Lebensdaten
1499 – 1564
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118513729 | OGND | VIAF: 41962018
Namensvarianten
  • Cellarius, Martin
  • Borrhaus, Martin
  • Cellarius, Martin
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Borrhaus, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118513729.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Adoptiv-S eines Verwandten Cellanus.

  • Biographie

    B. war seit seinem Studium in Tübingen mit Melanchthon befreundet, wurde Schüler Reuchlins (Streit mit Eck) in Ingolstadt und Anhänger Luthers in Wittenberg. Trotz seiner Bekanntschaft mit Markus Stübner und anderen Schwarmgeistern darf man ihn nicht zu den Wiedertäufern rechnen, auch wenn er seinen Widerspruch gegen die Kindertaufe nicht aufgab. Er bekämpfte H. Denck, der ihm gegenüber scheinbar nachgab, so daß B. glauben konnte, er habe ihn bekehrt. Jedoch stand B. zeitweise den Täufern nahe und daher warnte Zwingli Capito vor ihm, als dieser ihn in sein Haus in Straßburg aufnahm und zu seiner Schrift „De operibus Dei“ das Vorwort schrieb. B.' Einfluß zeigt sich am stärksten in dessen Hosea-Kommentar, der das Entsetzen Bucers hervorrief. Es gelang diesem schließlich mit Hilfe Zwinglis und Ökolampads, die Freundschaft zwischen beiden zu zerstören. B. verließ daraufhin Straßburg und ging als Professor der Theologie nach Basel.

  • Literatur

    ADB III;
    Mennonit. Lex. I, (unter Cellarius, L);
    RGG;
    PRE.

  • Autor/in

    Eberhard Teufel
  • Zitierweise

    Teufel, Eberhard, "Borrhaus, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 474 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118513729.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Borrhaus: Martin B., nannte sich auch Cellarius, Gelehrter der Reformationszeit, geb. 1499 zu Stuttgart, wo der Name B., Borrhus im 14. und 15. Jahrhundert nicht selten ist, zu Basel 11. Oct. 1564. Ging, nachdem er in Tübingen studirt, nach Wittenberg, wo er Lehrer in Melanchthon's Privatschule war, auch 7. April 1522 als Mart. Cellarius Stuckardianus Magister Tub. inscribirt wurde (Alb. acad. Vit. 110). Bald schloß er sich den Zwickauer Schwärmern an und war nach Luther's Briefen bei dessen Unterredung mit denselben (22. April) einer der wüthendsten. Lange führte er nun ein unstetes Wanderleben, wurde in Preußen 1525 gefangen gehalten, näherte sich mit gemäßigteren Ansichten den Straßburgern und durch sie den Schweizern, bis er endlich 1536 sich dauernd in Basel niederließ. Er heirathete und lebte vom Fenstermachen, auch mit Chemie beschäftigt, bis er als Professor der Rhetorik angestellt wurde, welchen Posten er 1544 mit einer theologischen Professur für das alte Testament vertauschte. |

    • Literatur

      Vgl. Iselin's Wörterbuch, Adami Vitae germ. theol. Dazu die Briefsammlungen Luther's (de Wette 2, 179; Burkhardt 45. 85 f.) und Zwingli's 2, 85 ff. Schmidt, Melanchthon 88, 91. Ein Verzeichniß von Borrhaus' Schriften, außer theologischen auch philosophische, mathematische und kosmographische, s. Athenae Rauricae I.

  • Autor/in

    J. Hartmann.
  • Zitierweise

    Hartmann, Julius, "Borrhaus, Martin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 179 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118513729.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA