Lebensdaten
1837 – 1902
Geburtsort
Kaposvár (Ungarn)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Dermatologe ; Professor der Dermatologie in Wien
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 117568538 | OGND | VIAF: 69079309
Namensvarianten
  • Kohn, Moriz (ursprünglich)
  • Kaposi, Moriz
  • Kohn, Moriz (ursprünglich)
  • mehr

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Zitierweise

Kaposi, Moriz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117568538.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Wien 1869 Martha (1851–1946), T d. Dermatologen Ferdinand v. Hebra ( 1880, s. NDB VIII);
    2 S, 2 T. u. a. Hermann (* 1872), Prof., Chirurg am St. Josefs-Krankenhaus in Breslau (s. Fischer).

  • Biographie

    K. studierte seit 1855 Medizin in Wien (1861 doctor medicinae). 1862-67 war er Assistent an der von Hebra geleiteten Dermatologischen Klinik. 1866 habilitierte er sich in Wien für das Fach Dermatologie und Syphilis mit der Arbeit „Die Syphilis der Schleimhaut der Mund-, Rachen-, Nasen- und Kehlkopfhöhle“ (1866). K. nahm einen entscheidenden Einfluß auf die histopathologische Erforschung der Hautkrankheiten, indem er die Anatomie des Lichen scrofulosorum (1868) und des Lupus erythematosus (1872) als erster bearbeitete. – 1875 wurde K. zum außerordentlichen Professor an der Universität Wien ernannt, nach dem Tode Hebras 1881 zum Vorstand der Universitätsklinik und der Abteilung für Hautkranke im Allgemeinen Krankenhaus und 1893 zum ordentlichen Professor. Während sein Lehrer Hebra als Vater der Dermatologie bezeichnet wird, gilt K. als einer ihrer größten Förderer. Er stellte die Dermatologie und Venerologie vollends auf die pathologisch-anatomische Basis, die Hebra inauguriert hatte. Zusammen mit diesem verfaßte er ein „Lehrbuch der Hautkrankheiten“ (1872-76). Sein 810 Seiten umfassendes Werk „Pathologie und Therapie der Hautkrankheiten in Vorlesungen für praktische Ärzte und Studierende“ (1880, ⁵1897) wurde später ins Französische, Russische und Englische übersetzt. Eine wertvolle diagnostische Hilfe für Ärzte nahezu aller Fachrichtungen stellte sein „Handatlas der Hautkrankheiten“ (1898-1902) dar, den er mit 242 chromolithographischen Tafeln versah. – Obwohl an der|Universität Wien zur selben Zeit bereits neben der von K. geleiteten dermatologischen Klinik ein eigener Lehrstuhl und eine Klinik für Geschlechtskranke bestand (um 1844 begründet von Karl Ludwig Sigmund), begrenzte K. sein wissenschaftliches Arbeiten nicht auf die Dermatologie. Auf dem Gebiet der Venerologie forschte er nicht nur über die Pathologie und Therapie der Geschlechtskrankheiten – 1872 erschien seine Monographie „Die Syphilis der Haut und der angrenzenden Schleimhäute“ –, sondern er wies auch auf die gesundheitlichen und sittlichen Gefahren der Prostitution hin. Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeiten über das Krankheitsbild der Syphilis publizierte er in dem Lehrbuch „Pathologie und Therapie der Syphilis“ (1881, 1891).

  • Werke

    Weitere W u. a. Neue Btrr. z. Kenntnis d. Lupus erythematosus, in: Archiv f. Dermatol. u. Syphilis 4, 1872, S. 36-78;
    Über einige ungewöhnt. Formen v. Akne (folliculitis), ebd. 26, 1894, S. 87;
    Über Miliartuberkulose d. Haut u. d. angrenzenden Schleimhaut, ebd. 42, 1898, S. 373;
    Gesundheitl. u. sittl. Gefahren d. Prostitution f. d. Bevölkerung, in: Wiener med. Bll., 1891.

  • Literatur

    Archiv f. Dermatol. u. Syphilis 63, 1902, S. I-X;
    Rille, in: Dt. med. Wschr. 28, 1902, S. 267 (P);
    H.-H. Eulner, Die Entwicklung d. med. Spezialfächer an d. Universitäten d. dt. Sprachgebietes, 1970, S. 252, 605;
    E. Finger, in: Münchener med. Wschr. 49, 1902, S. 708 f.;
    N. Siegl, Personalbibliogrr. v. Professoren u. Dozenten d. ersten Wiener Hautklinik …, Diss. Erlangen 1971, S. 15-27;
    BJ VII (Tl.);
    BLÄ (P);
    ÖBL. |

  • Quellen

    Qu.: Dekanatsakten im Archiv d. Univ. Wien.

  • Porträts

    Phot. in: Festschr. M. K., 1900, u. in: Gal. hervorragender Ärzte u. Naturforscher, Beil. z. Münchener med. Wschr. 49, 1902;
    Denkmal v. J. Benk (Wien, Arkadenhof d. Univ.).

  • Autor/in

    Karl Ludwig Salier
  • Zitierweise

    Sailer, Karl-Ludwig, "Kaposi, Moriz" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 133-134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117568538.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA