Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
pommerische Offiziersfamilie
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139789065 | OGND | VIAF: 102635943
Namensvarianten
  • Natzmer, von

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Zitierweise

Natzmer, von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789065.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die dem pomm. Adel angehörende Familie ist mit Nacmarus (Nachimarus, Nacimer), dem Kastellan von Demmin, 1208 erstmals urkundlich belegt. Die Stammreihe beginnt mit Peter, der 1330 als Herr von Järshagen genannt wird. Die N. gliedern sich in zwei Linien, von denen die erste auf Joachim, Starost von Draheim und Crone, Landvogt von Stolp, die zweite auf Klaus, Herr zu Gutzmin, Ristow und Vellin zurückgeht. Zahlreiche Mitglieder der Familie standen in preuß. Militärdiensten. Der Generalfeldmarschall Dubislav Gneomar (1654–1739, s. L), Sohn des brandenburg. Landrats Joachim Heinrich ( 1671), gehörte zu den engsten Freunden des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. Nachdem er 1676 aus holländ. in kurbrandenburg. Dienste übergetreten war, nahm er an den Feldzügen gegen Schweden 1677/79, gegen die Türken 1686, im Pfälz. Erbfolgekrieg 1688/97 und im Span. Erbfolgekrieg teil. Für seinen Einsatz als General der Kavallerie gegen die Schweden in Pommern erhielt er 1715 den Schwarzen Adlerorden. Er befaßte sich intensiv mit der Weiterentwicklung der preuß. Kavallerie, deren Kern das von ihm geführte Garde-Reiter-Regiment Gens d'armes war. Generalmajor Georg Christoph (1694–1751, s. L) leitete im 1. Schles. Krieg das neugebildete Husarenregiment. Oberst Hans Christoph (1743–1807, s. Altpreuß. Biogr. II) erhielt als Auszeichnung für seine Beteiligung an der Eroberung von Warschau|1794/95 den Orden Pour le mérite. Sein Sohn Oberst Gneomar Ernst (1832–96, s. ADB 52), zuletzt Kommandant von Memel, verfaßte militärhistorische und biographische Schriften, insbesondere auch zur eigenen Familie. Ein Sohn des Wulf Heinrich (1735–87), Oberst und Kommandant von Kolberg, Wilhelm Dubislav (1770–1842, s. Priesdorff IV, S. 483 f.), nahm 1794/95 ebenfalls an der Belagerung von Warschau teil; für seine Verdienste bei der Verteidigung Danzigs 1806/07 wurde auch er mit dem Orden Pour le mérite ausgezeichnet. Nach den Befreiungskriegen, in denen er ein Grenadierbataillon befehligte, war er Vizegouverneur von Mainz, seit 1821 zweiter Kommandant von Danzig. Sein Bruder Oldwig (1782–1861, s. L) wurde während der Befreiungskriege von Scharnhorst mit Arbeiten im Generalstab beauftragt. 1812 begleitete er Kg. Friedrich Wilhelm III. zum Fürstentag nach Erfurt und war in diplomatischen Missionen in Wien und in Kurland tätig. Offiziell verurteilte er die Konvention von Tauroggen, tatsächlich verhandelte er jedoch mit Zar Alexander I. über ein preuß.-russ. Bündnis. Seit 1834 war er Kommandierender General des I. Armeekorps in Ostpreußen. Bei seiner Verabschiedung 1839 wurde er zum Mitglied des Staatsrats ernannt. Neben zahlreichen militärischen Denkschriften erarbeitete er u. a. ein neues Exerzierreglement für die Kavallerie. Generalmajor Karl Heinrich (1799–1875, s. Priesdorff VII, S. 203 f.), ein Sohn des Kapitäns im Infanterieregiment Prinz Heinrich Friedrich Wulf Ernst (1776–1810), kommandierte bis 1861 das 40. Infanterieregiment, während seinem Bruder Adolf Albrecht (1801–84, s. Priesdorff VI, S. 502 f.) zuletzt als Generalleutnant die 25. Infanteriebrigade unterstand. Wegen seines diplomatischen Geschicks übertrug ihm Kg. Wilhelm I. 1866 die Aufgabe, den in der Festung Stettin gefangengehaltenen Kf. Friedrich Wilhelm von Hessen zu beaufsichtigen. Theodor Wilhelm Ferdinand (1815–68, s. Priesdorff VII, S. 471) nahm 1864 als Oberst und Kommandeur des 50. Infanterieregiments 1864 am Deutsch-Dän. Krieg und 1866 an der Schlacht bei Königgrätz teil. Anschließend wurde er zum Generalmajor ernannt. Gert (1895–1981, s. Kürschner, Gel.-Kal. 1950–80) betätigte sich als Schriftsteller, besonders zu naturwissenschaftlichen und -philosophischen Themen. 1902 wurden eine Familienstiftung und gleichzeitig ein Familienverband der N. gegründet.

  • Literatur

    GHdA Adelige Häuser A XVIII, 1985 (P). – Zu Dubislav Gneomar: ADB 23;
    E. Ballestrem, Memoiren d. Frhr. D. G. v. N., 1881;
    Priesdorff I, S. 67 f. – Zu Georg Christoph: ADB 23;
    G. E. v. Natzmer, G. Ch. v. N., Chef d. Weißen Husaren, 1870;
    Priesdorff I, S. 365 f. – Zu Oldwig: ADB 23;
    G. E. v. Natzmer, Aus d. Leben d. Gen. O. v. N., 1876;
    ders., Unter den Hohenzollern, 2 Bde., 1887/88;
    Priesdorff IV, S. 434-43;
    Ostdt. Biogrr., 1955;
    Altpreuß. Biogr. II.

  • Autor/in

    Stefan Hartmann
  • Zitierweise

    Hartmann, Stefan, "Natzmer, von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 755-756 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789065.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA