Lebensdaten
1888 – 1941
Geburtsort
Bonn
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Philosoph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11697737X | OGND | VIAF: 118202926
Namensvarianten
  • Honecker, Martin

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Zitierweise

Honecker, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11697737X.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin (1857–1903), Kaufm. in B., S d. Gastwirts Hubert u. d. Anna Cath. Kaeuffer;
    M Maria Anna (1857–1915), T d. Schuhmachers u. Winzers Joh. Adam Schumacher in Leutesdorf b. Neuwied u. d. Maria Marg. Breisig;
    Boppard 1923 Irmgard (* 1902), T d. Amtsgerichtsrats Carl Franzen u. d. Emma Müller;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    H. studierte in München und Bonn Philosophie und promovierte 1914 bei A. Dyroff mit einer Arbeit über „Die Rechtsphilosophie des Alessandro Turamini“. 1914 leistete er Kriegsdienst an der Westfront, zuletzt als Leutnant. Aus französischer Kriegsgefangenschaft wurde er aus Gesundheitsgründen in die Schweiz ausgetauscht und dort interniert. In dieser Zeit und sofort nach der Rückkehr nach Beendigung des Krieges verfaßte er die Schrift „Gegenstandslogik und Denklogik“ (1921), mit welcher er sich in Bonn für Philosophie habilitierte. 1924 als Nachfolger J. Geysers und als Kollege E. Husserls nach Freiburg im Breisgau berufen, entfaltete er hier eine fruchtbare Lehrtätigkeit. Im 2. Weltkrieg wurde er wiederum zur Wehrmacht einberufen und diente als Heerespsychologe beim Generalkommando V in Stuttgart. Er starb auf einer Dienstreise.

    H. versuchte zunächst, als Schüler Dyroffs in der philosophischen Tradition katholischer Neuscholastik stehend, Einflüsse der Phänomenologie (sowohl der Göttinger Frühphänomenologie als auch besonders der Münchener Phänomenologie A. Pfänders) sowie der sogenannten „Grazer-Schule“ A. Meinongs und seiner „Gegenstandstheorie“ für die überlieferte Logik und Ontologie fruchtbar zu machen; daneben ging sein Bemühen darauf, die Forschungsergebnisse der sogenannten „Würzburger Schule“ O. Külpes sowohl erkenntnistheoretisch (in einer Wendung des scholastischen „naiven“ oder „metaphysischen“ Realismus zu einem modernen physikalischen und „kritischen“ Realismus) als auch anthropologisch-psychologisch (in der Aufnahme von Anregungen der „Gestaltpsychologie“ und der „Denkpsychologie“) für eine induktive Metaphysik zu verwerten. Diese sollte sich mit der deduktiven Begriffsphilosophie der Tradition harmonisch synthetisieren. Die enge Verbindung mit den Ergebnissen der fortschreitenden Einzelwissenschaften war ihm daher für die philosophische Theoriebildung unerläßlich. Später verlagerte sich sein Interesse systematisch immer stärker auf Wertphilosophie und Wertpsychologie, historisch auf das Werk des Nicolaus Cusanus und – aufgrund seiner vorzüglichen philologischen Schulung – auf die Mitarbeit an der Heidelberger Cusanus-Edition.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Staatsphilos. d. Sebastian Fox Morcillo, 1914;
    Das Denken, Versuch e. gemeinverständl. Gesamtdarst., 1925;
    Logik, Eine Systematik d. log. Probleme, 1927;
    Die Probleme d. Wertungspsychol., in: Philosophia perennis, Festschr. f. J. Geyser, I, 1930;
    Katholizismus u. Wiss., in: Ver.schr. d. Görres-Ges., Beil. z. Jber. 1932/33;
    Der Lichtbegriff in d. Abstraktionslehre d. Thomas v. Aquin, in: Phil. Jb. 48, 1935;
    Der Name d. Nicolaus Cues in zeitgenöss. Etymol., in: Cusanus-Stud. V, SB d. Heidelberger Ak. d. Wiss., phil.-hist. Kl., 1939/40.

  • Autor/in

    Max Müller
  • Zitierweise

    Müller, Max, "Honecker, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 596 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11697737X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA