Lebensdaten
1926 – 1981
Geburtsort
Plauen (Vogtland)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Organist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 123094801 | OGND | VIAF: 27252947
Namensvarianten
  • Richter, Karl
  • Richter, Carl
  • richther, karl

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Zitierweise

Richter, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123094801.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes Christian (1876–1935), aus Dresden, Diakon 1906 in Oschatz (Sachsen), 1910 in Chemnitz, 1915 Archidiakon in P., 1928 Sup. in Marienberg (Erzgebirge) (s. Amtskal. f. d. Geistlichen d. Sächs. ev.-luth. Landeskirche 1937), S d. Karl Julius (1842–90), aus Neusalza, Dr., D., Gymnasialprof. in Dresden, 1868 Pfarrer in Reichstädt b. Dippoldiswalde, 1878 Sup. in Freiberg (Sachsen) (zu beiden s. Sächs. Pfarrerbuch 1939/40);
    M Hedwig, T d. N. N. Facilides, Dr., Sanitätsrat;
    Om (?) Fritz Facilides (* 1880), Chirurg (s. Dt. Chirurgenkal. ²1926);
    4 Schw;
    1952 Gladys Müller, aus d. Schweiz, Malerin;
    1 STobias (* 1953), 1985 Gen.intendant in Bremen, seit 1996 Gen.intendant d. Dt. Oper am Rhein in Düsseldorf-Duisburg, Prof. an d. Robert Schumann Hochschule (f. Musik) in Düsseldorf, franz. Orden „Chevalier des Arts et des Lettres“, 1 T.

  • Biographie

    In der Dresdener Kreuzschule (seit 1938) kam R. zuerst mit der sächs. Bachtradition in Berührung, in die er während seines Orgel- und Cembalostudiums bei Karl Straube (1873–1950) und Günther Ramin (1898–1956) am Kirchenmusikalischen Institut in Leipzig 1946-49 vollends hineinwuchs. 1949 wurde R. Ramins Nachfolger als Organist in der Leipziger Thomaskirche, 1951 wechselte er als Lehrer an die Musikhochschule München, wo er 1956-77 eine Professur für Orgel innehatte. Gleichzeitig übernahm er die Organisten- und Kantorenstelle an St. Markus in München, die er bis zu seinem Lebensende behielt. 1953 gründete er den Münchener Bach-Chor, ein hochangesehenes Laienensemble, zwei Jahre später rief er das Münchener Bach-Orchester ins Leben, dessen Mitglieder großenteils aus den Münchner Sinfonie-Orchestern kamen. Mit beiden Vereinigungen unternahm er seit 1958 weltweite Konzertreisen in verschiedene europ. Länder, in die USA und die UdSSR (1968), außerdem nach Japan und Südamerika und nahm zahlreiche Schallplatten insbesondere mit den großen Sakralwerken Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Händels auf; daneben widmete er sich auch kirchenmusikalischen Werken der Klassik und Romantik. Einen Ruf nach Leipzig als Thomaskantor lehnte er 1956 ab. Hingegen leitete er 1955-64 die Ansbacher Bachwochen und seit 1965 das Münchner Bachfest. Seit Herbst 1979 dirigierte er an der Bayer. Staatsoper München|mehrmals Christoph Willibald Glucks „Iphigenie auf Tauris“.

    R. war einer der führenden Organisten und Cembalisten seiner Zeit. Seine Plattenaufnahmen der Passionen und Kantaten sowie der h-moll-Messe Bachs, die viele Jahre lang als Referenzeinspielungen galten, waren nicht mehr ausschließlich dem romantischen Subjektivismus älterer Bachpflege verpflichtet, andererseits aber nicht im mindesten von historischer Aufführungspraxis geprägt. R.s Wiedergaben von Bachs Orchesterwerken, Kammermusik oder Kompositionen für Tasteninstrumente zeigten rhythmische Intensität, insbesondere wurde die Motorik seiner Interpretationen gerühmt.|

  • Auszeichnungen

    Kulturpreis d. Stadt München (1964);
    Gedenktafel in d. Vorhalle d. St. Markus-Kirche, München.

  • Werke

    K. R., Bachpflege in unserer Zeit, Interview mit R. Werfel, in: Musik u. Kirche 48/2, 1978, S. 70-73.

  • Literatur

    A. Holschneider, Bach-Rezeption u. Bach-Interpretation im 20. Jh., in: Musica XXX/1, 1976, S. 9-19, bes. S. 18 f.;
    N. Anderson, Performing style in Bach cantatas, in: Early Music VI/1, 1978, S. 89-93;
    E. Werba, in: Österr. Musikzs. 36/4, 1981, S. 255;
    M. Reißinger, Eine Zukunft auf d. Theater?, Grundzüge d. Interpretation Bachscher Instrumentalmusik nach d. Zweiten Weltkrieg, in: FS L. Hoffmann-Erbrecht, 1988, S. 127-42;
    R. Wörner, K. R., Musik mit d. Herzen, 2001 (P);
    Munzinger;
    Riemann;
    New Grove;
    New Grove².

  • Autor/in

    Bernhold Schmid
  • Zitierweise

    Schmid, Bernhold, "Richter, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 534-535 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123094801.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA