Lebensdaten
1888 – 1942
Geburtsort
Humpoletz (Böhmen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Lyriker ; Übersetzer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 133275752 | OGND | VIAF: 13495461
Namensvarianten
  • Grafe, Felix
  • Löwy, Felix

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Zitierweise

Grafe, Felix, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133275752.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf, Teer- und Pappenfabr. in Gänserndorf/Nd.österr.;
    M Klara Gibian;
    B Viktor (1878–1936), Prof. a. d. Handelsak. Wien, tit. ao. Prof. d. ehem. Physiol. d. Pflanzen a. d. Univ. Wien, Vf. u. Hrsg. v. Lehr- u. Handbüchern, Monogr. u. Zss.aufsätzen auf d. Gebieten botan. Stoffwechselphysiol u. Biochemie (u. a. zahlr. Unteres, üb. pflanzt. Phosphatide) (s. W, L);
    1) Marianne Weil (†), 2) Wien 1927 Elisabeth, T d. Joh. Weber u. d. Katharina Wehn; Schwager d. 2. Frau Franz Tastl (* 1900, hingerichtet 1942), Inhab. e. Kaffeehauses in Klosterneuburg b. Wien, Mitgl. e. Widerstandsgruppe;
    2 S aus 1), 1 S aus 2).

  • Biographie

    Als er zwei Jahre alt war, übersiedelte G. mit seinen Eltern nach Wien, wo er, abgesehen von einem mehrjährigen Aufenthalt in München und einigen Reisen in Europa, bis zu seinem Tode lebte. Seine ersten Verse und Nachdichtungen erschienen 1910 in der von Karl Kraus herausgegebenen Zeitschrift „Die Fackel“. Als Student (ab 1908) und kurze Zeit als Privatbeamter in München war er mit Wedekind und Heinrich Mann bekannt und wurde Alfred Kubins Freund. In München erschienen auch seine ersten beiden Gedichtbände. 1914 nach Wien heimgekehrt, wirkte er hier 1918 als Redakteur der expressionistischen Zeitschrift „Der Anbruch“. Später verlegte er das Hauptgewicht seiner literarischen Tätigkeit auf Obersetzungen, obwohl er auch weiterhin eigene Gedichte schrieb, deren letzte 1936 in E. Schönwieses Zeitschrift „das silberboot“ erschienen. Den leidigen Brotberuf eines Bankbeamten konnte der Privatsammler, große Kenner und Liebhaber von Graphiken und Stichen, Inkunabeln und alten Handschriften 1933 mit dem eines Experten für alte Bücher, Handschriften und Orientalia am größten Wiener Auktionshaus, dem „Dorotheum“, vertauschen. Er ist in diesem Zusammenhang auch als Entdecker und Wiederentdecker verschiedener historisch, kunst- und literarhistorisch bedeutsamer Handschriften und Drucke zu nennen. Auf Wunsch seines Schwagers Franz Tastl schrieb er 1941 ein Gedicht gegen Hitler, dessen Verbreitung bald darauf zu seiner Verhaftung und ein Jahr später zu seiner Hinrichtung führte. – Als Lyriker begann G. unter dem Einfluß des Symbolismus und gelangte nach einer darauffolgenden kurzen expressionistischen Phase zu einer Verinnerlichung der Form und einer traditionsgebundenen, konservativen Lyrik in strengen Strophenformen und antiken Metren. Übersetzt hat G. aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Tschechischen, wobei besonders die große Übertragung von Swinburnes „Atalanta“ hervorgehoben zu werden verdient. F. Torberg hat die geglückten Gedichte G.s der besten, echtesten und formschönsten Lyrik zugezählt, die seit Beginn dieses Jahrhunderts in deutscher Sprache geschrieben wurde; E. Schönwiese hat G.s Übersetzungskunst den Nachdichtungen Rudolf Borchardts ebenbürtig genannt.

  • Werke

    Idris, Gedichte, 1910;
    Ruit hora, Gedichte. 1916. - Überss.: O. Wilde, Die Ballade V. Reading Gaol, o. J.;
    F. Jammes, Almaide, 1919. -Gesammelt, mit e. T. d. ungedr. Gedichte u. Übertragungen, in: F. G., Dichtungen, hrsg. u. eingel. v. J. Strelka, 1961 (P). - Zu B Viktor: Einführung in d. Biochemie, 1913;
    Die Pflanze u. d. Mensch, 2 Bde., 1913;
    Ernährungsphysiolog. Praktikum d. höheren Pflanzen, 1914;
    Chemie d. Pflanzenzelle, 1922;
    - Hrsg.: Hdb. d. organ. Warenkde., 5 Bde., 1930;
    - Mitarbeiter am biochem. Handlex. u. am Hdb. d. biochem. Arbeitsmethoden (Abderhalden).

  • Literatur

    J. Strelka, in: F. G., Dichtungen, 1961 (P: Zeichnung v. A. Kubin). - Zu B Viktor: Österr. Chem. Ztg. 39, 1936, S. 180;
    ÖBL;
    Pogg. VI.

  • Autor/in

    Josef Strelka
  • Zitierweise

    Strelka, Josef, "Grafe, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 727-728 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133275752.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA