Lebensdaten
1902 – 1964
Geburtsort
Dieuze (Lothringen)
Sterbeort
Paris
Beruf/Funktion
Elektrotechniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 125970528 | OGND | VIAF: 10824060
Namensvarianten
  • Müller-Hillebrand, Dietrich
  • Müller-Hillebrand, Dietrich
  • Hillebrand, Dietrich Müller-

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Zitierweise

Müller-Hillebrand, Dietrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd125970528.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Herman John Eustace, Oberstlt.;
    M Jane Catherine Seliger;
    1935 Astrid (* 1909), T d. Seekapitäns Olof Bengtsson u. d. Axelina Eskelund;
    2 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Augustiner-Gymnasiums in Friedberg (Hessen) studierte M. an der TH Darmstadt Elektrotechnik bei W. Petersen, F. Punga, A. Sengel und K. Wirtz. 1925 trat er als Prüffeld- und Entwicklungsingenieur bei den Siemens-Schuckertwerken (SSW) in Berlin-Siemensstadt ein. Im dortigen Schaltwerk untersuchte er die Auswirkungen von Blitzentladungen auf Freileitungen und Schaltanlagen und entwickelte wirksame Schutzmechanismen, u. a. den Kathodenfall-Ableiter. Mit Hilfe des Klydonographen stellte er Präzisionsmessungen der Überspannungsvorgänge in Netzen an. 1930 promovierte M. an der TH Berlin bei A. Matthias und R. Rüdenberg mit einer Arbeit über die Einwirkung von Gewittern auf elektrische Leitungen. Wenig später wurde ihm bei den SSW die Leitung des Versuchsfeldes für Überspannungsschutzgeräte anvertraut. Nach der Ernennung zum Oberingenieur leitete er seit 1934 die Technische Abteilung des Schaltwerks, zu der die Konstruktionsbüros und Versuchsfelder gehörten. M. widmete sich in dieser Zeit besonders der Erforschung von Explosionsvorgängen und der Entwicklung explosions- und schlagwettergeschützter Geräte. Wichtige Beiträge lieferte er zum Verständnis der Eigenschaften von Leiterwerkstoffen sowie von Kontaktproblemen. Während des 2. Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit sorgte M. mit hohem persönlichen Einsatz dafür, daß das Schaltwerk in Berlin-Siemensstadt und dessen Einrichtungen möglichst vor Schäden bewahrt wurden.

    1946 übersiedelte M. nach Stockholm, wo er zunächst Fabrikleiter der Svenska Siemens AB wurde. Hier wirkte er sehr erfolgreich, bis ihn Anfang 1957 die Univ. Uppsala zum Nachfolger H. Norinders als o. Professor und Leiter des Instituts für Hochspannungsforschung berief. In Uppsala widmete sich M. insbesondere der Gewitterforschung, wobei er die Kenntnisse des elektrischen und magnetischen Feldes bei Blitzentladungen sowie allgemein der Physik des Gewitters wesentlich vertiefen konnte. Der Schutz von Personen und Gebäuden gegen Blitzeinwirkungen wurde durch seine Arbeiten erheblich verbessert.

  • Werke

    Weitere W u. a. Überspannungsregistrierung mit d. Klydonographen, in: Siemens-Zs. 7, 1927, S. 547-51, 605-12;
    Neue Hilfsmittel für d. Bekämpfung v. Überspannungen – Klydonograph u. Kathodenfall-Abieiter, in: Siemens-Jb. 1930, S. 165-83 (mit O. Westermann);
    Über d. Einwirkung v. Gewittern auf Hochspannungsnetze, 1930;
    Die Einwirkung unmittelbarer Blitzentladungen auf Hochspannungsnetze u. ihre Bekämpfung, in: Elektrotechn. Zs. 52, 1931, S. 722-27, 758-63;
    Explosionsvorgänge als Grundlage für d. Bemessung druckfester Kapselungen v. elektr. Geräten u. Motoren, ebd. 59, 1938, S. 1116-23;
    Direkte Blitzentladungen in d. Nähe v. Höchstspannungsstationen u. ihre Bekämpfung, in: VDE-Fachber. 6, 1931, S. 104-07;
    Grundlagen d. Errichtung elektr. Anlagen in explosionsgefährdeten Betrieben, 1940;
    Unterss. üb. d. im Blitzplasma umgesetzte elektr. Energie u. üb. d. übertragenen Impuls, 1955;
    Lightning Counter and Results Obtained in Sweden During the Thunderstorm Period 1958, in: Tellus 30, 1959, S. 217-33;
    Measurement of the Electric Field in Hazardous Atmospheres, in: Elteknik 4, 1961, S. 133-40 (mit Lampe);
    Experiments with Lightning Ground-Flash Counters, ebd. 7, 1964, S. 59-67;
    Zur Frage wirtsch. Probleme d. Blitzschutzes, in: Elektrotechnik u. Maschinenbau 79, 1962, S. 152 f.;
    Probleme d. Gewitterforschung u. d. Blitzschutzes, in: Elektrotechn. Zs. (B) 16, 1964, S. 9 f.

  • Literatur

    P. Jacottet, in: Elektrotechn. Zs. (B) 16, 1964, S. 486 f. (P);
    A. Dintler u. L. Grönberg (Hrsg.), Uppsala Universitets Matrikel 1951–60, 1975, S. 413-15 (W-Verz.).

  • Autor/in

    Lothar Schoen
  • Zitierweise

    Schoen, Lothar, "Müller-Hillebrand, Dietrich" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 500-501 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd125970528.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA