Lebensdaten
1905 – 1996
Geburtsort
Heilbronn
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Journalist ; Schriftsteller ; Publizist
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 119269899 | OGND | VIAF: 92532281
Namensvarianten
  • Schaber, Will

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schaber, Will, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119269899.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus ursprüngl. schweizer. Fam., d. sich im 19. Jh. in H. niederließ;
    V Wilhelm (1876–1944), Ziseleurmeister in H., Funktionär d. Ziseleur- u. Graveurverbands. Soz.demokrat, S e. Schumachers;
    M Luise (1882–1944), T d. Karl Böhringer, Weinbauer in H., Pietist;
    Schw Martha (1909–44), Kontoristin, mit d. Ellern b. Luftangriff auf H. gestorben;
    1) 1927 Else (1899–1938), aus Ehrenfeld b. Köln, Schausp., Dichterin, emigrierte in d. ČSR (s. Kosch, Lit.-Lex.³; Hdb. d. dt.sprachigen Exiltheaters, 1999; Kussmaul), T d. Johann Rüthel, Botaniker in Narva-Jöösun (Estland), 2) 1942 Gerda Maubach (1905–2000, 1] Albert Wilhelm Philipp Leser [Lestoque], 1892-1960, RA), aus Frankfurt/M., emigrierte über Dänemark in d. USA;
    2 K aus 1).

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1923 an der Heilbronner Oberrealschule volontierte S. ein Jahr lang an Erich Schairers (1887–1956) linksliberaler „Sonntags-Zeitung“, 1924 wechselte er zur Heilbronner SPD-Zeitung „Neckar-Echo“. Seit Okt. 1927 gab er vier Ausgaben der Schriftenreihe „Tat und Wille, Blätter der Gegenwart“ heraus. 1929 ging er zum „Sozialdemokratischen Pressedienst“ nach Berlin, den er im Streit um den Bau des Panzerkreuzers A verließ. Anfang 1930 wechselte er als verantwortlicher Redakteur zum „Saalfelder Volksblatt“ (Aufl. 5800), das Max Seydewitz (1892–1987) und Kurt Rosenfeld (1877–1943) nahestand. Wegen eines Engagements seiner Frau wechselte S. im April 1932 nach Stuttgart und im Frühjahr 1933 nach München, wo er einen Monat lang in „Schutzhaft“ genommen wurde. Anschließend gingen beide ins Exil, zunächst nach Estland, dann nach Brünn, wo S. seit 1934 gemeinsam mit Rolf Reventlow (1897–1981) und Richard Teclaw (1896–1956) einen hektographierten Pressedienst herausgab. Er korrespondierte für dt.sprachige Blätter in Brünn, Prag und Basel und verfaßte seine ersten drei Bücher. Nach dem Tod seiner Frau gelangte S. über Holland nach New York (1948 US-Bürger). Dort wurde er Mitarbeiter des British Information Service (bis 1962) und lernte Gerda Leser kennen, die wegen ihrer von den NS-Rassegesetzen betroffenen Kinder emigriert war. Wichtige Freunde in New York waren Oskar Maria Graf (1894–1967), Hans Sahl (1902–93) und Ludwig Wronkow (1900–82), als dessen Kollege bei der New Yorker Exilzeitung „Aufbau“ S. 1963-72 v. a. kulturelle Beiträge, wie Schallplatten-Kritiken, schrieb. 1962-65 recherchierte S. für die Fernsehserie „Bilder aus der Neuen Welt“ (Reporter der Windrose) von Peter v. Zahn (1913–2001). Als Mitglied der Demokratischen Partei wirkte er unermüdlich für die Verbindung von Exil und alter Heimat. Er entdeckte die Nachlässe des Berliner Gerichtsberichterstatters Inquit, d. i. Moritz Goldstein (1880–1977), sowie des Zeichners Benedikt F. Dolbin (1883–1971), der zeitweilig mit der späteren Frau Ninon (1895–1966) von Hermann Hesse (1877–1962) verheiratet war. Tausende von Dolbin-Zeichnungen kamen durch S. nach Dortmund (Publizisten), Marbach (Literaten) und München (Theaterleute).|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Overseas Press Club of America (1962);
    Vors. d. PEN-Zentrums dt.sprachiger Autoren im Ausland (1967–72);
    Dr. phil. h. c. (Dortmund 1985);
    Ehrenmitgl. d. Ges. f. Exilforsch. (1990) u. d. Internat. Joseph Martin-Kraus-Ges. (1991).

  • Werke

    u. a. Thomas Mann z. 60. Geb.tag, 1935;
    Kolonialware macht Weltgesch., 1936;
    Weltbürger – Bürgen der Welt, 1938;
    Thinker versus Junker, 1941;
    USA – Koloß im Wandel, 1958;
    B. F. Dolbin, Der Zeichner als Reporter, 1976;
    A Tale of two Continents, 1977;
    Der Gratgänger, Welt u. Werk Erich Schairers, 1981;
    Concerto grosso, Begegnungen, Einflüsse u. Zentren d. Musikgesch., 1987;
    Profile d. Zeit, 1992. – Hg. u. a.: United Nations Calendar,|1944;
    Weinberg d. Freiheit, 1945;
    Die vier Freiheiten, 1946;
    Leitartikel bewegen die Welt, 1964 (mit W. Fabian);
    Perspektiven u. Profile, Aus Schrr. Veit Valentins, 1965;
    Aufbau, 1972;
    Zeitzeuge Aufbau, 1994.

  • Literatur

    H. Drechsler, Die SAPD, 1965;
    St. Heym, Nachruf, 1988;
    A. Rheinsberg, Bubikopf, 1988;
    dies, Kriegs/Läufe, 1989;
    M. Bosch, Exil als Weltgewinn, in: Profile d. Zeit, 1992;
    H. Sahl, Memoiren e. Moralisten, 1990;
    D. Müller, Drehscheibe Brunn, 1997;
    H. Bohrmann u. B. F. Dolbin, in: M. Behmer (Hg.), Dt. Publizistik im Exil, 2000;
    Dt. Exil-Lit. 1933-1945, 1970;
    BHdE I;
    Heilbronner Köpfe II, 1999 (P).

  • Autor/in

    Kurt Koszyk
  • Zitierweise

    Koszyk, Kurt, "Schaber, Will" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 487-488 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119269899.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA