Dates of Life
1887 – 1958
Place of birth
Hannover
Place of death
Freden/Leine
Occupation
Sportpädagoge ; Gymnastikpädagoge
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 11887845X | OGND | VIAF: 67263604
Alternate Names
  • Loges, Karl
  • Loges, Carl

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Loges, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11887845X.html [29.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Bernhard (* 1851), Kaufm.;
    M Anna Koop (1851–1929) aus Diepholz;
    Bremen 1913 Helene (1890–1966), T d. Kaufm. Heinrich Bobenhausen (1864–1928) in Bremen u. d. Helene Treis;
    1 S, 1 T, u. a. Helmut (* 1914), Gymnastikpädagoge, Schriftsteller.

  • Biographical Presentation

    L. wurde nach Volksschulbesuch und Graphikerlehre 1907/08 an der Turnlehrer-Bildungsanstalt in Dresden ausgebildet. 1908-13|war er Turnlehrer in Bremen, 1914-18 in Oldenburg. Als Mitglied einer Riege der besten Zwölfkämpfer der Deutschen Turnerschaft (DT) nahm er 1913 an den Nordischen Spielen in Malmö teil. 1915-18 war er Soldat, 1919-28 Gymnasial-Turnlehrer in Hannover. 1921 gründete er in Hannover eine Musterriege von Mädchen zwecks Modernisierung des weiblichen Turnens im Sinne rhythmischer Gymnastik. Aus der Mustergruppe, später Hannov. Musterturnschule genannt, entstand der erste deutsche Freizeit-Verein auf gymnastischer Basis, der 1932 2 300 Mitglieder aller Altersstufen zählte. 1925 gründete L. die „Loges-Schule für Bewegungskunst“ zur Ausbildung von Lehrerinnen für Gymnastik und Tanz im Turnen. Darbietungen der neuen Festkultur der Leibesübungen in der Stadthalle zu Hannover zogen jährlich Tausende aus Europa und Amerika an. Vorführungen der Loges-Mustergruppen u. a. in Holland, Dänemark, Polen und zahlreichen deutschen Städten sowie Lehrgänge verbreiteten L.s Methode des rhythmischen Turnens. Loges-Lehrerinnen waren in Deutschland, Norwegen, Holland, Österreich, Rumänien, der Schweiz und Rußland tätig.

    L. schulte 1932 Lehrer des Normal College der American Gymnastic Union in Wisconsin/USA. Als Frauenwart der DT entwarf er einen neuen „Chorfesttanz“ und studierte ihn 1933 mit 19 000 Frauen und Mädchen beim Deutschen Turnfest in Stuttgart ein. Seit 1935 war er Trainer der deutschen Frauen-Turn-Mannschaft für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin (Goldmedaille), und 1938 beim Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau sowie 1939 in Stockholm anläßlich der Lingiade gestaltete und leitete er eine deutsche Vorführung. 1943 wurden L.s Eigentum und die Loges-Schule in Hannover durch Bomben zerstört. Die Schule wurde nach Freden, einer Gemeinde zwischen Hannover und Göttingen, verlegt und kurz darauf vom NS-Gauleiter geschlossen. L. selbst mußte noch einmal Soldat werden. 1948 begann das Seminar der Loges-Schule neu in Wilhelms-haven-Rüstersiel. Dort probte L. mit seinen Seminaristen und auch mit Volksschülern die „Tägliche Turnstunde“, seine pädagogische Wunschvorstellung seit 1923. Als Gymnastikwart in Niedersachsen gelang es ihm 1956, seine Idee eines „Gymnastik-Abzeichens“ zu realisieren. Aus ihm wurde später das „Deutsche Gymnastik-Abzeichen“.

    L. gilt nicht nur als Erneuerer des weiblichen Turnens durch rhythmische Gymnastik, sondern auch als bedeutender Choreograph von Kammer- und Massengestaltungen. Er ist in einer Reihe mit seinen Zeitgenossen Rudolf Bode und Hinrich Medau zu nennen, die der Gymnastik in Deutschland zu hohem Ansehen verhalfen. Seiner Initiative ist es zu danken, daß die Gymnastik im Deutschen Turner-Bund heute der Gesundheit von Hunderttausenden dient. Loges-Schulen bestehen gegenwärtig in Bad Harzburg, Wilhelmshaven, Oldenburg und Nürnberg. – Ehrenzeichen d. Niederländ. Gymnastik-Verbandes (1923), Bronzene Medaille d. Internat. Olymp. Komitees (1930), Ehrenbrief d. Dt. Turner-Bundes (1957).

  • Works

    Volkstüml. Übungen – Leichtathletik, 1921;
    Turner-Kal., 1921;
    Frauenturnen – Vorbereitende Gymnastik, 1937;
    Volkstüml. Gymnastik, 1958. – Hrsg. d. Zss. Turnen u. Tanz, 1927-34;
    Sporterziehung u. Bewegungsbildung, 1949-54.

  • Literature

    H. Loges (S), in: Niedersächs. Lb. 9, 1976, S. 236-43 (P);
    ders., in: Movement Education, its Evolution and a Modern Approach: C. L. and Reform in Turnen, 1969, S. 59 f.;
    ders., Gesch. d. modernen Gymnastik, 1977;
    ders., Form u. Freiheit d. Bewegung, C. L. 1887-1987, 1986.

  • Author

    Helmut Loges
  • Citation

    Loges, Helmut, "Loges, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 118-119 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11887845X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA