Lebensdaten
1821 – 1862
Geburtsort
Germersheim (Pfalz)
Sterbeort
Pirmasens
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Kongregationsgründer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119290022 | OGND | VIAF: 13114727
Namensvarianten
  • Nardini, Paul Josef
  • Nardini, Paul Joseph

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Nardini, Paul Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119290022.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Natürl. V N. N., österr. Mil.ing.;
    M Margaretha ( 1864), T d. Josef Lichtenberger, Glasermeister;
    Adoptiv-V Joseph Anton Nardini ( 1836, Gr-Om), Schuhmachermeister;
    Adoptiv-M Maria Barbara Lichtenberger (Gr-Tante-m).

  • Biographie

    1823 von Verwandten adoptiert und ursprünglich für das Schuhmacherhandwerk bestimmt, durfte N. seit 1834 die Lateinschule in Germersheim besuchen, von der er 1838 auf das Speyerer Gymnasium wechselte. 1840 wurde er in das bischöfl. Konvikt aufgenommen. Nach dem Abitur 1841 und dem philosophischen Studium in Speyer begab sich N. zum Theologiestudium nach München, wo er 1846 zum Dr. theol. promoviert wurde. Nach der Priesterweihe im selben Jahr war er zunächst Stadtkaplan in Frankenthal, dann Präfekt im bischöfl. Konvikt. 1850 wurde er zum Pfarrverweser in Geinsheim und 1851 zum Pfarrer von Pirmasens ernannt. Um der sozialen Not in der jungen Industriestadt zu begegnen, errichtete N. – gegen starke Widerstände insbesondere der Stadtverwaltung – eine Niederlassung der Niederbronner Schwestern aus dem Elsaß. Da diese jedoch als Ausländerinnen galten und von Ausweisung bedroht waren, gründete N. 1855 eine neue Schwesterngemeinschaft, die er „Arme Franziskanerinnen von der hl. Familie“ nannte. Bereits ein Jahr später konnte er die ersten Schwestern von Pirmasens aus in andere pfälz. Orte schicken, um in der Armen- und Krankenpflege zu arbeiten und sich um die Erziehung verwahrloster Kinder zu kümmern. Der bayer. Staat und der Speyerer Bischof, die sich übergangen fühlten, versagten N.s Werk zunächst die Anerkennung; erst im März 1857 erteilte der Bischof seine Zustimmung. Während seiner Bemühungen um die staatl. Genehmigung seiner Kongregation erkrankte N. Anfang 1862 an einer Lungenentzündung. Zu dieser Zeit befanden sich rund|220 Schwestern in 36 Niederlassungen. 1869 übersiedelte das Mutterhaus der Kongregation von Pirmasens aus in die ehem. Benediktinerabtei Mallersdorf (bei Landshut). Das Werk N.s entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten stetig weiter. Heute leben etwa 1700 „Mallersdorfer Schwestern“ in 160 Niederlassungen im In- und Ausland.

  • Literatur

    L. Schranz, Die Kongregation d. Armen Franziskanerinnen v. Mallersdorf, 1925;
    M. R. Bauer, Auf daß es brenne, Dr. P. J. N., e. Lb. zum 100. Todestag, 1962;
    dies., Dr. P. J. N., Leben u. Wirken, 1987;
    dies., Dr. P. J. N., Ein Lb., 1990, ²1994 (P);
    N. Rönn, in: G. Beaugrand (Hrsg.), Die neuen Heiligen, 1990, S. 201-11;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    BBKL.

  • Autor/in

    Hans Ammerich
  • Zitierweise

    Ammerich, Hans, "Nardini, Paul Josef" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 735-736 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119290022.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA