Lebensdaten
1731 – 1808
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Mutter Johann Wolfgang von Goethes
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118540246 | OGND | VIAF: 54269169
Namensvarianten
  • Goethe, Catharina Elisabeth
  • Textor, Elisabeth (geborene)
  • Textor, Catharina Elisabeth (geborene)
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Zitierweise

Goethe, Elisabeth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118540246.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Wolfg. Textor (1693–1771), Dr. iur., 1717-27 Advokat am Reichskammerger. in Wetzlar, seit 1727 Senator in F., 1747-70 Reichs-, Stadt- u. Ger.schultheiß, kaiserl. Wirkl. Rat (s. ADB 37), S d. Christoph Heinr. T. (1666–1716), Lic. iur., Advokat, Bürger in F. 1703, kurpfälz. Hofger.rat in F. 1716, u. d. Weinhändlers-T Maria Cath. Appel aus F.;
    M Anna Marg. (1711–83), T d. Cornelius Lindheimer (1671–1722), Dr. iur., Advokat u. Prokurator am Reichskammerger. in Wetzlar, u. d. Cath. Elis. Juliana Seip;
    Ur-Gvv Joh. Wolfg. T. (1638–1701), Dr. iur., hohenloh. Kanzleirat in Neuenstein, Prof. d. Rechte in Altdorf u. Heidelberg, seit 1690 Syndikus in F. (s. ADB 37);
    Ur-Gvm Joh. Dav. Seip (1652–1729), Dr. iur., Syndikus d. Reichsstadt Wetzlar;
    Frankfurt/M. 20.8.1748 Caspar Goethe (s. 1);
    7 K (4 jung †, 1 totgeb.) Joh. Wolfg. (s. 3), Cornelia (s. Gen. 3).

  • Biographie

    Mit 17 Jahren die Frau des 21 Jahre älteren kaiserlichen Rates Goethe geworden, hatte G. diesem in dem Haus am Hirschgraben 7 Kinder geboren, von denen nur die ältesten beiden, Johann Wolfgang und Cornelia, am Leben blieben; aber, auch innerlich mehr der Generation ihrer Kinder als der ihres Gatten zugehörig, hatte sie frühzeitig ihre Liebe und Hoffnung auf den begabten Sohn gesammelt. Sie nahm Wolfgangs Freunde gastlich auf und ließ sie sich heimisch fühlen; seit er in Weimar war, schloß sie auch den Weimarer Kreis in ihr Herz und ihre Korrespondenz ein, später ohne Zögern auch Christiane, die Geliebte und Frau des Sohnes, und sorgte mit rührender Liebe für die Enkel.

    Nach dem Tode ihres Gatten, den sie lange entbehrungsvoll gepflegt hatte, konnte sie in stärkerem Maße ihren Neigungen leben: gern besuchte sie Schauspiel und Konzert, verkehrte und korrespondierte mit Theaterleuten wie dem Theaterdichter und -direktor G. F. W. Großmann und dem Schauspieler K. W. F. Unzelmann, der ihr auch menschlich nahestand. Als „Frau Aja“, nach der Mutter der vier Haimonskinder im Volksbuch, war sie natürlicher Mittelpunkt für viele aus der jungen Generation (nicht zuletzt Bettina Brentano), die in Frankfurt einkehrten wie die Weimarer Freunde, und zahlreich kamen Besucher aus dem In- und Auslande zu der Mutter des berühmten Dichters.

    Dieser selbst hat das Bild der Mutter bei mancher Gelegenheit geschildert, und in idealischer Form läßt es sich in dem Gedicht „Hermann und Dorothea“ finden; vor allem leuchtet es aus den erhaltenen Briefen hervor. Sie war häuslich und gesellig, von urwüchsiger Mitteilungsfreude und treffendem Ausdruck, stark bewegt im Herzen und in der Phantasie. Der Dichter bekannte, daß sie ihm ihre „Frohnatur“ vererbt habe und „die Lust zu fabulieren“. Ihre Briefe sind naiv gesprächig, originell und unmittelbar im Empfinden, voller Anschaulichkeit und Zeugen eines bejahenden, frommen Sinnes. Sie zeigen eine urwüchsige Erzählerbegabung und Darstellungskraft. „Als Vorbild einer treuen Gattin, einer gütigen warmherzigen Mutter, lebensmutigen und glücklich heiteren Frau ist sie unserem Herzen nahe wie kaum eine andere deutsche Frau“ (E. Beutler).

  • Literatur

    K. Heinemann, Goethes Mutter, Ein Lb. n. d. Qu., 1891, ⁹1921 (P);
    H. Prang, Goethes Mutter, 1949 (mit Ausw. v. G.s Briefen, P);
    E. Beutler, C. E. G., in: Goethe, Gedenkausg., Erg.-Bd. „Briefe aus d. Elternhaus“, 1960.

  • Porträts

    A. Sachse, Frau Rat G., Ihr Leben in Bildern, 1957

  • Autor/in

    Wilhelm Flitner
  • Zitierweise

    Flitner, Wilhelm, "Goethe, Elisabeth" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 545-546 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118540246.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA