Lebensdaten
1832 – 1918
Geburtsort
Hannover
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Verkehrswissenschaftler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118726706 | OGND | VIAF: 5000818
Namensvarianten
  • Launhardt, Wilhelm
  • Launhardt, Carl F.
  • Launhardt, Carl Friedrich Wilhelm
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Launhardt, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118726706.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Jakob, aus Hausen b. Frankfurt/M., Gastwirt;
    M Anna Dorothea Charlotte (* 1782), T d. Weinhändlers Friedrich Wilhelm Ahlers in H. u. d. Christiane Peters.

  • Biographie

    L. besuchte zunächst die Höhere Bürgerschule, dann die Realschule 1. Ordnung und seit Okt. 1848 die Polytechnische Schule zu Hannover. 1854 legte er die 1. und 1859 die 2. Staatsprüfung als Bauingenieur ab. 1854-69 war er in der hannov. Staatsbauverwaltung bei Brücken- und Wegebauten tätig, seit Ende 1859 als Wegebaukondukteur, 1866 wurde er Vorstand der Wegebauinspektion Geestemünde; 1867 erfolgte seine Beförderung zum Wegebauinspektor. Seit Frühjahr 1869 war L. beim Bau der Venlo-Hamburger Eisenbahn beschäftigt. Im Oktober des gleichen Jahres wurde er als Lehrer für Straßen-, Eisenbahn- und Brückenbau an das Polytechnikum Hannover berufen, Ende 1871 erhielt er den Titel Professor. Rufe, die 1872 von den Polytechniken in Stuttgart und Dresden an ihn ergingen, lehnte L. ab. Seit 1875 war er als Nachfolger Karmarschs Direktor der Polytechnischen Schule, 1880-86 erster Rektor der Technischen Hochschule Hannover.

    L. war sehr vielseitig. In Hannover lehrte er Eisenbahnbau (1869–87), Brückenbau (1869–89), Erd- und Straßenbau (1869–1914), Trassieren (1887–1918), Grundzüge des Ingenieurbauwesens (1889–1907). Er gilt heute als der Begründer der technischen und wirtschaftlichen Verkehrswissenschaft. Seine Schaffenszeit fällt zusammen mit dem stürmischen Ausbau der Eisenbahnen, denen er grundlegende Arbeiten gewidmet hat. Seine Veröffentlichungen sowohl zur Trassierung von Verkehrswegen wie auch zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Verkehrswesens gehören zur Standardliteratur der Verkehrswissenschaft und der Volkswirtschaft. – L. wurde 1880 ao. Mitglied der Akademie des Bauwesens in Berlin und 1898 als Vertreter seiner Hochschule Mitglied des Preuß. Herrenhauses auf Lebenszeit. – GR, Dr.-Ing. E.h. (TH Dresden 1903), Goldene Münze f. verdienstvolle Leistungen im Bau- u. Verkehrswesen (1913).

  • Werke

    u. a. Rentabilität u. Richtungsfeststellung d. Straßen, 1869;
    Theorie d. Trassierens, 1872, ²1887/88;
    Die Betriebskosten d. Eisenbahnen in ihrer Abhängigkeit v. d. Steigungs- u. Krümmungsverhältnissen, 1877;
    Wirtsch. Fragen d. Eisenbahnwesens, in: Zbl. d. Bauverwaltung, 1883;
    Math. Begründung d. Volkswirtsch.lehre, 1885 (Neudr. 1963);
    Die Wirkung d. Vervollkommnung d. Verkehrs, in: Dt. Wochenbl. 1889;
    Am sausenden Webstuhl d. Zeit, 1900, ³1917.

  • Literatur

    L. Toske, in: Zbl. d. Bauverwaltung, Juni 1918, S. 218 f. (P);
    VDI-Zs. 62, 1918, S. 337;
    H. Möller, in: Weltwirtsch. Ardliv 58, 1943;
    E. Schneider, in: Hdwb. d. Soz.wiss. 6, 1959, S. 533 f.;
    ders., Vorwort z. Neudr. v. W. L., Math. Begründung d. Volkswirtsch.lehre, 1963;
    K. H. Hennings, W. L. als Ökonom, in: Univ. Hannover 1831-1981, Bd. 1, 1981, S. 192-204 (L);
    DBJ II (W).

  • Porträts

    Phot. in: P. Trommsdorf, Der Lehrkörper d. TH Hannover, 1831–1956, 1956.

  • Autor/in

    Rolf Kracke
  • Zitierweise

    Kracke, Rolf, "Launhardt, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 717 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118726706.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA