Lebensdaten
um 1450 – 1510
Geburtsort
Hall (Tirol)
Sterbeort
Melk/Donau
Beruf/Funktion
Humanist ; Diplomat
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136011357 | OGND | VIAF: 80428019
Namensvarianten
  • Fuxmagen, Johannes
  • Fuchsmagen, Johann
  • Fuchsmagen, Johannes
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Fuchsmagen, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136011357.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Sigmund, Pfleger d. landesfürstl. Burg Hasegg b. H., dann Stadtrat u. Bgm. v. H., gab d. Herzog 1448 e. Darlehen v. 1000 fl., 1482 landesfürstl. Sekretär u. hzgl. Rat;
    M Priska Clafiger aus H.

  • Biographie

    Bereits im Oktober 1469 war F. an der Universität Freiburg im Breisgau immatrikuliert, an welcher er 1471 Bakkalaureus, 1472/73 Magister, 1478 Dekan der Artistenfakultät wurde, 1484 die Würde eines Lizentiaten des kanonischen Rechtes erlangte. 1481 nach Tirol zurückgekehrt, wurde er 1482 zum landesfürstlichen Sekretär in Innsbruck, 1484 zum Rat Erzherzog Sigmunds, 1485 zum Rat Kaiser Friedrichs III. ernannt. Er ging 1487 mit einer Gesandtschaft König Maximilians nach Venedig und 1489 als Vertreter Erzherzog Sigmunds nach Rom, wo ihm Papst Innocenz VIII. den Titel eines Dr. iuris canonici verlieh. 1488 hatte er durch geschicktes Verhandeln mit den Bürgern von Brügge dazu beigetragen, König Maximilian aus seiner Haft zu befreien; 1490 begleitete er diesen nach Ungarn und fungierte im November 1491 als Unterhändler beim Friedensschluß mit Wladislaw II. Am kaiserlichen Hoflager in Linz 1492 wurde er von Maximilian neben Johann Krachenberger zum Regenten der niederösterreichischen Lande mit dem Sitz in Wien bestellt, wo er 1493 ein Haus in der Seilergasse (Nummer 12) erwarb, in welchem er seine Bibliothek und zahlreiche römische Inschriftsteine unterbrachte. F. bemühte sich mit Erfolg um die Einbürgerung des Humanismus in Wien, wofür ihm die Humanisten durch Widmungen und die Wahl zum Präsidenten der Sodalitas litteraria Danubiana dankten. Ein von ihm in Brüssel bestellter Wirkteppich mit Darstellungen zu Ehren des heiligen Leopold kam ins Wiener Dorotheerkloster (später nach Heiligenkreuz), eine seither verlorene Überlieferung des Chronographen von 354 ließ er (im Codes latinus Monacensis 3416) kopieren und rettete sie gleich einer ebenfalls durch ihn (im Codes latinus Monacensis 3334) kopierten Redaktion der Chronik des Otto von Freising vor dem Untergang.

  • Literatur

    S. Ruf, Dr. J. F., in: Zs. d. Ferdinandeums f. Tirol u. Vorarlberg, III. F., H. 21, 1877, S. 93 ff.;
    J. v. Aschbach, Die Wiener Univ. u. ihre Humanisten, 1877, S. 73, Anm. 4;
    A. Zingerle, Der Humanismus in Tirol unter Erzhzg. Siegmund d. Münzreichen, in: Fest-Gruß aus Innsbruck an d. XLII. Verslg. dt. Philologen u. Schulmänner in Wien, 1893, S. 35 ff.;
    Btrr. z. Gesch. d. nd.österr. Statthalterei, 1897, S. 413;
    H. Ankwicz-Kleehoven, Der Gobelin d. Dr. F. in Heiligenkreuz, in: Alt-Wiener Kal. f. d. J. 1924, hrsg. v. A. Trost, 1924, S. 64-80;
    K. Großmann, Die Frühzeit d. Humanismus in Wien b. z. Celtis Berufung 1497, in: Jb. f. Landeskde. v. Nd.österreich 12, 1929, S. 273-79.

  • Porträts

    Auf s. Teppich in Heiligenkreuz.

  • Autor/in

    Hans Ankwicz von Kleehoven
  • Zitierweise

    Kleehoven, Hans Ankwicz von, "Fuchsmagen, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136011357.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA