Lebensdaten
1856 – 1940
Geburtsort
Weimar
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118878484 | OGND | VIAF: 47559658
Namensvarianten
  • Böhlau, Helene
  • Böhlau, Helene
  • Al Raschid Bey, Frau
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Zitierweise

Böhlau, Helene, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118878484.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Verlegerfamilie;
    V Hermann (1826–1900), Verlagsbuchhändler und Hofbuchdrucker in Weimar, S des Juweliers Johann in Halle und der Henriette Bispink, T eines Verlegers in Halle;
    M Therese, T des großherzoglichen Legationsrats Ottokar Thon und der Therese Kirsten aus Weimar;
    Ov Hugo (1833–87), Rechtslehrer, Mitherausgeber der Zeitschrift für Rechtsgeschichte;
    Konstantinopel 1886 Friedrich Helvig Arndt (nach Übertritt zum Islam: Omar al Raschid Bey, 1839–1910), deutsch-russischer Herkunft, Architekt und Privatgelehrter, zeitweilig Leiter des geographischen Instituts in Weimar; 1 S.

  • Biographie

    B. erhielt im Elternhaus eine sorgfältige Erziehung durch Privatunterricht (Lehrer u. a. J. Sturm und F. Preller), vertieft durch ausgedehnte Reisen. Seit 1882 veröffentlichte sie, bald mit großem Erfolg, Novellen und Romane, die sich in zwei Themengruppen gliedern: das (emanzipatorische) Recht der Frau (u. a. Im frischen Wasser, 1891, Der Rangierbahnhof, 1895, Das Recht der Mutter, 1897,|Halbtier, 1899) und die Altweimarer Vergangenheit (u. a. Ratsmädelgeschichten, 1888, Altweimarische Geschichten, 1897, Der gewürzige Hund, 1916, Die leichtsinnige Eheliebste, 1925). - B.s Bedeutung liegt in den frühen, aus echter Vitalität und Leidenschaft geschriebenen Werken um die Jahrhundertwende. 1886-90 lebte sie mit ihrem Mann, der, um sie heiraten und seine erste Ehe scheiden zu können, zum Islam übergetreten war, in Konstantinopel, seitdem in und bei München und in Südtirol. Nach dem Tode ihres Mannes gab sie sein philosophisches Werk heraus, zu dessen geistigem Gehalt sie sich als „meines Lebens Inhalt und Kraft“ bekennt. Sie erhielt den Preis der Deutschen Schillerstiftung.

  • Werke

    Ges. Werke, 1915, 9 Bde., 1929;
    Autobiogr. Romane: Im frischen Wasser, 1891;
    Das Haus zur Flamm', 1907;
    Isebies, 1911;
    s. a. Kosch, Lit.-Lex. I.

  • Literatur

    Soergel, S. 309-14 (P);
    R. M. Meyer, Die dt. Lit. d. 19. u. 20. Jh., hrsg. u. fortges. v. H. Bieber, 1921, S. 550 bis 553;
    Omar al Raschid Bey, Das hohe Ziel d. Erkenntnis, Aranada Upanishad, hrsg. v. H. B. al Raschid Bey, ³1922;
    G. Witkowski, H. B.s Selbstbildnis, in: Miniaturen, 1922, S. 233 ff.;
    H. Naumann, Die dt. Dichtung d. Gegenwart, 1924, S. 174-76;
    Ali Nuri, H. B. (Frau Omer al Raschid), Der Roman ihres Lebens, Istanbul 1932;
    Th. Lessing, Einmal u. nie wieder, 1935, S. 291 ff., 321;
    P. Fechter, Die dt. Lit. v. Naturalismus bis z. Lit. d. Unwirklichen, 1938, S. 350-52 (P);
    F. Lennartz, Die Dichter unserer Zeit, ⁴1941, S. 49 f.;
    Kosch, Lit.-Lex. I (W, unter Arndt);
    Körner. - Zu Ov Hugo: ADB XLVII.

  • Autor/in

    Hans Schwerte
  • Zitierweise

    Schwerte, Hans, "Böhlau, Helene" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 376-377 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118878484.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA