Lebensdaten
1906 – 1983
Geburtsort
Barmen bei Wuppertal
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
SPD-Parteifunktionär
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118586556 | OGND | VIAF: 195381634
Namensvarianten
  • Nau, Alfred

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Nau, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118586556.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Walter (1879–1969), Angestellter d. Konsumgenossenschaft in Barmen;
    M Paula Schneider (1879–1935) aus Barmen;
    1937 Elfriede Zarthe (1905–83);
    1 T.

  • Biographie

    N., der nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Versicherungskaufmann absolvierte, schloß sich 1920 der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), 1923 der SPD an. 1928-33 Angestellter des Parteivorstandes der SPD in Berlin, wurde er ein enger Mitarbeiter der für die Parteikasse verantwortlichen Vorstandsmitglieder Konrad Ludwig und Siegmund Crummenerl. Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 arbeitete er als Versicherungskaufmann. Die notwendigen Autofahrten als Bezirksvertreter nutzte N. zum Auf- und Ausbau illegaler Netze der SPD. Wegen dieser Tätigkeit für seine Partei war er mehrere Male – insgesamt 14 Monate – inhaftiert. 1942-45 mußte er Kriegsdienst leisten. Ende 1945 wurde N. Mitglied des „Büros Dr. Schumacher“, d. h. des Neugründungszirkels einer überregionalen Sozialdemokratischen Partei, in Hannover. 1946-75 war er Schatzmeister der SPD, 1946-58 Mitglied des geschäftsführenden Parteivorstandes, 1958-75 Mitglied des Parteipräsidiums. Politische Mandate strebte er nicht an. Als in der Zeit der Großen Koalition nach 1966 die Spitzenpolitiker der SPD mit Ministerämtern betraut wurden, entlastete N. diese 1967/68 durch die Übernahme des Amtes eines „geschäftsführenden Präsidiumsmitgliedes“.

    N. stellte die Finanzen der SPD durch die frühzeitige Einführung einer Staffelung der Mitgliedsbeiträge nach dem Einkommen auf eine solide Grundlage. Einen Niedergang des nach 1945 zunächst wieder sehr groß gewordenen sozialdemokratischen Presseimperiums konnte er nicht verhindern, als die notwendigen Subventionen aus der Parteikasse zu hoch wurden. – 1946 war N. maßgeblich an der Wiedergründung der Friedrich-Ebert-|Stiftung beteiligt; er leitete sie als Vorsitzender bzw. Vorstandsvorsitzender bis zu seinem Tode. Zunächst diente sie als Unterstützungseinrichtung für bedürftige Studenten aus Arbeiterkreisen. Später kamen neue Aufgaben hinzu, u. a. die Erwachsenenbildung und die Errichtung von Heimvolkshochschulen. Die erste von 1956 trägt heute seinen Namen (Alfred-Nau-Akademie in Bergneustadt).|

  • Auszeichnungen

    Gr. Bundesverdienstkreuz mit Stern (1969) u. Schulterband (1978).

  • Werke

    Pol. Willensbildung, Reden u. Aufsätze, Mit Würdigungen z. 60. Geb.tag, hrsg. v. F. Heine, 1966 (P).

  • Literatur

    Solidarität, A. N. z. 65. Geb.tag, 1971 (mit Btrr. v. Willy Brandt, Otto Brenner, Georg Eckert, Willi Eichler, Günter Grunwald, Horst Heidermann, Fritz Heine, Walter Hesselbach, Heinz Kühn, Richard Löwenthal, Bruno Pittermann, Ludwig Rosenberg);
    A. N. z. 75. Geb.tag, 1982 (Ansprachen v. Willy Brandt u. Walter Hesselbach, P);
    Gorzny.

  • Autor/in

    Willy Albrecht
  • Zitierweise

    Albrecht, Willy, "Nau, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 756-757 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118586556.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA