Lebensdaten
1843 – 1910
Geburtsort
Troppau (Mähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Gynäkologe ; Geburtshelfer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117685909 | OGND | VIAF: 122272441
Namensvarianten
  • Chrobak, Rudolf
  • Chrobak, R.
  • Chrobak, Rudolph

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Zitierweise

Chrobak, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117685909.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jos. ( 1860), Kreisphysikus, k.k. Landes-MR in Troppau;
    M Magd. ( 1844), T des k.k. Oberstleutnant Joh. Eitelberger v. Edelberg u. der Magd. Doppelmeyer;
    Om Rud. Eitelberger v. Edelberg (1817–85), Begr. u. 1. Dir. des Österr. Mus. für Kunst u. Industrie (1863) u. der Kunstgewerbeschule (1866) in Wien, ao. Prof. für Kunstgeschichte an der Univ. (s. ADB LV);
    1868 Helene (1847–1900), T des Gynäkologen Eduard Lumpe in Wien;
    T Helene ( Paul Frhr. v. Kuh-Chrobak [1863–1931], Dr. jur., Sektionschef u. 6.-11.11.1918 k. u. k. Finanzminister), Marg. (1869–1946, Ludo Mor. Hartmann [ 1924], Hist. u. Dipl.), Dorothea ( Eduard Regnier [1862–1920], Gynäkologe).

  • Biographie

    Chrobak studierte in Wien 1861-66 Medizin. Für seine spätere Laufbahn wurde der Eintritt in die interne Klinik Johann von Oppolzers bestimmend, der - überzeugter Förderer des Spezialistentums - dem jungen Arzt die Betreuung der gynäkologischen Fälle überließ. So bildete sich Chrobak völlig selbständig zu einem ausgezeichneten Frauenarzt aus. 1871 habilitiert, 1880 Extraordinarius geworden, lehnte er 1885 eine Berufung nach Prag ab und trat auf Drängen Th. Billroths 1889 als Ordinarius die Nachfolge August Breiskys als Vorstand der II. Geburtshilflichen Klinik in Wien an. 1908 zog er sich von seiner klinischen Tätigkeit zurück und übergab den nach seinen Plänen errichteten mustergültigen Neubau der Universitäts-Frauenklinik seinem Lieblingsschüler Alfons von Rosthorn. Chrobak war eine ungewöhnliche Persönlichkeit, voll Idealismus, Herzensgüte, Pflichttreue und Wahrheitsliebe, erfüllt von echter Humanität. Mit größtem Verantwortungsbewußtsein stellte er - nur auf das Wohl des Kranken bedacht - die Operationsindikation. Er war ein glänzender Operateur, der nicht nur alle bekannten Methoden vollendet beherrschte, sondern auf vielen Teilgebieten Neuland betrat. Wegweisend sind seine Arbeiten über die Enukleation von Myomen aus der|Wand des Uterus. Die retroperitoneale Stielversorgung nach supravaginaler Amputation des Uterus trägt seinen Namen. Das Coxarthrolisthesisbecken wird nach ihm benannt. Unter Chrobakschem Zeichen versteht man das ruckartige Eindringen einer Sonde in das morsche Gewebe eines karzinomatösen Geschwürs.

  • Werke

    u. a. Zur Lehre v. Wundfieber, in: Med. Jbb., 1867;
    Uterus, Placenta u. Tuben, in: Hdb. d. mikroskop. Anatomie v. S. Stricker, 1872, Bd. 2;
    Üb. weibl. Sterilität u. deren Behandlung, in: Wiener med. Presse, 1876;
    Die Unters. d. weibl. Genitales, Allg. gynäkol. Therapie, in: Hdb. d. Frauenkrankheiten, 1879;
    Allg. Gynäkol., in: Hdb. d. allg. u. speciellen Chirurgie, 1882;
    Unters. d. weibl. Genitales u. allg. gynäkol. Therapie, in: Dt. Chirurgie, Lfg. 54, 1885;
    Üb. operative Heilung d. Diastase d. Bauchwand, in: Internat. klin. Rdsch., 1887;
    Üb. vaginale Enucleation v. Uterusmyomen, in: Med. Jbb., 1888;
    Zur Exstirpatio uteri myomatosi abdominalis (Die retroperitoneale Stielversorgung), in: Cbl. f. Gynäkol., 1891;
    Üb. Indicationen z. Laparotomie, in: Wiener klin. Wschr., 1891;
    Zur retroperitonealen Stumpfversorgung b. Myomotomie, in: Cbl. f. Gynäkol., 1894;
    Die Erkrankung d. weibl. Geschlechtsorgane, 1. T., 1896 (mit A. v. Rosthorn).

  • Literatur

    Med. Dtld. III, o. J.;
    J. Fischer, Gesch. d. Geburtshilfe in Wien, 1909;
    C. Bucura, in: Dt. med. Wschr., 1910, Nr. 46;
    H. Fritsch, in: Zbl. f. Gynäkol., 1910, Nr. 46;
    K. A. Herzfeld, in: Wiener med. Wschr., 1910, Nr. 41;
    G. Lihotzky, in: Archiv f. Gynäkol. 92, 1910;
    E. Wertheim, R. Ch., o. O. u. J.;
    F. v. Winckel, in: Münchner med. Wschr., 1910, (P);
    H. Peham, in: Wiener klin. Wschr., 1910, Nr. 43;
    ders., in: BJ XV, S. 47-49 (u. Tl. 1910, L);
    L. Schönbauer, Das med. Wien, ²1947.

  • Porträts

    Relief v. T Marg. (Univ.-Frauenklinik Wien);
    Medaille v. G. Hartmann (Slg. W. R. v. Wurzbach-Tannenberg, Wien).

  • Autor/in

    Leopold Schönbauer
  • Zitierweise

    Schönbauer, Leopold, "Chrobak, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 249-250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117685909.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA