Lebensdaten
1697 – 1761
Geburtsort
Großdalzig bei Leipzig
Sterbeort
Bayreuth (?)
Beruf/Funktion
Lautenist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118685945 | OGND | VIAF: 20474631
Namensvarianten
  • Falckenhagen, Adam
  • Falkenhagen, Adam
  • Falckenhagen, Adam
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Falkenhagen, Adam, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685945.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Chrstn., Schulmeister in G.;
    M Eva;
    Joh. Emilia, vor 1726 Sängerin am Hof in Weißenfels.

  • Biographie

    Den grundlegenden Unterricht „in literis et musicis“ erhielt F. von seinem 10. bis 18. Jahr bei einem Priester in Knauthain bei Leipzig; darnach vervollkommnete er sich im Lautenspiel bei Johann Graf in Merseburg und hielt sich noch ein Jahr in Leipzig auf. Circa 1720-27 wirkte er in Weißenfels als Lautenlehrer, die letzten 4 Jahre zugleich als Lautenist am Hof des Herzogs Christian. An diese Zeit, in der er auch verschiedene Höfe bereiste und in Dresden bei Sylv. L. Weiß Lautenunterricht nahm, schloß sich ein 2jähriger Aufenthalt in Jena an. Im Mai 1729 trat er in die Dienste Ernst Augusts von Weimar, nachdem ihn dieser bereits Mai 1728, ohne Erfolg, nach Gotha empfohlen hatte. Aber wohl schon 1732 wechselte er nach Bayreuth über, wo er 1734 als Hofmusiker bezeugt ist; dort blieb er bis an sein Lebensende und entfaltete seine kompositorische Tätigkeit. Unter Markgraf Friedrich und dessen kunstliebender Gemahlin Wilhelmine wurde er 1736 „zum Virtuosissimo auf der Laute und Cammermusicus mit dem Rang nach dem Kapellmeister (Johann) Pfeiffer“ angenommen. Daneben wird er als Kammer-Registrator und circa 1758 als Kammer-Sekretär bezeichnet. – F. gehört nächst S. L. Weiß zu den spätesten deutschen Lautenmeistern, die trotz der Verdrängung ihres Instrumentes durch das Klavier noch zu Rang und Namen gelangten. Seine Kompositionen waren weit verbreitet. In ihrer vielfältigen Formenwelt spiegelt sich F.s Verwurzelung im Barock wie seine Hinneigung zu der im sogenannten galanten Stil ausgeprägten modisch-höfischen Geschmacksrichtung. Seine freie, homophone und weithin auf 2 Stimmen beschränkte Satzweise schließt an die französisch beeinflußte deutsche Lautentradition an.

  • Werke

    Erhaltene Drucke: (6) Sonate di liuto solo … op. 1, [Nürnberg] ca. 1742 od. 1736;
    Sei Partite a Liuto solo … op. 2, Nürnberg, ca. 1742;
    Erstes Dutzend Erbauungsvoller geistl. Gesänge mit Variationen auf d. Laute …, ebd. ca. 1746;
    Nach Nachweisbare weisbare Titel: Sonate di Liuto solo, ebd. ca. 1736 (= op. 1?);
    La première douzaine des Menuets pour le Lut, ebd. ca. 1738;
    6 Concerti a Liuto, Traverso, Oboe, Violino e Violoncello, op. 3, ebd. ca. 1742, dass. op. 4, ebd. ca. 1742;
    6 Sonatine da Camera a Liuto solo, op. 5, ebd. ca. 1742;
    Hss.:
    Augsburg, Staats- u. Stadtbibl. Tonk. 2° Hs. fasc. III, darin: Nr. 6 (Fuga A dur), Nr. 32 (Concerto à 5, F dur f. Laute, Viol. I u. II, Vla, Vc), Nr. 37 (Duetto F dur f. 2 Lauten), Nr. 50 (Larghetto u. Allegretto), Nr. 51 (Preludio);
    Leipzig, Stadtbibl.Ms. Rosani“, Sign. III 11.64, darin ein Concerto solo in B dur;
    Boetticher nennt ferner Königsberg Ms 3026 (Die Angabe: Brüssel, Bibliothèque Royale: Ms. II 4086 (Zuth, Hdb. d. Laute u. Git.] ist irrig).

  • Literatur

    A. Göhler, Verz. d. in d. Frankfurter u. Leipziger Meß-Kat. d. J. 1564 bis 1759 angezeigten Musikalien, 1902;
    A. Werner, Stadt, u. fürstl. Musikpflege in Weißenfels bis z. Ende d. 18. Jh., 1911, S. 67 u. 73;
    H. Neemann, A. F., in: Die Gitarre VI, 1926, H. ¾ (mit Notenbeil.);
    A. Schering, Musikgesch. Leipzigs II (1650–1723), 1926, S. 419, 421 f. (mit Notenbeisp.), III, J. S. Bach u. d. Musikleben Leipzigs im 18. Jh., 1941, S. 548 f.;
    E. Sehende, G. A. Paganelli, 1928, S. 23, 29 ff., 162 ff. (mit themat. Kat.);
    K. Hartmann, in: Archiv f. Gesch. u. Altertumskde. v. Oberfranken 33, 1936, S. 55;
    L. Hoffmann-Erbrecht, Der Nürnberger Musikverleger Joh. Ulr. Haffner, in: Acta musicologica 26, 1954, S. 114 ff.;
    J. G. Walther, Musical. Lex., Weimar 1732;
    Gerber;
    Eitner (unter Falckenhagen u. Falkenhagen; der dort auch gen. Joh. Falckenhagen ist lt. Werner mit F. identisch);
    W. Boetticher, in: MGG III, Sp. 1743-45 (W, L, P).

  • Quellen

    Qu.: R. Wagner, hs. Daten z. Musikgesch. Nürnbergs (Nürnberg, Stadtbibl.).

  • Autor/in

    Kurt Dorfmüller
  • Zitierweise

    Dorfmüller, Kurt, "Falkenhagen, Adam" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 10-11 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685945.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA