Lebensdaten
1850 – 1906
Geburtsort
München
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Frauenrechtlerin ; Schriftstellerin
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 117041513 | OGND | VIAF: 5698522
Namensvarianten
  • Haller, Natalie (bis zur Adoption 1881)
  • Milde, Natalie von
  • Haller, Natalie (bis zur Adoption 1881)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Milde, Natalie von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117041513.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M Hermine Werner gen. Haller, Privatiers-T aus Wien, Hofopernsängerin in M.; seit 1858 lebte M. im Haushalt d. Ehepaares Johann (Hans) Feodor v. M. (1821-99), Sänger (s. ADB 52; ÖBL), u. Rosa Agthe (1827–1906), Sängerin (beide s. L), 1881 wurde M. v. ihnen adoptiert;
    2 Halb-B, Franz (1855–1929), Sänger in W. u. Hannover, dann Prof. an d. Ak. d. Tonkunst in M. (s. L), Rudolf (1859–1927), Sänger in Dessau u. Berlin (beide s. Eisenberg); – ledig.

  • Biographie

    M. erhielt nach Beendigung ihrer Schulzeit Musikunterricht bei Rosa v. Milde sowie Karl Müller-Hartung und Schauspielunterricht bei Michael Bernays. Wegen einer Diphterieerkrankung erfüllte sich ihr Wunsch nach einer Bühnenlaufbahn nicht. Seit 1879 gab M. Gesangsstunden und bildete vor allem junge|Mädchen aus. Bei Professor Volkmar Stoy (Jena) nahm sie 1879/80 Privatunterricht in Psychologie. Nach einer Reise ins Elsaß 1879 begann sie mit ersten schriftstellerischen Versuchen (Goethe-Geburtstagsbuch, 1894). Zugang zur deutschen bürgerlichen Frauenbewegung fand M. durch die Tatsache, daß Mädchen eine höhere Schulbildung verschlossen war. 1888 trat sie dem Frauen verein „Reform“ bei und hielt seither auf internationalen Kongressen Reden zur Frauenfrage (Generalversammlung des Vereins Frauenbildungsreform, Wiesbaden 1893; Erster internationaler Frauenkongreß, Berlin 1896; Allgemeiner Deutscher Frauenverein, Hamburg 1896; Frauenkongreß, London 1899; Frauenkongreß, Berlin 1904). 1900 wurde M. 1. Vorsitzende des Weimarer Vereins „Frauenbildung-Frauenstudium“. Mit Unterstützung von Prinzessin Pauline v. Sachsen-Weimar gründete sie 1902 ein „Lesezimmer für Frauen“. Enge Freundschaft verband sie mit der Schriftstellerin Helene Böhlau (Weimar), dem Hofbibliothekar Wilhelm Hemsen (Stuttgart), der Schriftstellerin Marie v. Ebner-Eschenbach (Wien), mit der sie seit 1882 in regem Briefwechsel stand, und mit Marie v. Bülow (Berlin). In ihrem schriftstellerischen Werk beschäftigte sich M. mit Goethe, der für sie geistiger Lebensbegleiter war, vor allem aber mit Fragen der Frauenemanzipation. Dabei galt ihr besonderes Interesse der Chancengleichheit in Bildung und Beruf, der rechtlichen Gleichstellung von Mann und Frau sowie der gesellschaftlichen Stellung der unverheirateten Frau und Mutter.

  • Werke

    Weitere W Goethe üb. Frauen-Emancipation, in: Frauenberuf 2, 1888, Nr. 4 (Ps.J. M.);
    Frauenfrage u. Männerbedenken, Ein Btr. z. Verständigung, 1890;
    Der Richter zw. Mann u. Weib, 1893;
    Goethe-Geb.tagsbuch, zusammengestellt v. N. v. M., 1894;
    Goethe u. Schiller u. d. Frauenfrage, 1896, ²1904;
    Ist die Frauenbewegung natürlich? Vortrag, 1896;
    Unsere Schriftstellerinnen u. d. Frauenbewegung, 1900;
    Gegenwart u. Zukunft d. Fam., Eine Entgegnung auf d. gleichnamigen Art. d. Herrn Prof. Schmoller, 1902;
    Maria Pawlowna, Ein Gedenkbl. z. 9. Nov. 1904, 1904. – Hrsg.: Briefe in Poesie u. Prosa v. Peter Cornelius an Keodor u. Rosa v. Milde (Einl. v. N. v. M.), 1901.

  • Literatur

    Gedächtnisfeier f. Fräulein N. v. M. Gehalten am 9.4.1906 v. Ver. Frauenbildung-Frauenstudium, 1906;
    M. v. Bülow, N. v. M., in: Die Frau, hrsg. v. H. Lange, Jg. 13, H. 8, 1906;
    Nachruf, in: Die Frauenbewegung, Revue f. d. Interessen d. Frauen, hrsg. v. M. Cauer, Jg. 12, Nr. 9, v. 1.5.1906;
    C. Droste, Die Fam. v. Milde, in: Bühne u. Welt 9, 1906/07, 1907, Halbj. 1;
    A. v. Schorn, Das nachklass. Weimar, 2. T., 1912, Bd. 2;
    B. Spanier u. D. Weilandt, Die Schriftst. N. v. M., in: Thüringer Landesztg. v. 16.5.1992, Beil.;
    Lex. dt. Frauen d. Feder, hrsg. v. S. Pataky, II, 1898;
    BJ XI (auch Tl.). – Zu F. u. R. v. Milde: Franz v. Milde, Ein ideales Künstlerehepaar, Rosa u. Feodor v. Milde, Ihre Kunst u. ihre Zeit, 2 Bde., 1918;
    Eisenberg;
    MGG IX. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Bayer. Staatsbibl., München; Goethe-Schiller-Archiv, Weimar.

  • Autor/in

    Birgit Spanier, Doris Weilandt
  • Zitierweise

    Spanier, Birgit; Weilandt, Doris, "Milde, Natalie von" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 505-506 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117041513.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA