Lebensdaten
1839 – 1915
Geburtsort
Borkau (Westpreußen)
Sterbeort
Halle/Saale
Beruf/Funktion
Nationalökonom
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118521853 | OGND | VIAF: 3261947
Namensvarianten
  • Conrad, Johannes Ernst
  • Conrad, Johannes
  • Conrad, Johannes Ernst
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Conrad, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118521853.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst Frdr., Gutsbesitzer in Plochoczin b. Schwetz;
    M Cäcilie, T des Amtsrats Nathanael v. Kries; Großonkel mütterlicherseits Frdr. Kries (1768–1848, s. ADB XVII), Mathematiklehrer in Gotha u. Vf. math. Lehrbücher; Onkel mätterlicherseits Gustav Kries (1815–58, s. ADB XVII), Nationalökonom;
    1) 1870 Bertha ( 1875), T des Nationalökonomen Bruno Hildebrandt ( 1878, s. ADB XII), 2) 1877 Ida ( 1911), T des Philologen Frdr. Ritschl ( 1876, s. ADB XXVIII);
    5 K u. a. Waldemar (1877–1915), Dozent der Philos., Else ( Kesten), Verfasserin einer Gesch. des Ver. für Sozialpolitik (Diss. Zürich 1906).

  • Biographie

    C. besuchte das Gymnasium in Danzig, mußte eine praktische landwirtschaftliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen abbrechen und wandte sich ab Winter 1861 dem Studium der Naturwissenschaften und Nationalökonomie in Berlin und Jena zu. Als Schüler von B. Hildebrand promovierte er 1864 mit einer weit beachteten kritischen Arbeit über J. von Liebigs Theorie der Bodenerschöpfung und habilitierte sich 1868 mit einer agrarstatistischen Abhandlung. In Jena wurde er 1870 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1872 erfolgte seine Berufung auf den durch den Weggang G. von Schmollers (nach Berlin) freigewordenen ordentlichen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre in Halle. Als Forscher beschäftigte sich C. vorwiegend mit Fragen der Agrarstatistik und -politik (Agrarkredit, Getreidezölle, Fideikommißwesen) und vermied hierbei jede dogmatische Stellungnahme. Als Lehrer entfaltete er im arbeitsgemeinschaftlich organisierten Staatswissenschaftlichen Seminar der Universität Halle glänzende Fähigkeiten, wodurch er auch viele Ausländer nach Halle zog. Die Früchte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit fanden in zahlreichen, das Gesamtgebiet der Nationalökonomie umfassenden Lehrbüchern ihren Niederschlag. Darüber hinaus betätigte er sich als Herausgeber und Redaktionsleiter führender nationalökonomischer Standardwerke, gehörte zu den Mitbegründern des Vereins für Sozialpolitik, nahm von 1889-95 als Kommissionsmitglied an den Beratungen des 2. Entwurfes des deutschen BGB teil und stellte der Regierung mehrfach seinen Rat als Sachverständiger in Angelegenheiten der Währung, der Zölle, der Volksschulgesetzgebung zur Verfügung.

  • Werke

    u. a. Die landwschftl. Produktionsstatistik, 1868;
    Unters. d. Einflusses v. Lebensstellung u. Beruf auf d. Mortalitätsverhältnisse, 1878;
    Das Univ.studium in Dtld. während d. letzten 50 J., 1884;
    Grundriß z. Studium d. pol. Ökonomie, 4 Bde.: Nat.Ökonomie, Volkswschft.pol., Finanzwiss., Statistik, 1896-1900, Bd. 1-3, ²1897-1900;
    Leitfaden z. Studium d. Nat.ökonomie, ²1902;
    Hrsg.: Slg. nat. ökonom, u. Statist. Abhh., 1877 ff.;
    Mithrsg.: Jbb. f. Nat. ökonomie u. Statistik, 1878 ff.;
    Hdwb. d. Staatswiss., 1889-95, ²1898 bis 1901;
    Lebenserinnerungen, hrsg. v. E. Kesten-C. u. H. C., 1917.

  • Literatur

    K. Diehl, in: Jbb. f. Nat. ökonomie u. Statistik, III. Folge 49, 1915;
    K. Wiedenfeld, ebenda;
    L. Elster, In memoriam J. C., in: Hdwb. d. Staatswiss. I, ⁴1923;
    ders., ebenda III, ⁴1926;
    v. d. Borght, in: Bull, de l'Inst. Internat, de Statistique 21, Den Haag 1924;
    DB) I (Tl. 1915, W, L. auch f, S Waldemar);
    A. Hesse, in: Mitteldt. Lb. III, 1928 (P);
    Altpreuß. Biogr. I, 1941.

  • Autor/in

    Wilhelm Meinhold
  • Zitierweise

    Meinhold, Wilhelm, "Conrad, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 335 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118521853.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA