 110856446
Namensvarianten
  • Landgrebe, Erich

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Zitierweise

Landgrebe, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116677406.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (1873–1943), Kaufm., S d. Kaufm. Carl Ludwig in W. u. d. Leopoldine Linnert;
    M Auguste (1873–1926, kath.), T d. August Nawrath in W. u. d. Maria Eyer;
    Vt Ludwig (* 1902), Prof. d. Philos. in Köln;
    - Krems 1938 Margret (* 1917, kath.), T d. Fabrikbes. Dipl.-Ing. Franz Schmitt u. d. Hertha Hedding;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    L. besuchte nach der Realschule die Hochschule für Welthandel in Wien und wurde später kaufmännischer Volontär in Hamburg. Mit seinem Zeichen- und Maltalent fühlte er sich in der Wiener Akademie für angewandte Kunst heimischer als in geschäftlichen Bereichen. Seine frühen Vorbilder waren Anton Kolig und vor allem Alfred Kubin. 1931 ging er in die USA, wo er sich zwei Jahre lang mit den verschiedensten Tätigkeiten durchs Leben schlug. Nach der Rückkehr trat er zunächst in die elterliche Firma (Austrobus) ein, dann war er für ein paar Monate im Wiener Verlag Zsolnay tätig, nebenbei stets malend und schreibend. 1936 und 1937 erschienen seine ersten Romane, 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, war Infanterist, Panzerschütze und Kriegsberichter zunächst an der russ. Front, dann in Afrika, wo er 1943 in amerikan. Gefangenschaft geriet, in der er seinen ersten Kriegsroman zu schreiben begann. Nach seiner Entlassung 1946 ließ sich L. in Elsbethen b. Salzburg nieder, von wo aus er immer wieder längere Reisen nach Spanien, Frankreich, Italien und Jugoslawien unternahm. Bilder von ihm erwarben u. a. die Wiener Albertina, die städtischen Sammlungen in Wien, die Linzer Neue Galerie und die Galerie Welz in Salzburg.

    L.s Lebensweg hat sich in seinen schriftstellerischen Werken niedergeschlagen. Der unstete Wanderer und intellektuelle Vagabund begegnet uns in den Frühromanen „Adam geht durch die Stadt“ und „Peter Halandt“. Das einschneidende Kriegserlebnis spiegeln die Romane „Von Dimitrowsk nach Dimitrowsk“ (1948, Neufassung u. d. T. „Mit dem Ende beginnt es“ 1951) und „Die Nächte von Kuklino“ (1952), die den Menschen am Rande des Abgrunds in der äußersten Belastung zeigen. Einem Kriegserlebnis entspringt auch L.s bedeutendstes Werk „Die Rückkehr ins Paradies“ (1956, als Slg. 1978), eine Erzählung, die vom Schicksal eines der Front entflohenen, im russ. Hinterland bei einer jungen Bäuerin das verlorene Paradies der Stille und Einkehr suchenden Soldaten erzählt, der sein Einzelgängertum mit dem Tode sühnen muß. Mit diesem Geschehen verbindet der Autor die Sehnsucht des von der Heimat abgeschnittenen Menschen nach der Sprache seiner Herkunft, die ihm in der Isolierung immer mehr entgleitet.

    Den Maler und Graphiker L. zieht es zu seinen Lieblingsmalern van Gogh und Gauguin, deren bewegtes Künstlerdasein er in den Romanen „Ein Maler namens Vincent“ (1957) und „Das ferne Land des Paul Gauguin“ (1959) darzustellen versucht. Seine Kinder- und Jugendbücher hat L. vielfach selbst illustriert, wie er auch als Illustrator anderer Werke hervorgetreten ist.

  • Werke

    Weitere W u. a. Romane: Die neuen Götter, 1939;
    Das Hochzeitsschiff, 1943;
    In sieben Tagen, 1954;
    Narr d. Glücks, 1962;
    Roman d. Zehn (Mitverfasser), 1965. -
    Erzählungen: Michaels erster Sommer, 1940, ²1952;
    Gebratene Äpfel, 1940;
    Ich in Vaters Hosen, 1943;
    Das Nachtkastlbuch, 1949;
    Florian u. Anna, 1957;
    Nur d. Nacht u. d. Sterne, 1960;
    Abgrund d. Herzen, 1961;
    Geschichten, Geschichten, Geschichten, 1965;
    Onkelgeschichten, 1967. -
    Jugendbücher: Die Reise nach Pernambuco, 1951;
    Aufruhr in Salzheim, 1954;
    Salzheimer Zirkus, 1955;
    Unsere kleine Bahn, 1955. -
    Reisebücher: Urlaub in Österreich, 1961;
    Urlaub in Spanien, 1963. -
    Zahlr. Hörspiele sowie Überes. v. Kriminalromanen aus d. Englischen. -
    G. v. Wilpert u. A. Gühring, Erstausgg. dt. Dichtung 1600-1960, 1967.

  • Literatur

    A. Holzinger, Sehnsucht nach d. Ursprünglichen, in: Wort in d. Zeit, 6, 1960, H. 5, S. 8-14;
    A. Schmidt, Sprachthematik in E. L.s Novelle „Die Rückkehr ins Paradies“, in: Sprachthematik in d. österr. Lit. d. 20. Jh., 1974, S. 135-153;
    Kosch, Lit.-Lex.;
    Vollmer;
    Giebisch-Gugitz.

  • Porträts

    in: N. Langer, Dichter aus Österreich, 1956.

  • Autor/in

    Adalbert Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Adalbert, "Landgrebe, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 501-502 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116677406.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA