Lebensdaten
1867 – 1933
Geburtsort
New York
Sterbeort
Murnau (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Mäzen ; Kunstsammler
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117084573 | OGND | VIAF: 30304224
Namensvarianten
  • Löb, James
  • Loeb, James
  • Löb, James
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Zitierweise

Loeb, James, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117084573.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Salomon (1829–1903), aus Worms, Bankier, Teilh. d. Bankhauses Kuhn, Loeb u. Co. in Cincinnati u. N. Y.;
    M Betty Gallenberg ( 1902) aus Mannheim;
    Halb-Schw Therese ( Jakob Schiff, 1847–1920, Bankier, Führer d. amerikan. Judentums, s. L);
    - 1921 Marie Antonie, Wwe d. Arztes Hambüchen in New York, geb. Schmidt aus Coburg ( 1933);
    2 Stief-S, 2 Stief-T.

  • Biographie

    L. studierte 1884-88 in Harvard Finanzgeschichte, Nationalökonomie, Handelsrecht und Altphilologie. 1888 trat er in die väterliche Bank Kuhn, Loeb & Co., New York, ein – eine der bedeutendsten Privatbanken der USA –, deren Teilhaber er seit 1894 war. 1902 zog sich L. aus dem Bankgeschäft zurück, wohl auch wegen Schwierigkeiten mit dem dynamischen Partner Jakob Schiff. Sein bedeutendes Vermögen erlaubte es ihm, sich ausschließlich der Förderung wissenschaftlicher und philanthropischer Einrichtungen zu widmen. Stiftungen in Harvard (1902) – die Charles Eliot Norton Fellowship for Students at Harvard and Radcliffe an der American School of Classical Studies in Athen, ein Stipendium, das noch heute aus der L.-Stiftung verliehen wird – folgte die Gründung des American Institute of Musical Art in New York City (1905; seit 1925 Teil der Juilliard Foundation of Music). 1906 übersiedelte L., wohl u. a. aus gesundheitlichen Gründen, nach München, seit 1911 hatte er auch einen Wohnsitz in Murnau. Von Anfang an engagierte L. sich hier in karitativen und wissenschaftlichen Unternehmungen. 1909 schenkte er große Teile der von ihm erworbenen Bibliothek Adolf Furtwänglers der Harvard University und dem Archäologischen Institut der Univ. München. Seit dieser Zeit unterstützte L. mit großem Erfolg das damalige „Museum antiker Kleinkunst“ in München.

    Seit 1911 förderte er durch Stiftung eines Hauses, 1917 durch Bereitstellung von über 1 Mill. Mark Gründungskapital die Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie in München (heute Max-Planck-Institut für Psychiatrie), eine Gründung Emil Kraepelins (Eröffnung 1.4.1928); nur durch wiederholte größere Nachstiftungen L.s konnte die Anstalt die Zeit der Wirtschaftsdepression überstehen. L.s ebenso außergewöhnliche Stiftung der Edition der „Loeb Classical Library“ (1912) ist bis heute ohne Konkurrenz geblieben: Griech. und lat. Texte aus dem gesamten Bereich der antiken Literatur werden in handlichen Ausgaben im Original und mit engl. Übersetzung herausgebracht (bisher ca. 600 Bde.). In die Kriegsjahre 1917/18 fallen umfangreiche Schenkungen L.s zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung der Münchner Bevölkerung. 1930 stiftete L. der Univ. München das Marie-Antonien-Haus für Studentinnen in der Kaulbachstraße. Die Stiftung eines Krankenhauses für die Gemeinde Murnau (1932) ist ein weiteres Denkmal seines philanthropischen Engagements. Seine bedeutenden Sammlungen antiker Kunst vermachte L. den Staatlichen Antikensammlungen in München, wo sie aufbewahrt und ausgestellt werden.|Dr. phil. h. c. (München 1922, Cambridge 1925); Ehrenbürger d. Univ. München (1929); Goldene Ehrenmünze d. Stadt München (1929); Ehrenbürger v. Murnau (1932).

  • Werke

    wiss. Aufsätze in: Reports of the Harvard College Class of 1888, 1905/09/13;
    Our Father, 1929 (ßiogr. v. Salomon Loeb).

  • Literatur

    Harvard Alumni Bull. 2, 1933;
    Dict. of American Biogr. 21, Suppl., 1946;
    The Universal Jewish Enc. VII, 1954;
    St. Birmingham, Our Crowd, The great Jewish Families of New York, 1968, S. 54 f., 182 ff., 252 ff. (dt. Übers u. d. T. In unsern Kreisen, Die großen jüd. Fam. New Yorks, 1969);
    Enc. Jud. XI, 1971;
    Z. Stewart, American School of Classical Studies at Athens, Newsletter, Spring 1982, S. 110;
    R. Wünsche, Das Vermächtnis J. L. in d. Münchner Antikenslgg., in: Die Kunst u. d. Schöne Heim, 1983, H. 7, S. 95;
    F. W. Hamdorf, J. L., Mäzen v. Beruf (Ausst.kat. München), 1983;
    K. Vierneisel, 50 J. Vermächtnis J. L., 1983.

  • Porträts

    Medaillonporträt v. Th. Georgii, 1927 (München, Staatl. Münzslg.);
    dass. v. dems., Goldene Ehrenmünze d. Stadt München, 1929 (verschollen;
    Phot. Univ.archiv München);
    Marmorrelief v. R. Pfefferer, 1932 (Murnau, Krankenhaus);
    Kohlezeichnung v. L. Samberger (Gut Hochried, Murnau).

  • Autor/in

    Friedrich Wilhelm Hamdorf
  • Zitierweise

    Hamdorf, Friedrich Wilhelm, "Loeb, James" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 18-19 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117084573.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA