Lebensdaten
1881 – 1968
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Lenggries (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Diplomat ; Verwaltungsjurist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 124461484 | OGND | VIAF: 42771965
Namensvarianten
  • Jänicke, Wolfgang
  • Jaenicke, Wolfgang
  • Jänicke, Wolfgang
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Zitierweise

Jaenicke, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124461484.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1849–1903), 2. Bgm. v. B., Romanschriftsteller (s. BJ VIII, Tl.; Brümmer);
    M Bettina, T d. Sanitätsrats Dr. med. Sigismund Asch;
    1910 Elisabeth Curs (* 1883);
    2 S, u. a. Joachim (* 1915), Botschafter.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und Ablegung des Assessor-Examens trat J. 1909 in den Kommunaldienst ein und war 1910-13 als Stadtrat in Potsdam, dann als Bürgermeister von Elbing und seit 1.10.1918 als Oberbürgermeister von Zeitz tätig. Im Juni 1919 trat er in den preuß. Staatsdienst als Regierungspräsident in Breslau über. 1919-26 fungierte J. daneben als Reichs- und Staatskommissar bei der Durchführung des Versailler Vertrages in den an Polen abzutretenden Gebieten von Posen und Schlesien. Als Obmann der preuß. Regierungspräsidenten spezialisierte er sich damals auch auf Fragen der Reichs- und Verwaltungsreform. 1928/29 hielt er sich längere Zeit im amtlichen Auftrag in Britisch- und Niederländ.-Indien sowie in Burma auf. Er war Mitglied der Demokratischen bzw. Staatspartei, die er 1930-32 im Reichstag vertrat. Seit Juni 1930 Regierungspräsident in Potsdam trat J. sofort nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 zurück, wurde zu gleicher Zeit aber vom Völkerbund als Berater der chines. Regierung bei der von ihr geplanten Verwaltungsreform nach China entsandt, wo er Shantung als Musterverwaltungsprovinz organisierte. Seit 1936 lebte J. zurückgezogen in Oberbayern. Trotz schwerer, durch SS-Leute verursachter Verletzungen stellte er sich nach Kriegsende sogleich dem Wiederaufbau zur Verfügung, wobei er sich als gebürtiger Schlesier zunächst dem Vertriebenenproblem widmete (seit Ende 1945 bayer. Staatskommissar, dann Staatssekretär für das gesamte Flüchtlingswesen – zeitweise als solcher Kabinettsmitglied). Während dieser Tätigkeit hatte er entscheidenden Anteil an der Schaffung des bayer. Flüchtlingsgesetzes, das später als Modell für die Flüchtlingsgesetzgebung in der Bundesrepublik diente. Febr. 1952 trat J. in den auswärtigen Dienst über und war von Mai 1952 bis 1954 Botschafter in Karatschi (Pakistan) und anschließend bis zum Eintritt in den Ruhestand 1957 beim Hl. Stuhl. Auf beiden Posten mußte er die Bundesrepublik diplomatisch einführen, eine Aufgabe, die er in vorbildlicher Weise zu lösen verstand.|

  • Auszeichnungen

    Dr. iur. h. c. (Köln 1963).

  • Werke

    Vier J. Vertriebenen-Betreuung, 1949;
    Arbeit schafft Heimat, 1950;
    Right and Freedom for Silesia, 1959;
    La Silesie - un gage de paix, 1959;
    Das Ringen um d. Macht im Fernen Osten, Vorgesch. d. Chines.-Japan. Krieges 1937, 1963. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Koblenz, Bundesarchiv.

  • Autor/in

    Heinz Sasse
  • Zitierweise

    Sasse, Heinz, "Jaenicke, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 287 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124461484.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA