Lebensdaten
1834 – 1903
Geburtsort
Neisse
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Jugendschriftsteller
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117196614 | OGND | VIAF: 67236692
Namensvarianten
  • Lohmeyer, Julius
  • Lohmayer, Jul.
  • Lohmeyer, J.
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Zitierweise

Lohmeyer, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117196614.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1799–1873), Apotheker, konstruierte 1838 d. nach ihm benannten Glockentelegraph, e. elektromagnet. Nadeltelegraphen, u. legte e. 200 m lange Übertragungsstrecke an, d. zu den ersten in Preußen gebauten gehörte (s. L), S d. Carl (1770–1808), Kantor u. Rektor in Saalfeld (Ostpr.), dann Pfarrer in Mohrungen (Ostpr.), u. d. Maria Eleonora Brandt;
    M Franziska (1812–91), T d. Ignaz Engler, Rotgerbermeister, Lederfabr. in Patschkau, u. d. Clara Eleonora Kurzer;
    1) Maria (1840–76), T d. Seifensiedermeisters Friedrich August Beck in Gera u. d. Juliane Dorothee Steingrüber, 2) Elfriede (1851–1920), T d. Pastors Luwig Hesse in Teupitz (Niederlausitz) u. d. Friederike Bechtold;
    2 S, 1 T aus 1).

  • Biographie

    Nach dem Studium der Pharmazie übernahm L. die Hofapotheke in Elbing und trat bereits gelegentlich mit patriotischen Gedichten in der satirischen Berliner Zeitschrift „Kladderadatsch“ an die Öffentlichkeit. Seit 1868 widmete er sich, bestärkt von dem Literarhistoriker Fr. Kreyssig, ganz der Mitarbeit an dieser Zeitschrift, deren Schriftleitung er bis 1873 angehörte. Besondere Popularität erlangten seine vaterländischen Gedichte aus den Kriegsjahren 1870/71, die Eingang in Schulbücher und Anthologien fanden. L.s eigentliche Domäne aber war die Jugendliteratur. Als Autor, Herausgeber und Redakteur verfolgte er das Ziel, der deutschen Jugend das gesamte nationale Geistesleben zu vermitteln. 1872 begründete er die pädagogisch anerkannte, vom preuß. Unterrichtsministerium als „Muster guter Jugendliteratur“ empfohlene Zeitschrift „Die deutsche Jugend“ (Volksausgabe u. d. T.: Deutscher Jugendschatz für Knaben und Mädchen, 18 Bde., 1872–88; in Auswahl: Deutsche Jugend, 2 Bde., 1903), die bis 1893 von ihm herausgegeben wurde und namhafte Autoren wie Th. Storm, F. Dahn, H. Kletke, A. Träger, J. Sturm zu ihren Mitarbeitern zählte. Bis 1885 verfaßte L. über zwanzig Kinderbücher, die nicht zuletzt wegen der künstlerischen Illustrationen von F. Flinzer, O. Pletsch, C. Röhling u. a. hohe Auflagen erreichten. Von seinem 1878 gegründeten Witzblatt „Schalk“ erschienen bis 1886/87 neun Jahrgänge, seine „Illustrierte Kinderzeitung“ (1898/99) mußte nach einem Jahr ihr Erscheinen einstellen. Im Münchner Verlag F. J. Lehmann betreute er seit 1898 für herangewachsene Jugendliche die Reihe „Julius Lohmeyer's Vaterländische Jugendbücherei für Knaben und Mädchen“, von der bis 1912 28 Bände erschienen. Neben seiner literarischen Produktion von vornehmlich für die Jugend gedachten Romanen, Erzählungen, Novellen, Lustspielen, Gedichten war er unermüdlich tätig als „Anreger, Entwerfer, Organisator“ (Blüthgen). Die Herausgabe der „Studien-Mappen deutscher Künstler“ (1888-99) illustriert seine Idee einer Popularisierung der nationalen Kunst und Kultur ebenso wie das als Gesamtübersicht gedachte „Goldene Buch des deutschen Volkes an der Jahrhundertwende“ (1899), das, dem universalen Bildungsanspruch der Zeit gemäß, dem Leser in anschaulicher und leicht faßlicher Weise alle Gebiete der Wissenschaft und Kunst eröffnen sollte. Aus demselben Geist entstand die von 1901 bis zu seinem Tod von ihm herausgegebene „Deutsche Monatsschrift für das gesamte Leben der Gegenwart“. Die zur Unterstützung des Ausbaus der deutschen Seemacht von ihm gegründete „Freie Vereinigung für eine starke deutsche Flotte“ zeigt L.s vaterländische Gesinnung.

  • Werke

    Weitere W u. a. Künstlerfestspiele, 1876;
    Junges Blut, 1883 (Erzz.);
    Gedichte e. Optimisten, 1885;
    Fragemäulchen, 1885;
    Lustige Koboldgeschichten, 1885;
    Jugendwege u. Irrfahrten, 1886;
    Der Tierstruwwelpeter, 1887;
    Ein Kriegsgedenkbuch aus d. Kladderadatsch in Ernst u. Humor a. d. J. 1870–71, 1891;
    Die Bescheidenen, 1898 (Novelle);
    Humoresken, 1899;
    Zur See, mein Volk! See-, Flotten- u. Meerespoesien f. Haus u. Schule, 1900;
    Fünfzig Kinderlieder, 1903;
    Ges. Dichtungen, 1903.

  • Literatur

    V. Blüthgen, in: Dt. Mschr. f. d. gesamte Leben d. Gegenwart 2, 1903, H. 10, S. 505-14;
    ders., J. L. u. d. „Dt. Jugend“, in: Volks- u. Jugendschrift-Rdsch., 1905, S. 41-44;
    P. Dehn, in: Ill. Ztg. 120, 1903, Nr. 3127, S. 857 (P);
    J. Trojan, in: Das literar. Echo 5, 1903, S. 1297 f. (P);
    Literar. Jb. 1, 1902 (W);
    BJ VIII (Tl.), IX;
    Brümmer;
    Altpr. Biogr.;
    Kosch, Lit.-Lex. - Zu V Karl:
    T. Karras, Gesch. d. Telegraphie I, 1909, S. 143 f.

  • Autor/in

    Eva Maria Brockhoff
  • Zitierweise

    Brockhoff, Eva Maria, "Lohmeyer, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 133-134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117196614.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA