Lebensdaten
um 1390 – 1425
Geburtsort
Schlieben bei Torgau
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
wiclifitisch-waldensischer Prediger ; hussitischer Märtyrer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 11868065X | OGND | VIAF: 50019419
Namensvarianten
  • Johann von Drändorf
  • Drändorf, Johann (in der ADB)
  • Johann Drändorf (in der ADB)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Drändorf, Johann von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11868065X.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    D. studierte in Dresden, Leipzig und Prag, wobei er von Anfang an unter den Einfluß wiclifitischer Gedanken geriet. Nach der 1417 empfangenen Priesterweihe wirkte er zunächst als Prediger in Südböhmen und ging Anfang der zwanziger Jahre als Wanderprediger nach Südwestdeutschland, wo er vermutlich Verbindung mit den Waldensern suchte. Er traf in Speyer, dessen Bürger damals in heftigem Streit mit der Geistlichkeit lagen, auf den ihm von Prag her bekannten Peter Turnow und verfaßte mit ihm zusammen eine Kampfschrift gegen den Mißbrauch des geistlichen Amts durch den Klerus. 1424 setzte er sich mit der Reichsstadt Weinsberg in Verbindung, die wegen der Verteidigung ihrer Freiheit gegen Konrad von Weinsberg mit dem Interdikt belegt worden war; dort, wie auch bei den mit Weinsberg verbündeten Städten Heilbronn und Wimpfen konnte er einen besonders fruchtbaren Boden für seine Gedanken finden. Doch wurde er auf der Reise in Heilbronn auf Veranlassung des Kurfürsten Ludwig III. von der Pfalz verhaftet und vor ein aus dem Wormser Bischof und den Heidelberger Theologieprofessoren gebildetes Inquisitionsgericht gestellt, das ihn als der hussitischen Ketzerei überführt verbrennen ließ.

  • Literatur

    H. Haupt, in: ZGORh 54, 1900, S. 479 ff.;
    PRE.

  • Autor/in

    Heinz Kraft
  • Zitierweise

    Kraft, Heinz, "Drändorf, Johann von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 96 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11868065X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Drändorf: Johann D., auch v. Schlieben, hussitischer Märtyrer. Ein sächsischer Edelmann, in Prag zum Priester geweiht, kam D. nach Süddeutschland, forderte die Stadt Weinsberg auf, dem vom Würzburger Bischof verhängten Bann zu trotzen, und wurde deshalb, auch weil er gegen Papstthum, Abendmahl unter einer Gestalt und den Justizmord an Huß und Hieronymus predigte, in Heilbronn gefangen genommen, in Heidelberg vor ein Inquisitionsgericht gestellt und in Worms am 3. Febr. 1425 verbrannt.

    • Literatur

      Vgl. Ullmann, Reformatoren vor der Reformation, 1, 375 ff. Stälin, Wirtembergische Gesch. 3, 428. Vierordt, Gesch. der evang. Kirche in Baden 1, 57 ff.

  • Autor/in

    , J. Hartmann, , jun.
  • Zitierweise

    Hartmann, Julius d. J., "Drändorf, Johann von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 373 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11868065X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA