Lebensdaten
1878 – 1957
Geburtsort
Saarbrücken
Sterbeort
Saarbrücken
Beruf/Funktion
Kunsthistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119430924 | OGND | VIAF: 42648196
Namensvarianten
  • Lohmeyer, Karl
  • Lohmeyer, Carl
  • Lohmeyer, K.

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Zitierweise

Lohmeyer, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119430924.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1847–1926), Großkaufm. in S., S d. Textilfabr. Karl L. - Keuchen in Barmen;
    M Alwine (1844–1907), T d. Joseph Anton Mayer (1810–63), Großkaufm. u. Stadtrat in S., u. d. Marie Catherine Rinck.

  • Biographie

    L. unternahm schon als Schüler Reisen durch Frankreich, Luxemburg, die Schweiz und Österreich, die sein Interesse an Kunst- und Kulturgeschichte weckten. Er erhielt Privatunterricht und besuchte das humanistische Gymnasium in Saarbrücken. 1897-1900 absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in Barmen. Nach dem Einjährigen-Dienst beim Ulanen-Rgt. Nr. 5 in Düsseldorf ging L. 1901 zur Sprachausbildung nach Genf, 1902 zur Vertiefung seiner Sprach- und Handelskenntnisse für 3 Jahre nach Neapel. Mit der Zeit traten die kaufmännischen Belange immer mehr zurück zugunsten historischer Studien. L. ließ sich 1906 in Heidelberg nieder, zunächst nur, um die dortige Bibliothek für seine Studien nutzen zu können; schließlich studierte er dort auch 7 Semester Kunstgeschichte, Geschichte und Volkskunde. Nach einigen kleineren Veröffentlichungen erschien 1911 seine erste umfangreichere Publikation,|ein Buch über den Baumeister F. J. Stengel. 1912 wurde L. zum ersten hauptamtlichen Konservator der Städtischen Sammlungen in Heidelberg berufen und 1917, als er das Amt von seinem Truppenstandort Koblenz aus weiter versah, zum Direktor ernannt. Durch zahlreiche Ausstellungen, beginnend 1912 mit „Frankenthaler Porzellan“, machte er die zunächst mehr heimatkundlich ausgerichteten Sammlungen auch zu einem Zentrum kurpfälz. Kunst und Kultur. Nach der Neuaufstellung 1920/21 erhielten die Sammlungen den Namen „Kurpfälz. Museum“. Neben der Inventarisierung und Bestimmung der Museumsbestände und der sich daraus ergebenden Ausstellungstätigkeit beschäftigte sich L. weiterhin besonders mit den Baumeistern des rhein.-fränk. Barock, denen er 1931 eine zusammenfassende Darstellung widmete. Gleichfalls bedeutend sind seine Untersuchungen zur Würzburger Residenz, vor allem seine Editionen der „Briefe Balthasar Neumanns“ (1911, 1921). Damit entfachte er eine längere Diskussion, durch die L.s Feststellung bestätigt wurde, daß die Würzburger Residenz das Ergebnis eines kollektiven Planungsprozesses ist, dem Neumann allerdings seinen unverwechselbaren Stempel aufsetzte. – Seit 1919 wurde L., beginnend mit einer Ausstellung, zum eigentlichen Entdecker der Maler der Heidelberger Romantik, die er durch seine Forschungen und Ankäufe zu einem Schwerpunkt des Museums machte, wobei es ihm gelang, große in Privatbesitz befindliche Komplexe auch als Stiftungen für das Museum zu gewinnen. Aus monographischen Ausstellungen (G. A. Wallis, 1921; B. Fries, 1922; K. Fohr, 1925; Familie Schmitt, 1923; E. Fries, 1927) und Aufsätzen erwuchs schließlich 1935 sein bis heute als Standardwerk gültiges Buch „Heidelberger Maler der Romantik“. Wegen seiner angegriffenen Gesundheit ging L. 1931 in den vorläufigen Ruhestand, leitete das Museum aber noch ehrenamtlich, bis er 1934 nach einer Auseinandersetzung über eine Ausstellung endgültig von seinem Amt zurücktrat und sich in Saarbrücken kunsthistorischen und heimatkundlichen Studien widmete.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Karlsruhe), Dr. phil. h. c. (Heidelberg), Dr. phil. h. c. (Saarbrücken 1957), Ehrenbürger v. Heidelberg u. Saarbrücken (1953), luxemburg. Geh. Hofrat (1934), Mitgl. zahlr. wiss. Ges.

  • Werke

    Weitere W u. a. Bearbeitung v. Birkenfelder Kirchenbüchern. T. 1, 1909;
    Johs. Seiz, Kurtrier. Hofarchitekt, 1717–59, 1914;
    Die Sagen d. Saarbrücker u. Birkenfelder Landes, 1920, ³1935;
    Die Fürstl. Nassau-Saarbrück. Porzellanmanufaktur zu Ottweiler, 1924;
    Gg. Phil. Schmitt, 1926;
    Das barocke Heidelberg u. s. Meister, 1927;
    Schönbornschlösser, Die Stichwerke Salomon Kleiners, 1927;
    Gg. Wilh. Issel, 1785–1830, 1929;
    Südwestdt. Gärten d. Barocks u. d. Romantik mit ihren in- u. ausländ. Vorbildern, 1938;
    Der Saarländ. Maler Joh. Heinr. Schmidt, gen. Fornaro, 1951;
    Erinnerungen, hrsg. v. K. Schwingel u. J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, 1960 (P);
    Gg. Aug. Wallis, 1921;
    B. Fries, 1922;
    Die Romantikerfam. Schmitt, 1923;
    Karl Fohr 1795-1818 u. d. Maler um ihn, 1925;
    Ernst Fries, Landschaftsmaler aus Heidelberg 1801–33, 1927. -
    Hrsg.;
    Neues Archiv f. d. Gesch. d. Stadt Heidelberg u. d. Kurpfalz (1912–35);
    Heidelberger Kunstgeschichtl. Abh., 1914 ff. (mit C. Neumann);
    Das rhein.-fränk. Barock, 1921 ff. (mit K. Koetschau).

  • Literatur

    J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, in: Annalei Univ. Saraviensis, Philosophie 2, 1953, S. 128-33;
    ders., in: Saarheimat 29, 1985;
    Ferd. Müller, Die Gesch. d. Kurpfälz. Mus. in Heidelberg, 1953, S. 20-38 (Ms. im Museum);
    H. Keuth, Die Schriften K. L.s, 1897-1953, in: K. Schwingel (Hrsg.), Festschr. f. K. L., 1954, S. 277-92 (W-Verz., P);
    K. Schwingel, in: Zs. f. d. Gesch. d. Saargegend 8, 1958, S. 9-15;
    G. Poensgen, in: Kunstchronik 11, 1958, S. 116-19;
    W. Weber, in: Zs. f. d. Gesch. d. Saargegend 26, 1978, S. 9-26;
    J. Bahns, in: Das kurpfälz. Mus. im neuen Gewand, 1984, S. 33-35;
    Saarländ. Lb. 2, 1984, S. 253-70.

  • Porträts

    Gem. v. L. Würtele, 1928 (Kurpfälz. Mus. d. Stadt Heidelberg), Abb. in: Festschr. K. L. 1954.

  • Autor/in

    Jörn Bahns
  • Zitierweise

    Bahns, Jörn, "Lohmeyer, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 134-135 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119430924.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA