Lebensdaten
1780 – 1862
Geburtsort
Würzburg
Sterbeort
Würzburg
Beruf/Funktion
Musikpädagoge und -forscher
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118910086 | OGND | VIAF: 71592700
Namensvarianten
  • Fröhlich, Franz Joseph
  • Fröhlich, Franz Joseph
  • Froehlich, J.
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fröhlich, Franz Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118910086.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1731–84), Rektor an d. Pleichacher Schule;
    M Anna Eva, T d. Joh. Michael Rothgerber aus Ungarn;
    1807 Barbara (1778–1852), Tochter d. Hofgärtners Ignaz Heller u. d. Barbara Mayer;
    2 K (jung †).

  • Biographie

    Schon 1801 wurde dem Studenten der Philosophie und Jurisprudenz nach dem Besuch der Lateinschule im Studenteninstitut des Würzburger Juliusspitals und vielfacher Ausbildung in Musiktheorie und Violinspiel durch F. X. Kürzinger, einen Schüler von K. H. Graun, und den Hofmusiker Braun die Leitung eines 1797 gegründeten akademischen „Collegium Musicum Wirceburgense“ übertragen. F., auch Geiger in der fürstbischöflichen Hofkapelle, legte 1803 den Plan zu einem der Universität angegliederten öffentlichen musikalischen Institut vor, dessen Direktor er nach Genehmigung der Anstalt wurde. Ihm gebührt damit der Ruhm eines Gründers der ersten staatlichen Musikschule in Deutschland, des heutigen Bayerischen Staatskonservatoriums der Musik. 1804 folgte die Ernennung zum Privatdozenten, 1811 die zum außerordentlichen und 1821 die zum ordentlichen Professor mit den nach und nach erteilten Lehraufträgen über Theorie und Geschichte der Musik, über Ästhetik, Pädagogik und Didaktik. Des universal gebildeten und wirkenden Künstler-Gelehrten Tätigkeit war von der humanistischen Idee getragen, daß die Erziehung in der Musik zur Persönlichkeitsbildung notwendig sei. So gedachte er in Proben und Konzerten möglichst zahlreiche Studierende mit den Lehrkräften seines Instituts im Sinne einer musikerzieherischen Aufgabe zu vereinigen, schrieb selbst seinen Zwecken entsprechende Kompositionen in nachklassisch-frühromantischem Stil und stellte auch sein schriftstellerisches Werk, an der Spitze einen „Systematischen Unterricht zum Erlernen und Behandeln der Singkunst überhaupt“ (1822), dem ein „Systematischer Unterricht in den vorzüglichsten Orchesterinstrumenten“ (1829) folgte, weitgehend in den Dienst seiner pädagogischen Mission. Darüber hinaus beschäftigte er sich unter anderem in postum als „Beiträge zur Geschichte der Musik“ (1868 und 1874) erschienenen Studien auch mit speziellen musikgeschichtlichen Problemen, die ihn von altchinesischer Musik über das Werk der Niederländer bis zum späten Beethoven führten, den er als einer der ersten beschrieben hat.

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Würzburg 1814).

  • Werke

    Weitere W Abhh.: Vollst, theoret.-prakt. Musikschule, 1810-11 (daraus auch Einzelschulen f. versch. Instrumente);
    Jos. Haydn, in: Ersch-Gruber;
    Biogr. d. großen Tonkünstlers Abbé Vogler, 1845;
    Aufsätze in d. Zss. Cäcilia (u. a. Beethovens 9. Sinfonie), Aurora, Athanasia (Würzburg), Allg. musikal. Ztg., Philothea, Rel.- u. Kirchenfreund, Augsburger Sion. – Komp. Hss. (im Krieg zerstört): Messen, 2 Tedeum, 3 Veni sancte spiritus, 1 Offertorium, 2 Salve regina, 1 Litanei, 1 Oper „Scipio“, Kantaten, Chöre, Duette u. Lieder mit Orch. od. Klavier, 1 Sinfonie, 1 Ouvertüre, Konzerte f. versch. Instrumente mit Orch.;
    gedr.: Konzert f. Klavier u. Orch. in D;
    2 Serenaden in D u. F;
    3 Klaviersonaten zu 4 Händen;
    Lied „Das Bild“ f. 1 Singstimme u. Gitarre, Hymne „Der Erdkreis huldigt“ (beide in: Aurora, 1812 u. 13).

  • Literatur

    K. Kliebert, Festrede anläßlich d. 100. Geb.tages F.s, in: 5. Jber. d. Kgl. Musikschule Würzburg, 1880;
    ders., Die Kgl. Musikschule Würzburg, 1904 (P);
    O. Kaul, J. F., in: Festschr. 100 J. Bayerisch, 1914;
    ders., in: MGG IV, Sp. 994 f. (W, L, P);
    M. Mayer-Olbersleben, in: Ll. aus Franken II, 1922;
    R. Häfner, in: Festschr. z. 150. Jubiläum d. Bayer. Staatskonservatoriums d. Musik, 1954 (P).

  • Autor/in

    Hermann Beck
  • Zitierweise

    Beck, Hermann, "Fröhlich, Franz Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 648-649 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118910086.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA