Lebensdaten
1808 – 1855
Geburtsort
Stützerbach (Thüringer Wald)
Sterbeort
Stützerbach (Thüringer Wald)
Beruf/Funktion
Glasindustrieller
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 136123708 | OGND | VIAF: 80521552
Namensvarianten
  • Greiner, Franz Ferdinand

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Zitierweise

Greiner, Franz Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136123708.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter Glasmacherfam. in Lauscha;
    V Joh. Günther (1782–1861), Glasmacher, Mühlenbes., S d. Glasmachers Joh. David Gotthart in St. u. d. Dor. Maria Haack;
    M Sophie Joh. Dor. Handlin; Vorfahre Hans Greiner gen. Schwabenhans (um 1550-vor 1609), Glashüttenmeister in Lauscha; Stützerbach 1828 Carol. Güntherine Wilh. (1810–96), T d. Mühlenbes. Joh. Chrstn. Lattermann in St. u. d. Joh. Sibylla Wenzel aus Lauscha;
    3 T;
    Schwieger-S Albrecht Emil Wilh. Reinmann.

  • Biographie

    Da G. die Lampenglasbläserei erlernt hatte, richtete er um 1830 in der väterlichen Mühle eine Glasbläserei ein, in der schon bald nach ihrer Gründung außer den auf dem Thüringer Wald damals handelsüblichen Erzeugnissen der Lampenglasbläserei erstmalig auch einfache Thermometer hergestellt wurden. Die Methode, solche Thermometer über dem Gebläse herzustellen, soll G. einem bei ihm beschäftigten Perlenglasmacher Wilhelm Berkes ( 1881) abgelauscht und auf dem Thüringer Wald erstmalig kommerziell ausgewertet haben. Es wurden nach und nach in seinem Betrieb etwa 64 verschiedene Sorten von Aerometern und Thermometern sowie physikalische Geräte, chemische Glasartikel und Spielwaren aus Glas hergestellt und hauptsächlich in Preußen, Bayern, Baden und der Schweiz abgesetzt.

    Als G. mit nur 47 Jahren starb, wurde seine zu hohem Ansehen und geschäftlicher Blüte gelangte Firma noch eine Zeitlang durch seinen Schwiegersohn, den Ilmenauer Mechanikus Albrecht Emil Wilhelm Reinmann, weiterbetrieben (die Geräte wurden vorwiegend nach Berlin, Nord- und Südamerika abgesetzt), ging aber kurz darauf in Konkurs. Daß inzwischen sowohl in beiden Teilen von Stützerbach (dem preußischen und dem sachsen-weimarer Teil) wie auch in der Umgegend (zum Beispiel zu Ilmenau, Schmiedefeld am Rennsteig) eine große Anzahl von Werkstätten gleicher und ähnlicher Art entstanden waren, dürfte nicht zum wenigsten mit darauf zurückzuführen sein, daß ihre Begründer und Mitarbeiter ihre erste Ausbildung bei der Firma F. F. Greiner erfahren hatten. Wenn die somit erstmalig um 1830 im mittleren Teil des Thüringer Waldes auf industrieller Grundlage in Gang gebrachte Thermometerfabrikation auch erst in den 80er Jahren – besonders unter dem fördernden Einfluß, der durch das von Otto Schott begründete Jenaer Glaswerk Schott & Genossen auf sie ausgeübt worden ist – ein den modernen Präzisionsansprüchen genügendes Niveau erreicht hat, so darf darüber die von G. auf diesem Gebiet geleistete Pionierarbeit doch nicht gering eingeschätzt werden.

  • Literatur

    J. C. F. Körner, Anleitung z. Verfertigung übereinstimmender Thermometer u. Barometer usw., 1824;
    R. Heß, Hist. u. geogr. Beschreibung Hennebergs, 1833;
    A. W. Fils, Bad Ilmenau u. s. Umgegend am Thür. Wald, 1869;
    C. Matschoß, Männer d. Technik, 1925;
    E. Löber, Zur Gesch. d. Lampenglasbläserei auf d. Thür. Wald, 1926;
    H. Kühnert, UB z. Thür. Glashüttengesch., 1934;
    ders., Briefe u. Dokumente z. Gesch. d. VEB Jenaer Glaswerks Schott & Gen., 1. T. (1882–84), 1953, 2. T. (1884–86), 1957, 3. T. (1886–1914/15) (Ms);
    ders., Über d. Standorte älterer Ilmenauer Gewerbe- u. Industriebetriebe (mit Anhang v. F. Barth, Skizze d. industriellen Entwicklung d. Kr. Ilmenau), 1960;
    O. Kramer, Btrr. z. Gesch. d. Flüssigkeits-Thermometrie, 1961.

  • Autor/in

    Herbert Kühnert
  • Zitierweise

    Kühnert, Herbert, "Greiner, Franz Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 35-36 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136123708.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA