Lebensdaten
1885 – 1954
Geburtsort
Wien
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Maler ; Graphiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118736426 | OGND | VIAF: 52484674
Namensvarianten
  • Oppenheimer, Maximilian
  • MOPP (Pseudonym)
  • Oppenheimer, Max
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Zitierweise

Oppenheimer, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118736426.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1828–1903), Journalist, Chefredakteur d. „Blätter f. Theater, Musik u. Kunst“, hg. v. d. Ges. d. Musikfreunde in W. (s. BJ VIII, Tl.), S d. Josef (* 1802), Kaufm. in Preßburg, u. d. Netti Oppenheimer;
    M Regina (1851–1921), T d. Salomon Knina aus Prag u. d. Karoline Natscheradetz; ledig;
    Vt Hugo Steiner-Prag (1880–1945), Illustrator u. Buchkünstler (s. ThB; Vollmer; BHdE II).

  • Biographie

    Nach seiner Studienzeit 1900-06 an der Wiener und Prager Kunstakademie entwickelte sich O. seit 1909 in Wien neben Oskar Kokoschka und Egon Schiele zu einem der Hauptvertreter des österr. Expressionismus. Unter wechselseitiger künstlerischer Einflußnahme suchten diese auf ihren sog. psychologischen Porträts, wie O.s Bildnis des Komponisten Anton v. Webern 1909 (Wuppertal, Von der Heydt-Mus.) geistige und seelische Eigenheiten zu charakterisieren. Existentielle Nöte und das Leiden an der Welt wurden in Gemälden christlicher Motivik thematisiert. Auch bei seiner provozierend ekelerregenden Darstellung „Operation“ (1912, Prag, Národní Gal.) wurde Abstoßendes zum Mittel der Abwehr einer als unerträglich empfundenen Wirklichkeit. Eine aus Rivalitätsgründen von Kokoschka gegen O. angestiftete Pressekampagne beendete 1911/12 deren Freundschaft. 1912 übersiedelte O. nach Berlin, begann für Franz Pfemferts Zeitschrift „Die Aktion“ zu zeichnen und neben zwei Illustrationszyklen zahlreiche Themen seiner Bilder zu radieren.

    Seit 1913 malte er kubistisch-futuristische Stilleben. 1916 gehörte O. in Zürich zu den Gründungsmitgliedern des „Cabaret Voltaire“, verließ die Dadaisten aber ein Jahr später wieder, um sich in Genf einem zentralen Themenkomplex zuzuwenden, der sinnbildhaften Verdeutlichung von Musik unter Einbeziehung futuristischer Stilmittel. Den Höhepunkt bildete 1923 das monumentale „Orchester“ (Wien, Slg. Hans Dichand).

    1924 zurück in Wien, 1925 wieder in Berlin, wußte O. neusachliche und futuristische Elemente zur Schilderung modernen großstädtischen Lebensgefühls auf seinen Porträts und Bildern aus der Welt des Sports zu verbinden, wie in dem Bildnis „Der Redakteur“ (1927, nach 1937 von den Nationalsozialisten vernichtet) oder in der Darstellung des berühmten Sechs-Tage-Rennens im Berliner Sportpalast (1929, Berlin, Berlinische Gal.). Mit der Flucht vor den Nationalsozialisten nach Wien und im 1938/39 über Zürich erreichten Exil New York verfiel seine Malerei mehr und mehr zu einem kraftlosen Spätimpressionismus und zahlreichen Themenwiederholungen.

  • Werke

    Weitere W Ölgem.: Bildnis E. Schiele, 1910 (Hist. Mus. d. Stadt Wien);
    Der Blutende, 1910 Lawrence, Kansas, H. F. Spencer Mus. of Art);
    Bildnis H. Mann, 1911 (New York, Slg. Serge Sabarsky);
    Bildnis F. Blei, 1911 (Wien, Mus. Moderner Kunst);
    Bildnis T. Durieux, 1912 (Wien, Slg. Dr. R. Leopold);
    Trösterin, 1912 (Liberec/Reichenberg, Regionalgal);
    Bildnis H. Thannhauser, 1913 (München, Staatsgal. moderner Kunst);
    F. Busoni am Klavier, 1916 (Berlin, Berlin. Mus.);
    Der Weltkrieg, 1916 (New York, Mus. of Modern Art);
    Klinglerquartett, 1917 (Wien, Österr. Gal. im Oberen Belvedere);
    Bildnis G. Böß, 1926;
    Bildnis E. Jannings, 1931 (beide Berlin, Berlin. Mus.);
    Die Philharmoniker, 1934-52 (Wien, Österr. Gal. im Oberen Belvedere). – Kaltnadelradierungen: 10 Ill. z. H. Heine, Das Buch Le Grand, 1914;
    10 Ill. z. G. Flaubert, Gesch. v. St. Julian d. Gastfreien, 1927. – Autobiogr.: Menschen finden ihren Maler, 1938 (P).

  • Literatur

    M. Brod, in: Erdgeist, Jg. 3, 1908, S. 696-700;
    W. Michel, M. O., 1911 (P);
    MOPP, M. O., Btr. v. M. Osborn, A. Stix u. a., Veröff. d. Kunstarchivs Nr. 25/26, o. J. (1926);
    A. Stix u. M. Osborn, Das graph. Werk v. M. O., MOPP, 1931;
    W. J. Schweiger, Der junge Kokoschka, 1983;
    MOPP, M. O. 1885-1954, Red. G. T. Natter, Ausst.kat. Wien 1994 (P);
    M. O. (MOPP) 1885-1954, Gem. u. Graphiken, Red. B. Echte, Ausst.kat. Baden/Schweiz, München 1995/96 (tabellar. Lebenslauf, Ausst.verz., P);
    M.-A. v. Puttkamer, M. O., MOPP (1885–1954), Leben u. maler. Werk, mit e. W-Verz. d. Gem., 1998 (mit ausfübrl. Bibliogr., P);
    Rhdb. (P);
    ThB;
    Vollmer;
    Enc. Jud. 1971;
    BHdE II;
    Dict. of Art.

  • Porträts

    Zeichnung in Tinte, Bleistift u. Aquarell v. E. Schiele, 1910 (Wien, Graph. Slg. Albertina);
    Selbstbildnis, Kaltnadelradierung, 1938 (Zürich, Privatbes.).

  • Autor/in

    Marie-Agnes von Puttkamer
  • Zitierweise

    Puttkamer, Marie-Agnes von, "Oppenheimer, Max" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 575-576 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118736426.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA