Lebensdaten
1845 – 1910
Geburtsort
Braunschweig
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 119397803 | OGND | VIAF: 69738032
Namensvarianten
  • Jüdel, Max
  • Jüdel, Max

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Jüdel, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119397803.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Salomon, Kaufm. in B.;
    M Julia Oppenheimer;
    B Paul, Vorsitzender d. Aufsichtsrats d. Eisenbahnsignal-Bauanstalt M. J. u. Co.;
    Schw Sara ( Leopold Rr. v. Stern, 1886, Gen.rat d. Österr.-Ungar. Bank in Wien), Präs. d. isr. Kinderbewahranstalt in Wien; - ledig.

  • Biographie

    J. trat frühzeitig in das väterliche Geschäft ein, eine angesehene Manufaktur- und Modewarenhandlung, deren Leitung er 1870 übernahm. Nach Rückkehr aus dem deutsch-franz. Kriege genügte ihm die geruhsame Tätigkeit eines Einzelhändlers nicht mehr. Mit sicherem Blick erkannte er die Möglichkeiten, die die technische Entwicklung und insbesondere der Ausbau des Eisenbahnnetzes einem wagemutigen Unternehmer boten. Gemeinsam mit dem Ingenieur Heinrich Büssing, dem späteren Gründer der Büssing-Werke, übernahm er 1873 eine wenige Jahre zuvor|errichtete kleine Eisenbahnsignal-Bauanstalt. In einem besonderen „Konstruktionsbüro“ schufen der hervorragende Kaufmann und Organisator J. und der geniale Konstrukteur Büssing die Voraussetzungen für eine ständige Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Eisenbahnsicherungswesens. Bereits 1893 nahmen sie den Bau elektrischer Stellwerke auf, und um die Jahrhundertwende zählte das Unternehmen, das 1898 von einer Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war, zu den Spitzenbetrieben seiner Branche im europ. Raum.

    Bemerkenswert ist J.s Wirken für das öffentliche Wohl. Er schuf eine „Unterstützungskasse für ärztliche Behandlung und Beschaffung von Arzneien“, eine „Arbeiterpensions- und Witwenkasse“ sowie andere betriebliche Stiftungen, um seine Arbeiter im Fall unverschuldeter Not unterstützen zu können. Darüber hinaus verwandte er regelmäßig einen erheblichen Teil seiner Einkünfte für soziale und karitative Zwecke, zur Errichtung oder Förderung von Wohlfahrtseinrichtungen sowie zur Unterstützung von jungen Künstlern. Seine besondere Liebe galt der Musik. Auch am politischen Leben nahm J. regen Anteil. Er gehörte der Stadtverordnetenversammlung an, war ehrenamtliches Mitglied des Magistrats und lange Jahre hindurch Abgeordneter des Braunschweig. Landtages. 1893 wurde er zum Präsidenten der Handelskammer gewählt, ein Ehrenamt, das er bis zu seinem Tode beibehielt. Sein Vermögen vermachte J. der Stadt Braunschweig mit der Auflage, es nach Erfüllung zahlreicher Legate in einer „Jüdel-Stiftung“ zusammenzufassen, deren Zinsen zu gleichen Teilen für mildtätige Zwecke, für Darlehen an hilfsbedürftige Einwohner der Stadt Braunschweig und für förderungswürdige Einrichtungen, insbesondere sozialer Art, verwandt werden sollten.|

  • Auszeichnungen

    GKR, Dr.-Ing. E. h. (TH Braunschweig).

  • Literatur

    R. Bettgenhaeuser, Die Industrie d. Hzgt. Braunschweig, 1899;
    G. Kanzow, Grundzüge d. Braunschweig. Industrie, 1928;
    W. Heinemann, Erinnerungen e. Braunschweiger Juden n. 30 J. in d. Fremde, in: Brunsvicensia Judaica, 1966;
    H. Gehle, M. J., e. Unternehmerporträt (Hauptfacharb. f. Gesch. d. Päd. Hochschule Braunschweig), 1967 (ungedr.);
    BJ 15 (Tl., L).|

  • Quellen

    Qu.: Stadtarchiv Braunschweig, Personalienslg. H VIII A Nr. 1789 u. 2014.

  • Autor/in

    Gerhard Bothe
  • Zitierweise

    Bothe, Gerhard, "Jüdel, Max" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 641-642 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119397803.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA