Lebensdaten
erwähnt 1524, gestorben 1548
Geburtsort
Burgheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen)
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
evangelischer Prädikant ; Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 129477230 | OGND | VIAF: 20763376
Namensvarianten
  • Keller, Michael
  • Reyß, Konrad (Pseudonym)
  • Cellarius, Michael
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Cellarius, Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129477230.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Verwandtschaftliche Beziehung zu dem Historiker Christoph C. läßt sich nicht eindeutig nachweisen;
    Augsburg 18.10.1526 Felicitas, T des Kaufm. Hans Österreicher d. J., Bes. einer Papiermühle, u. der Ursula Wild;
    S Mag. Mich. Keller, ev. Pfarrer zu Weilheim/Teck, 1572 zu Zell unter Eichelberg (Württ.).

  • Biographie

    C. studierte an der Universität Leipzig (Magister) und war dann Pfarrer in Wasserburg/Inn. Wegen seiner evangelischen Lehren erhielt er Predigtverbot und verließ mit herzoglicher Erlaubnis 1524 Bayern. Hierauf hielt er sich in Wittenberg auf, ohne mit den Reformatoren in nähere Fühlung zu treten. Am 22.11.1524 wurde er auf Veranlassung von Urbanus Rhegius vom Augsburger Rat als Prädikant am Barfüßerkloster angestellt. Durch seine volkstümliche, derbe Art wußte er das Volk für sich zu gewinnen und der Reformation zuzuführen. In der Abendmahlslehre stimmte er mit Zwingli überein, dessen erfolgreicher Vorkämpfer er in Augsburg wurde. Nach dessen Tode stemmte er sich gegen eine Annäherung an Wittenberg. Zu „Lob und Ehre Gottes“ veranlaßte er die Zerstörung von Bildern und Kruzifixen. Seinen großen Einfluß bei Wahlen und Stellenbesetzungen spiegelt das Sprüchlein wider „Bet den Abgott zu den Barfüßern an, So wirst Du gut Platz in Augsburg han“. Auch um die Einführung der Reformation in Kaufbeuren machte er sich verdient. In seinen späteren Jahren beeinträchtigte sein Gesundheitszustand nach Schlaganfällen sein Wirken (seit 1544 an der Sankt Moritz-Kirche).

  • Werke

    Ettlich Sermones v. d. Nachtmal Christi, Augsburg 1525.

  • Literatur

    ADB IV;
    F. Roth, Augsburgs Ref.gesch., 1901 bis 1911;
    ders., Zur Lebensgesch. d. Meisters M. Keller …, in: Btrr. z. bayer. KG 5, 1899, S. 149 bis 163.

  • Autor/in

    Helmut Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Helmut, "Cellarius, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 181 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129477230.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Cellarius: Michael C. (Keller), Prediger der Reformationszeit, geboren in Memmingen, war zuerst Hülfsgeistlicher in Straubing und Wasserburg, ging dann als Neuerer bedroht (vielleicht nach Wittenberg, Förstemann, Alb. acad. Viteb. 7. Aug. 1524) 1525 nach Augsburg, wo er als Prediger an der Barfüßerkirche mit Johann Frosch, Urban Regius u. A. reformirte, in die Ehe trat, sich mit Zwingli und dessen Genossen in Verbindung setzte. Ein volksthümlicher Eiferer, heftig in Disputation, Predigt und Bildersturm, hatte C. in und außer der Stadt viele Feinde. Herzog Wilhelm von Baiern wollte ihn 1527 auf bairischem Boden gefangen nehmen lassen. Zur Zeit des Reichstags 1530 war er, während Philipp von Hessen ihn bevorzugte, von den Kaiserlichen und Sächsischen schwer angefochten, so daß er vorzog, in seine Vaterstadt und von da eine Zeit lang nach Constanz zu gehen. Doch schon 1531 agitirte er wieder in Augsburg, die Lutheraner verdrängend, bis er selbst 1548, nachdem er zweimal vor dem Kaiser gestanden, einer Nachricht zu Folge plötzlich starb, nach einer anderen dem Interim weichen mußte.

    • Literatur

      Sender, Histor. relatio de ortu et progr. haeres.
      Stetten, Geschichte von Augspurg I.
      Schelhorn, Beiträge 4. Stück.
      Winter, Gesch. d. Schicks. der evang. Lehre in Baiern I.
      Luther's Briefe, herausgegeben von de Wette, 4, 235;
      von Burckhardt 305.
      Zwinglii opp. 7, 538.

  • Autor/in

    J. Hartmann.
  • Zitierweise

    Hartmann, Julius, "Cellarius, Michael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 82 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129477230.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA