Lebensdaten
1868 – 1942
Geburtsort
Othmarsingen (Aargau)
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
schweizerische Mundartdichterin
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118700154 | OGND | VIAF: 95181998
Namensvarianten
  • Marti, Sophie (geborene)
  • Haemmerli-Marti, Sophie
  • Marti, Sophie (geborene)
  • mehr

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Zitierweise

Haemmerli-Marti, Sophie, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118700154.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Marti (1839–1921), Landwirt u. Bez.amtmann, S d. Friedrich, Landwirt u. Friedensrichter in O.;
    M Sophie (1840–88), T d. Anton Rüegger, Oberrichter v. Büron Kt. Luzern;
    1890 Max Haemmerli (1862–1931), Bez.arzt in Lenzburg; Verwandter Theodor Haemmerli (1883–1944), Spezialarzt f. Herzkrankheiten (s. Biogr. Lex. d. Aargaus, 1958, S. 308-10, W, L, P);
    4 T, u. a. Margot (* 1900), Malerin.

  • Biographie

    In ländlicher Umgebung aufwachsend, zeigt H. bereits als Kind dichterische Begabung. Lehrer und Freunde wie Erika und Frank Wedekind fördern ihre vielseitigen Anlagen. Nach Besuch des Aarauer Lehrerinnenseminars und einem Aufenthalt in Paris ist sie Lehrerin in einem Juradorf, bis sie nach dem Tod der Mutter dem väterlichen Bauernhof vorsteht. Nach ihrer Heirat lebt sie in Lenzburg. Ihre früheren wie viele späteren Gedichte schreibt sie hochdeutsch, ihre Mundartpoesie formt sie in bewußt künstlerischer Arbeit erst durch die Bekanntschaft mit der Schrift „Über Volkslied und Mundart“ des Linguisten Jost Winteler, worauf 1896 das Gedichtbuch „Mis Chindli“ erscheint (⁸1965). Drei weitere Gedichtsammlungen folgen, ohne daß H. aufhört, Gehilfin ihres Mannes, eine begeisternde Lehrerin ihrer Mädchen und Mitte eines großen Freundeskreises zu sein. Fruchtbare Freundschaft, von einem Zyklus ihrer unveröffentlichten hochdeutschen|Gedichte ausgehend, verbindet sie mit Carl Spitteler, Aufenthalte in europäischen Haupt- und Kunststädten ergeben sich durch Kurse des Gatten und Studien oder Wohnsitze der Töchter. Sie fügen sich harmonisch in ihr eigenes Studium moderner und antiker Kulturen, wofür sie stets Zeit findet. Ein neuer Band gestaltet Todeserlebnisse. Meisterhaft handhabt sie die Mundart auch in ihrer autobiographischen Prosa (Mis Aargäu, 1938). Nach dem Unfalltod ihres Lebensgefährten wohnt sie mit ihrer Tochter Margrit in Zürich. Werke Rudolf Steiners regen ein neues Erleben der Evangelien an, was sie kurz vor ihrem Tod in prägnante Vierzeiler zu fassen strebt. – Viele ihrer durchgeformten Gedichte gehen in die anonyme Volkspoesie über. Mehr als 200 sind vertont.

  • Werke

    Weitere W Grossvatterliedli, 1913 (mit Umschlagu. Titelbild v. H. Thoma, dem d. 1. Abschnitt gewidmet ist), ²1942 u. d. T. Z Välte übers Ammes Hus;
    Wienechtsbuech, 1913, ⁴1925;
    Im Bluescht, 1914, ³1944;
    Allerseele, 1928;
    Läbessprüch, 1939, ³1945;
    Rägeboge, 1941, ²1942;
    Passionssprüch, 1943. -
    Ges. Werke, hrsg. v. C. Günther, 2 Bde. Gedichte, 1 Bd. Prosa, 1950/52, ²1963.

  • Literatur

    A. Kelterborn-Haemmerli [T];
    S. H.-M., 1958 (Bibliogr., P, 2 Gedichte in Faks.);
    C. Günther, in: Lb. a. d. Aargau 1803-1953, 1953, S. 418-24 (W, L, P);
    Biogr. Lex. d. Aargaus, 1958, S. 307 f.

  • Autor/in

    Anna Kelterborn-Haemmerli
  • Zitierweise

    Kelterborn-Haemmerli, Anna, "Haemmerli-Marti, Sophie" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 435-436 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118700154.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA