Lebensdaten
1619 – 1664
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Rostock
Beruf/Funktion
lutherischer Theologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 128575387 | OGND | VIAF: 44290620
Namensvarianten
  • König, Johann Friedrich
  • König, Johann Friedrich
  • König, Joannes Fridericus
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Zitierweise

König, Johann Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128575387.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin ( ca. 1630), Kauf- u. Handelsmann in D., S d. Pfarrers Johannes in D. u. d. Magdalene Baldewin;
    M Martha, T d. kursächs. Hofrats Friedrich Dantzgeschirr u. d. Anna Lyser;
    Stralsund 26.10.1652 Margarethe, T d. Balthasar Rhau (1600–58), Prof., Pfarrer u. Sup. in Stralsund, u. d. Catharine (T d. Barthold v. Krackewitz, 1642, Gen.sup. v. Pommern, s. ADB 17);
    2 T.

  • Biographie

    17jährig bezog K. die Universität Leipzig, wo ihn Hülsemann prägte, 1644 die Universität Wittenberg. Hier begann sein theologisches Hauptstudium. Die Professoren Martini, Hülsemann und W. Leyser, die Köpfe der Wittenberger Hochorthodoxie, förderten ihn so, daß er als Adjunkt der Theologischen Fakultät in den Lehrbetrieb eingefügt wurde. Er las über den Römerbrief, die Augsburger Konfession, die Konkordienformel und so weiter. 1649 wurde er als Hofprediger des Grafen de la Gardie, des schwedischen Generalgouverneurs von Livland, nach Riga gerufen, der zeitweilig auch in Kopenhagen residierte. Vorher wurde er in Wittenberg ordiniert. 1651 wurde er Professor der Theologie an der Universität Greifswald. Diese stand in erbitterter Gegenwehr gegen den Kalvinismus angesichts der Entstehung reformierter Gemeinden in dem brandenburgisch gewordenen lutherischen Hinterpommern. Damit erfüllte sie zugleich die politische Aufgabe einer Abgrenzung des schwedisch gewordenen Vorpommern mit seinem ausgeprägten Luthertum. 1653 erwarb K. hier den theologischen Doktorgrad. Bereits 1656 wurde er zum Superintendenten von Mecklenburg und Ratzeburg berufen. 1659 wurde ihm nach Dorsches Tod dessen Professur in Rostock übertragen. Er las über Dogmatik und Altes Testament. In seinem Sterbejahr 1664 erschien noch seine „Theologia positiva acroamatica synoptice tractata“ (111711). Nicht die präzise Kürze erklärt die vielen Auflagen, ihre Bedeutung lag in ihrer Offenheit für die neuen Fragen, die sich um die Lehre von der „unio mystica“ rankten. In ihrer Ausformulierung im Geist und Sinn Luthers beschrieb K. sie in umfassender Ausdeutung des reformatorischen Rechtfertigungsglaubens. So fand sie im Pietismus des 18. Jahrhunderts Zustimmung etwa bei Bengel. Nachgelassene Grabreden zeigen, daß K. in der Frömmigkeitswelt eines Johann Arnd und seiner „Vier Bücher vom wahren Christentum“ beheimatet war. Damit verband er sein Bekenntnis zum Luthertum der Hochorthodoxie und eine leidenschaftliche Polemik zu ihrer Verteidigung.

  • Literatur

    ADB 16;
    J. Lindemann, Lpr., 1665;
    E. Weber, Der Einfluß d. prot. Schulphilos. auf d. orthodox-luth. Dogmatik, 1908, S. 35 ff. u. ö.;
    O. Ritschl, Dogmengesch. d. Protestantismus IV, 1927, S. 216 ff. u. ö.;
    W. Elert, Morphol. d. Luthertums I, 1952, S. 50 u. ö.

  • Autor/in

    Erich Beyreuther
  • Zitierweise

    Beyreuther, Erich, "König, Johann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 341-342 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128575387.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    König: Johann Friedrich K., lutherischer Theolog des 17. Jahrhunderts, geb. 16. Oct. 1619 zu Dresden, 15./20. Sept. 1664 zu Rostock. — Nachdem er seinen Vater, der Kaufmann war, früh verloren, studirt er 1636 ff. in Leipzig unter Hülsemann u. A., wird 1639 Magister, unterrichtet die Söhne eines Herrn von Miltitz, geht mit ihnen 1644 nach Wittenberg, wird von den dortigen Theologen Martini, Hülsemann, W. Leyser wie ein Sohn gehalten, liest als Adjunkt der theol. Facultät über Römerbrief, Augsb. Conf., Concordienformel etc., wird 1649 zum schwedischen Hofprediger berufen, in Wittenberg ordinirt, 1651 von der Königin Christina zum Prof. der Theologie in Greifswald ernannt, 1653 Dr. theol.; 1656 folgt er einem Ruf nach Mecklenburg als Superintendent von Mecklenburg und Ratzeburg; 1659 nach Dorsche's Tod wird er zugleich Professor der Theol. in Rostock, wo er über AT. und Dogmatik liest, aber bald anfängt zu kränkeln und nach kurzer Wirksamkeit, erst 45 Jahre alt, stirbt. — Unter seinen Schriften ist eine, die in der Geschichte der lutherischen Theologie eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, seine „theologia positiva acroamatica“ Rostock 1664; edit. 13, Leipzig 1711; ed. 14, Wittenberg 1755 — ein trotz seiner Trockenheit und fast skeletartigen Dürre dennoch wegen seiner präcisen Kürze vielgebrauchtes und oft commentirtes dogmatisches Lehrbuch. Er zeigt sich hier wie in seinem akademischen und kirchlichen Wirken nicht blos als einen „dogmatischen Virtuosen“, sondern auch als einen aufrichtig rechtgläubigen, dabei „etwas erwärmteren“ Theologen, der sich auf seinem Sterbebette getröstete, „allen Neuerungen unreiner Lehre Feind geblieben zu sein, vielmehr einzig auf der Augsb. unv. Confession zu leben und zu sterben, auch alle seine Lehre danach eingerichtet zu haben, als ein Feind aller Neulichkeiten und synkretistischen Wesens“.

    • Literatur

      Siehe Witte, Mem. theol., Freher, theatr. erud., Schröckh KG. VIII, 11; Gaß, Gesch. der Dogmatik I. 248. 321 ff.; Tholuck, Akad. Leben etc. S. 47. 117.

  • Autor/in

    Wagenmann.
  • Zitierweise

    Wagenmann, Julius August, "König, Johann Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 515-516 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128575387.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA