Lebensdaten
1701 – 1760
Sterbeort
Straßburg
Beruf/Funktion
Porzellanfabrikant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11938373X | OGND | VIAF: 820609
Namensvarianten
  • Hannong, Paul Anton

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Zitierweise

Hannong, Paul Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11938373X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Franz, aus Maastricht, Pfeifenmacher in M., seit 1709 in St., seit 1721 Mitinh. e. Fayence-Manufaktur;
    M Anna N. N.;
    B Balthasar (* 1705), Leiter d. Fayence-Manufaktur-Zentrale in Hagenau;
    - 1) Straßburg 1730 Marie Anne ( 1730), T d. Jean Baptiste Boujote u. d. Marie Anne Blanche, 2) ebd. 1731 Catherine Barbe (* 1714), T d. Jean Adam Acker ( 1745), aus Fulda, Stadtkachler in St., dessen monumentale Öfen (Basel, Kirschgarten-Mus., Würzburg, Residenz [zerstört]) meist in d. H.schen Fabrik bemalt wurden;
    8 S (3 früh †), 7 T (2 früh †), u. a. Karl Franz (1732–57), seit 1755 Leiter d. Frankenthaler Manufaktur, Jos. Adam (* 1734), seit 1757 Leiter d. Frankenthaler, 1762-82 d. Straßburg-Hagenauischen Manufaktur, d. er zur letzten Blüte bringt, Peter-Anton (* 1739), Dir. d. elsäß. Fabrik 1760/61, dann unstetes Wanderleben mit Gründung v. Porzellanfabriken in Paris 1771, Vinovo b. Turin 1776, Hagenau (Versuch, nach B Jos. Adams Konkurs 1783 e. neues Unternehmen zu gründen), Verneuil 1786, angebl. in leitender Stellung 1794 in Sèvres.

  • Biographie

    Nach Ausbildung in der vom Vater 1721 zusammen mit Johann Heinrich Wachenfeld in Straßburg gegründeten Fayence-Manufaktur übernimmt H. 1732 die Leitung des Unternehmens, während sein jüngerer Bruder Balthasar die 1724 in Hagenau gegründete Filiale erhält. Seit 1737 leitet H. beide Manufakturen, wo er um 1740 anstelle des bisher gebräuchlichen Scharffeuers das Muffelfeuer einführt. Er verwendet allerdings noch ausschließlich die vier Scharffeuerfarben. Mit Hilfe von einigen aus Hoechst und Meißen zugewanderten Künstlern und Technikern (die Brüder Löwenfink, J. G. Roth) bringt er 1749-50 die Manufaktur zur höchsten Blüte: vollständige Muffelfarbenskala, echtes Porzellan, größter Reichtum und Mannigfaltigkeit der Formen, darunter auch zahlreiche Modelle von Fayence- und Porzellan-Kleinplastik (Modelleur Johann Wilhelm Lanz).

    1750 setzten die größte Verbreitung der Straßburger Erzeugnisse über ganz Europa und nachhaltender Einfluß in vielen Manufakturen ein durch die Kopie von Werkstücken oder durch persönliches Wirken von Mitarbeitern H.s (letzteres besonders in Niederweiler, Sceaux, Bern, Kiel, Castrup bei Kopenhagen Die H.schen Fayencen sind eist von 1754 ab mit der blauen Fabrikmarke PH (in Ligatur) bezeichnet, das Porzellan von 1751-55 mit eingepreßtem PH, wozu später in Frankenthal, 1755–62, zuerst das bayerische Rautenschild, dann der Pfälzer springende Löwe in Unterglasurblau tritt.

    Durch das Monopol der Manufaktur von Vincennes (später Sèvres) gezwungen, verlegt H. 1755 die Porzellanfabrikation nach Frankenthal, wo er die kurfürstlich privilegierte Porzellanmanufaktur gründet. Seine Erben verkaufen die Manufaktur 1762 an Kurfürst Karl Theodor.

  • Literatur

    L Verz. b. H. Haug, Les faïences et porcelaines de Strasbourg, Straßburg 1922, S. 43 f.;
    ders., Strassburger Fayence in Wohnkunst u. Hausrat, 1957, S. 33 f. (L); außerdem:
    A. Tainturier, Anciennes industries d'Alsace et de Lorraine, in: Le Bibliographe Alsacien II-IV, 1865-68;
    E. Polaczek, Btrr. z. Gesch. d. Straßburger Keramik, in: Cicerone, 1909, S. 393 ff., 447 ff., 1910, S. 393 ff.;
    ders., Die elsäss. Keramik im 18. Jh., in: ZGORh 25, 1910, S. 453 ff.;
    F. H. Hofmann, Frankenthaler Porzellan, 1911;
    E. Heuser, Porzellan v. Straßburg u. Frankenthal im 18. Jh., 1922;
    Sitzmann (auch f. V u. S Joseph-Adam).

  • Autor/in

    Hans Haug
  • Zitierweise

    Haug, Hans, "Hannong, Paul Anton" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 622-623 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11938373X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA