Lebensdaten
1816 – 1896
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Chemiker ; Fabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117140775 | OGND | VIAF: 782510
Namensvarianten
  • Jobst, Karl
  • Jobst, Carl

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Zitierweise

Jobst, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117140775.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (s. Einl.), S d. württ. Hoftanzmeisters Joh. Georg (1758–1829) u. d. Louise Christina Wohlfahrth;
    M Babette (1787–1842), T d. Gastwirts Christian Räbel in Nürnberg u. d. Louise Wolfarth;
    Stuttgart 1841 Julie (1821–99), T d. Handlungsvorstehers Heinrich Schnabel u. d. Friederike Dorothea Jenisch;
    2 S, 2 T, u. a. Alfred (1844–1916), Kaufm.;
    N Julius (s. 1).

  • Biographie

    J. studierte nach Abschluß einer kaufmännischen Lehre 1835-36 in Erlangen Pharmazie und anschließend bis 1838 Chemie in Gießen. Im praktischen Unterricht, den er bei Liebig genoß, erlernte J. u. a. die Anwendung der Elementaranalyse für die Untersuchung von Drogeninhaltsstoffen. 1843 nahm ihn sein Vater zusammen mit dem als Kaufmann ausgebildeten älteren Bruder Friedrich in die Firmenleitung auf. Dort oblag ihm hauptsächlich die Leitung der Chininfabrikation. Als 1858 sein Bruder und 1859 auch sein Vater starben, übernahm J. die Alleinleitung der Firma. Von 1865 an unterstützte ihn sein Neffe Julius, und seit 1872 auch sein Sohn Alfred. 1882 zog er sich aus dem Dienst zurück. J. erweiterte die väterliche Fabrik und Materialwaren-Großhandlung in mehrfacher Hinsicht. Er stellte 1860 den Chemiker Oswald Hesse ein, nachdem bis dahin lediglich Apothekergehilfen die praktischen und fachbezogenen Produktionsbelange betreut hatten. Hesse oblag der Ausbau der Alkaloidgewinnung, vor allem für Chinin. 1864 verlegte J. die Chininfabrikation in neue Gebäude in das benachbarte|Feuerbach und gab damit den Anstoß für dessen Entwicklung zum „schwäb. Ludwigshafen“, denn zahlreiche chemische Betriebe folgten ihm nach. 1868 gliederte J. eine Niederlassung in Mailand dem Stammhaus an. 1879 erwarb er auf Java Plantagen mit Chinabäumen, um eigene, von den Weltmarktpreisen unabhängige Chinarinde für seine Fabrik in Feuerbach zu bekommen. Bei J.s Austritt aus der Leitung gehörte die Firma Jobst zu den größten Alkaloidproduzenten Europas. J. stand auch nach dem Studium noch lange Zeit mit Liebig in fachlichem Kontakt. So führte er in Gießen eine eigene phytochemische Arbeit durch, in der er sich mit der von ihm schließlich bestätigten Identität von Theein und Coffein beschäftigte.– KR.

  • Werke

    Identität d. Theeins mit d. Coffein, in: Ann. d. Pharmacie 25, 1838, S. 63-66.

  • Literatur

    Schwäb. Merkur, Schwäb. Chronik, 1869, S. 761;
    Süddt. Apotheker-Ztg. 36, 1896, S. 251.

  • Autor/in

    Armin Wankmüller
  • Zitierweise

    Wankmüller, Armin, "Jobst, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 445-446 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117140775.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA