Lebensdaten
1778 – 1858
Geburtsort
Haus Weile bei Hattingen/Ruhr
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Bergmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135905001 | OGND | VIAF: 80341821
Namensvarianten
  • Heintzmann, Johann Heinrich
  • Heintzmann, Heinrich
  • Heintzmann, Johann Heinrich

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Zitierweise

Heintzmann, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135905001.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jul. Philipp (s. 3);
    1807 Leopoldine ( 1819), T d. preuß. Majors Leopold v. Paczenski u. Tenczin u. d. Eleonore v. Sebottendorff; Schwager Heinrich v. P. u. T. (1791–1843), Oberbergrat in Bonn;
    8 K, u. a. Edmund (1815–90), Kreisgerichtsrat, Vorstandsmitgl. v. westfäl. Gruben, Emilie ( Karl Baedeker, 1859, Buchhändler, s. NDB I), Clementine ( Ludw. v. Beughem, Senatspräs.), Laurette ( Ferd. Baur, 1812–71, Bergmeister, Betriebsdir. beim Eschweiler Bergwerksver.);
    N Heinrich (1823–89), Bergrat, 2. Vorsitzender d. Bergbauver. Essen, Vorstandsmitgl. d. Westfäl. Berggewerkschaftskasse, Heinr. Baur (1846–1925), Berghauptm.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Hamm und praktischer Tätigkeit auf verschiedenen Zechen des südlichen Ruhrgebietes erhielt H., 1799 zum Bergeleven ernannt, seine bergmännisch-wissenschaftliche Ausbildung an der Bergakademie in Berlin. 1800 wurde er dem schlesischen Oberbergamt zugewiesen. Dessen Leiter, der Berghauptmann Graf von Reden, förderte H. und betraute ihn nach Abschluß seiner Ausbildung 1803 als Obersteiger, seit 1804 als Geschworenen mit der Leitung der Königsgrube. 1805 wurde H. Mitglied des Bergamtes in Tarnowitz mit dem Dienstsitz in Zabrze. Von 1813 bis zu seiner Berufung als Direktor des Bergamtes in Essen 1821 war er, seit 1812 Bergmeister, in Tarnowitz tätig (1822 Bergrat, 1837 Oberbergrat). Er war ein bewußter Vertreter des preußischen Beamtentums in der kleinen rheinischen, sich allmählich zu einem industriellen Mittelpunkt entwickelnden Stadt, in deren gesellschaftlichem Leben er eine beachtliche Stellung einnahm. Kraft seines Könnens fand er allmählich auch in den Kreisen des aufstrebenden Bürger- und Unternehmertums Anerkennung. In Essen stand er vor der Aufgabe, die revidierte Bergordnung, die im Essen-Werdener Gebiet erst nach der Eingliederung in Preußen eingeführt worden war, zu verwirklichen, zugleich aber auch den sich mit der Industrialisierung ändernden Verhältnissen Rechnung zu tragen. Wie in Westfalen, gab es auch im rheinischen Teil des Ruhrgebietes unerfahrene Bergwerksbesitzer, die auf die Leitung der Zechen durch die Bergbehörden angewiesen waren, daneben aber auch wagemutige und kapitalkräftige Unternehmer, die die staatliche Bevormundung als hinderlich empfanden. Wenn auch das Essener Bergamt unter seiner Leitung bestrebt war, im Einvernehmen mit den Bergwerksbesitzern die Abbaupläne festzulegen, so hat es doch lange gezögert, die Inbetriebnahme neuer Zechen, insbesondere der Tiefbauzechen, zu genehmigen, aus Sorge, nicht genügend Absatz für die größere Förderung zu finden. In den Traditionen der preußischen Bergverwaltung groß geworden, aufgeschlossen für alle Fortschritte der Technik, hat H. sich für Verbesserung der Bergwerks- und Maschinenanlagen eingesetzt, sich um die Ausdehnung des Kohlenabsatzes, die Herstellung guter Straßen und die Anlegung von Eisenbahnen bemüht. Seine besondere Fürsorge galt dem Wohl der ihm anvertrauten Bergleute und der Ausbildung der Steiger. Daß die preußische|Bergwerksgesetzgebung den Anforderungen einer neuen Zeit nicht mehr entsprach, wurde ihm seit den 40er Jahren bewußt; er hat sich für die notwendigen Reformen eingesetzt. Als er 1858, wenige Wochen nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst, starb, war der Ruhrbergbau fähig, ohne staatliche Leitung zu bestehen. Der Enkel des Schöpfers der Bergordnung von 1766 hat – ein eigentümlicher Zufall – durch sein Wirken in Essen dazu beigetragen, den Bergbau von den Fesseln des Direktionsprinzips zu befreien.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Bergrat;
    Ehrenhäckel in Silber (1812).

  • Literatur

    K. Mews, H. H., in: Btrr. z. Gesch. v. Stadt u. Stift Essen 48, 1930;
    ders., in: Rhein.-westfäl. Wirtsch.biogr. I, 1932, S. 196-213 (L, P);
    s. a. L z. Gesamtfam.

  • Autor/in

    Helmuth Croon
  • Zitierweise

    Croon, Helmuth, "Heintzmann, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 445-446 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135905001.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA