Lebensdaten
1848 – 1923
Geburtsort
Elbing
Sterbeort
Elberfeld
Beruf/Funktion
Industrieller ; Bankier
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13351191X | OGND | VIAF: 72584231
Namensvarianten
  • Jordan, Hans
  • Jordan-Mallinckrodt, Hans
  • Mallinckrodt, Hans Jordan-

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Zitierweise

Jordan, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13351191X.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johs. Aug. Frdr. (1803–79), aus Schlawe/Pommern, Steuerbeamter;
    M Laura Mathilde Reich (1818–57), aus Danzig;
    Dresden 1877 Clara (1858–1933), T d. Carl Ludw. Ferd. Zimmermann (1827–64) u. d. Amalie Hedwig Rosberg;
    1 S, 1 T, u. n. Lotte ( Willy Springorum, 1874–1958, bis 1922 Gen.dir. d. Vaterland. Feuerversicherung AG, 1922-33 Vorstandsmitgl. d. Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG).

  • Biographie

    J. studierte in Königsberg und Berlin Jura und legte 1874 das Referendar-Examen ab. Er trat dann in die Dienste der Preuß. Staatsbank in Berlin und kam (nach dem Obergang der Preuß. Staatsbank auf die Reichsbank) als Reichsbank-Assessor nach Dresden. 1879 wurde er als Zweiter Vorstandsbeamter zur Reichsbankstelle nach Elberfeld berufen. 1885 wurde er dort Leiter der Berg.-Märk. Bank. Die Bank entwickelte sich unter seiner Leitung von einem Institut von lokaler Bedeutung zu einer der größten Provinzbanken Deutschlands. 1893 wurde auf Initiative von J. zur Pflege des Grundkredits in Gemeinschaft mit anderen Banken die Westdeutsche Bodenkredit-Anstalt in Köln gegründet, deren Leitung er übernahm. 1897 kam ein Interessengemeinschaftsvertrag zwischen der Deutschen Bank und der Berg.-Märk. Bank zustande; J. wurde in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank berufen.

    Unter J.s Leitung wurden der Berg.-Märk. Bank zahlreiche Filialen angegliedert (u. a. in Aachen, Mönchengladbach, Köln, Remscheid, Ruhrort, Düsseldorf, Hamm, Krefeld und Bonn). Zu den Unternehmen der Textilindustrie, die traditionell mit der Bank in Verbindung gestanden hatten, kamen große Firmen der Montanindustrie, des Maschinenbaus, der Chemie und des Brauereigewerbes sowie Verkehrs- und Schiffahrtsunternehmen. 1903 trat J. von der Leitung der Berg.-Märk. Bank zurück.

    Der Schwerpunkt von J.s Lebenswerk lag späterhin bei der Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG. Durch die Aachener Filiale der Berg.-Märk. Bank war er auf die Arbeiten von Max Fremery und Johs. Urban zur Entwicklung der Kupferkunstseide aufmerksam gemacht worden. J. erkannte die Zukunftschancen dieses Produktes und brachte das Gründungskapital zusammen; er war der eigentliche Gründer und während der folgenden 25 Jahre auch der Leiter des Glanzstoff-Unternehmens, das nicht nur das älteste und größte Unternehmen der deutschen Chemiefaser-Industrie war, sondern auch erstmals auf dem Kunstfaser-Gebiet in der Welt einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erzielte.

    Bald wurden Tochtergesellschaften in Österreich (St. Pölten 1904) und England (Flint 1907) gegründet. 1911 setzte J. gemeinsam mit Fremery den Erwerb der Viskose-Patente durch, führte persönlich die Kaufverhandlungen mit Guido Fürst Henckel v. Donnersmarck und sicherte mit der Umstellung auf dieses später weltweit dominierende Verfahren für lange Dauer den weiteren Aufschwung des Unternehmens. Im 1. Weltkrieg errichtete Glanzstoff mit der Stapelfaser-Fabrik Jordan & Co. in Sydowsaue die erste Großanlage zur Produktion von Stapelfaser. Aus diesem Anfangsprodukt, das als Kriegs-Ersatzmaterial herausgebracht wurde, ist in der weiteren Entwicklung die Zellwolle geworden.

    Nach dem Kriege setzte J. sich als Präsidial-Mitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und als Vorsitzender der Steuerstelle dieses Verbandes für übergeordnete wirtschaftspolitische Aufgaben ein. In einer Denkschrift „Genossenschaftliche Selbsthilfe“ machte er Vorschläge zur Lösung der Währungsprobleme und zur Belebung des wirtschaflichen Lebens.

  • Literatur

    25 J. Glanzstoff, 1924;
    V. Muthesius, Zur Gesch. d. Kunstfaser, 1949;
    Th. Langenbruch, in: Wuppertaler Biogr., 8. Folge, 1969. -
    Eigene Archivstud.

  • Porträts

    Gem. v. A. Kampf (1922 ?) (im Bes. d. Glanzstoff AG);
    Büste v. A. v. Hildebrand (Wuppertal-Elberfeld, Dt. Bank).

  • Autor/in

    Theodor Langenbruch
  • Zitierweise

    Langenbruch, Theodor, "Jordan, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13351191X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA