Lebensdaten
1861 – 1954
Geburtsort
Hruschau (Österreichisch Schlesien)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Anatom
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116921668 | OGND | VIAF: 118154623
Namensvarianten
  • Hochstetter, Ferdinand
  • Hochstetter, F.
  • Hochstetther, Ferdinand
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Hochstetter, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116921668.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Christian (s. 4);
    M Justine Bengough;
    Ov Ferdinand (s. 1);
    - Triest 1887 Anna Eleonore (1862–1948), T d. Großkaufm. Paul Kugy in Triest u. d. Giulia Vessel;
    2 T; N Carl (* 1896), Prof. f. Bergwesen.

  • Biographie

    H. studierte in Wien Medizin und wurde schon als Student Demonstrator (1882) und Assistent (1884) im Anatomischen Institut unter C. von Langer. 1888 erfolgte die Habilitation und 1892 die Ernennung zum außerordentlichen Professor. Nach dem Ausscheiden Langers leitete er ein Jahr als Supplent das Anatomische Institut (1887/88), bis die Lehrkanzel mit E. Zuckerkandl besetzt wurde. 1896 wurde H. Ordinarius in Innsbruck, 1908 Vorstand der II. Anatomischen Lehrkanzel in Wien. 1932 erfolgte seine Emeritierung. Er arbeitete bis zu seinem Tode in einem Laboratorium in der ehemaligen medizinischen Militärakademie, dem Josephinum, unermüdlich an seinen Forschungen weiter.

    H. erkannte frühzeitig, daß die rein makroskopische und mikroskopische Zergliederung das Fachwissen nicht mehr erweitern könne, und bemühte sich um vergleichend-anatomische und entwicklungsgeschichtliche Zusammenhänge. Er erzielte wichtige Ergebnisse bei seinen Untersuchungen über die Entwicklung der serösen Hohlräume bei den Vertebraten, über die des menschlichen Gehirns, des Herzens und des Gefäßsystems. Seine grundlegenden Arbeiten wurden nicht zuletzt durch die von ihm ausgearbeiteten Präparationsmethoden ermöglicht, die er mit zuvor kaum gekannter Exaktheit beherrschte. Von ihm stammt ein Konservierungsverfahren von pflanzlichen und tierischen Präparaten mittels Paraffindurchtränkung, die die Erhaltung in natürlicher Form und Farbe ermöglichte. Eine andere kontrastreiche Konservierung erreichte er mit Hilfe der Zenkerschen Lösung (Chromierung). Die von ihm für den Seziersaal eingeführte Konservierungstechnik schützt die präparierenden Studenten vor Infektionen.

    Zu seinen Schülern zählen O. Grosser, A. Narath, E. Pernkopf, A. Greil, H. Hayek, O. Stracker, G. Schmeidel, K. Allmer|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. in Wien, Berlin u. München u. d. Leopoldina;
    Dr. phil. h. c. (Wien 1951).

  • Werke

    u. a. Über e. Methode d. Darst. d. Formverhältnisse gewisser Hohlraum- u. Gangsysteme d. embryonalen Körpers, in: Zs. f. wiss. Mikroskopie u. mikroskop. Technik 15, 1898;
    Btrr. z. Entwicklungsgesch. d. Gehirns, in: Bibl. medica, Abt. A/2, Anatomie, hrsg. v. G. Born, 1898;
    Tuscheinjektionen embryonaler Organe, in: Wiener klin. Wschr. 11, 1898;
    Die Entwicklung d. Blutgefäßsystems (d. Herzens nebst Herzbeutel u. Zwerchfell, d. Blut- u. Lymphgefäße, d. Lymphdrüsen u. d. Milz) in d. Reihe d. Wirbeltiere, in: O. Hertwig, Hdb. d. vgl. u. experimentellen Entwicklungsgesch. d. Wirbeltiere III, 1902;
    Btrr. z. Entwicklungsgesch. d. menschl. Gehirns, 1919-29;
    Die Paraffindurchtränkung z. Erhaltung v. Tieren u. Pflanzen in ihrem natürl. Aussehen, in: Umschau 31, 1927;
    Über d. harte Hirnhaut u. ihre Fortsätze bei d. Säugetieren nebst Angaben üb. Lagebeziehung d. einzelnen Hirnteile dieser Tiere zueinander, zu d. Fortsätzen d. harten Hirnhaut u. d. Schädelkapsel, in: Denkschrr. d. Ak. d. Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl., 106, 1942;
    Über d. Herstellung bes. instruktiver Lichtbilder d. Körperoberfläche bestimmter anatom. Präparate in natürl. Größe, in: Ciba-Symposium 2, 1954. -
    Hrsg. (v. 12. Aufl. an): Toldts Anatom. Atlas, 1922 ff.

  • Literatur

    Glückwunschschr. z. 90. Geburtstag, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 101, 1951;
    E. Pernkopf, ebd. 104, 1954 (W, P);
    ders., in: Wiener med. Wschr. 104, 1954, H. 50;
    O. Stracker, ebd. 101, 1951, H. 5/6 (P);
    O. Grosser, in: Anatom. Anz. 98, 1951/52;
    C. Elze, ebd. 103, 1956, H. 13/16 (W, P);
    H. Hayek, in: Wiener klin. Wschr. 66, 1954, H. 47;
    B. Romeis, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1955 (P);
    Fischer.

  • Porträts

    Denkmal v. E. Naumann, 1932 (Wien, Anatom. Univ.-Inst.).

  • Autor/in

    Marlene Jantsch
  • Zitierweise

    Jantsch, Marlene, "Hochstetter, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 292 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116921668.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA