Lebensdaten
1858 – 1924
Geburtsort
Judenburg (Steiermark)
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Pathologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117680222 | OGND | VIAF: 40162167
Namensvarianten
  • Paltauf, Richard

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Zitierweise

Paltauf, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117680222.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian ( 1868), Bez.arzt in J.;
    M Angela v. Seitmann;
    B Arnold (1860–93), Ger.mediziner, Prof. an d. Dt. Univ. Prag (s. Pagel; ÖBL; Biogr. Lex. Böhmen);
    – ⚭ Anna N. N. (* 1872);
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    Die Familie übersiedelte 1868 nach Graz, wo P. das Gymnasium besuchte, Medizin studierte und 1880 promoviert wurde. 1881-83 war er hier, dann bis 1893 in Wien Assistent am pathologisch-anatomischen Institut, wo er sich 1888 für pathologische Anatomie habilitierte. 1892 wurde er ao. Professor der allgemeinen Pathologie und pathologischen Histologie und richtete das pathologisch-histologische Institut an der Wiener Allgemeinen Poliklinik ein. 1893 übernahm P. die Leitung|des Universitätsinstituts für pathologische Histologie und Bakteriologie und wurde zum Prosektor der Krankenanstalt Rudolfstiftung ernannt. 1898 wurde er o. Professor für pathologische Histologie und allgemeine Pathologie und war 1900-24 Ordinarius für allgemeine und experimentelle Pathologie der Univ. Wien. Nach einem Studienaufenthalt am Pasteur-Institut in Paris im Frühjahr 1894 kehrte er mit dem Plan nach Wien zurück, am Krankenhaus Rudolfstiftung ein Serotherapeutisches Institut und eine Schutzimpfungsanstalt gegen die Tollwut zu gründen. Darüber hinaus sollte nach dem Vorbild des Pasteur-Instituts in Wien ein Institut mit eigenen Abteilungen für experimentelle Physiologie, pathogene Mikrobiologie, pathologische Morphologie und medizinische Chemie entstehen. 1894 wurde die Schutzimpfungsanstalt gegen die Tollwut und das Serotherapeutische Institut an der Rudolfstiftung mit der Serumproduktionsstelle am Kaiser-Franz-Joseph-Spital errichtet. 1908 wurde das Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie mit dem staatlichen Serotherapeutischen Institut zum Hygiene-Institut vereinigt und in einem Neubau untergebracht. Die von P. eingeführte Bakteriologie und Serologie führten zu einer Blütezeit der Wiener experimentellen Medizin. P. entwickelte eine fruchtbare Zusammenarbeit mit bedeutenden Medizinern seiner Zeit, z. B. mit Eugen Bamberger (1858–1921), Ernst Freund (1876–1946) und Carl Sternberg (1872–1935). Die Lymphogranulomatose wird als Paltauf-Sternbergsche Erkrankung bezeichnet.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. in Wien (korr. 1912. wirkl. 1921).

  • Werke

    u. a. Zur Ätiologie d. Rhinoscleroms, in: Fortschritte d. Medicin 4, 1886, Nr. 19 (mit A. Eiseisberg);
    Zur Aetiologie d. Hademkrankheit, in: Wiener klin. Wschr. 1, 1888, S. 382-84, 403-05, 419-21, 438-40, 456-59, 480 f., 499-501, 520 f., 533-35;
    Zum Wesen d. Croups u. d. Diphtherie, ebd. 2, 1889, S. 147-19 (mit A. Kohsko);
    Zur Pathol. d. Wutkrankheit beim Menschen, ebd. 22, 1909, S. 1023-27;
    Der Bacillus maïdis (Cuboni) u. seine Beziehungen z. Pellagra, in: Med. Jbb. 84, 1888, S. 383-434 (mit A. Heider);
    Lymphosarkom (Lymphosarkomatose, Pseudoleukämie, Myelom, Chlorom), in: Ergebnisse d. Allg. Pathol. u. patholog. Anatomie 3, 1897, S. 652-91;
    Die lymphat. Erkrankungen u. Neubildungen d. Haut, in: F. Mracek (Hg.), Hdb. d. Hautkrankheiten, IV, 1909, S. 625-92;
    Die Pathol. d. Blutes, in: L. Krehl u. F. Marchand (Hg.), Hdb. d. Allg. Pathol., II/l, 1912, S. 1-27 (mit E. Freund u. M. Stemberg);
    Ein Fall v. Mycosis fungoides mit Erkrankung d. Nerven u. mit Lokalisation in d. inneren Organen, in: Virchows Archiv f. patholog. Anatomie u. Physiol. 222, 1916, S. 9-27 (mit G. Scherber).

  • Literatur

    Feierl. Inauguration d. Rektors d. Wiener Univ. 1924/25, 1924, S. 24-28 (W);
    Alm. d. Wiener Ak. d. Wiss. 74, 1924, S. 166-72 (W);
    Wiener klin. Wschr. 37, 1924, S. 487-91;
    E. Lesky, Die Wiener Med. Schule im 19. Jh., ²1978, S. 577-82;
    E. Deimer, Chronik d. Allg. Poliklinik in Wien, 1989, S. 227 f.;
    L. Eisenberg, Das geistige Wien. Künstler- u. Schriftst.-Lex., II, 1893, S. 365 f.;
    Pagel;
    ÖBL;
    Hist. Lex. Wien.

  • Autor/in

    Manfred Skopec
  • Zitierweise

    Skopec, Manfred, "Paltauf, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 23-24 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117680222.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA