Lebensdaten
1862 – 1910
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116846607 | OGND | VIAF: 64768308
Namensvarianten
  • Laverrenz, Victor
  • Laverrenz, Viktor

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Laverrenz, Victor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116846607.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1832–1904), Kammermusiker, später Partikulier, S d. Kammermusikers Gottlieb Friedrich Christian (1803–67) u. d. Friedrike Wilhelmine Agnes Baurath;
    M Sophie (* 1834), T d. Joh. August Oertling (1803–66), Optiker, Mitarbeiter A. v. Humboldts, Erfinder d. Kreisteilmaschine, u. d. Eva Juliane Luise Klein;
    Halb-B Wilhelm (1879–1955), Eisenbahn-Ing. 1910 Leiter d. Eisenbahnwesens in Togo, später Reichsbahndir. in B., Mitgl. d. Nat.verslg. u. d. Reichstags (DNVP), im 3. Reich Mitbegründer d. Widerstandsgruppe „Stille Front“, Mitgründer d. CDU in Berlin, Mitgl. d. Berliner Abgeordnetenhaues;
    1891 Elisabeth (1867–1939), T d. Schlachtermeisters Joh. Fried-Härtel u. d. Joh. Friederike Dorothee Kassube;
    2 T.

  • Biographie

    L. ließ sich nach dem Gymnasialbesuch zum Buchhändler ausbilden, unternahm anschließend Reisen durch Frankreich, Italien, Österreich, die Schweiz, Schweden, Dänemark und leistete seit Okt. 1883 als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst beim 2. Garde-Ulanen Rgt. in Berlin. Zusammen mit zwei achtwöchigen Übungen bei Ulanen-Regimentern lieferte ihm dieser den Stoff zu seinen militärisch-humoristischen Erzählungen, die ihn seit 1886 einer breiten Öffentlichkeit bekannt machten. Im Frühjahr 1887 gründete er eine Verlagshandlung, die sich besonders den Verlag dieser Art Schriften zur Aufgabe machte, dazu erwarb er eine Buch- und Steindruckerei in Leipzig. Doch seine Schriftstellerei gedieh so erfolgreich, daß er im Frühjahr 1895 die verlegerische Arbeit gänzlich aufgab und sich als freier Schriftsteller in Berlin niederließ. Er wurde dort Mitglied der „Neuen literarischen Gesellschaft“ und der „Deutsch-asiatischen Gesellschaft“. Seit Okt. 1908 gab er die „Jugendpost“ heraus, eine Zeitschrift, die sich den Kampf gegen die „Schundliteratur“ zur Aufgabe gemacht hatte, und sah keinen Widerspruch darin, gleichzeitig die Groschenheftserie „Hurrah! Soldatenstreiche aus Krieg und Frieden“ (1907-11) herauszugeben.

    Die Gebiete, auf denen sich L. schriftstellerisch betätigte, sind weit gefächert. Zunächst schrieb er vornehmlich Militärhumoresken und -novellen in der Art Hackländers, v. Wickedes und v. Winterfelds, die in der Zeit nach den deutschen Militärerfolgen von 1870/71 beim Publikum eine begeisterte Aufnahme fanden. Auch in seinen von fernen Ländern handelnden Schriften wußte er das Interesse an deutschen Kolonialgebieten für sich fruchtbar zu machen. Nicht minder erfolgreich versuchte er sich als launiger Erzähler des Berliner Volkswitzes und als Schilderer Berliner Originale. Neben humorvollen Geschichten aus dem Ulanenleben und der Beschreibung des deutschen Heeres schrieb er auch Marinehumoresken. In zwei umfangreichen Werken stellte er die Geschichte der deutschen Handelsflotte (Deutschland zur See, 1900, ⁴1915) sowie die Entwicklung, die Organisation und den Bestand von „Deutschlands Kriegsflotte“ (1906) vor. Daneben schrieb er auch Abenteuer- und Reiseerzählungen und versuchte sich, angespornt durch die frühe Publikumsgunst, als Balladendichter und Dramatiker, allerdings nur mit lokalem Erfolg.

  • Werke

    Weitere W u. a. Nach Süden! 1884;
    Ein Jahr im bunten Rock, 1886, 141905;
    Platzpatronen, 1887, ⁴1901;
    Das dt. Heer in Einzeldarst., 1887;
    Im Bann d. Disziplin, 1887, ⁶1899;
    Wir v. d. Kavallerie, 1888, ³1895;
    Reserve hat Ruh', 1890;
    Die Denkmäler Berlins u. d. Volkswitz, 1892, ⁶1906;
    Der dt. Reichstag u. d. Parteien, 1893;
    Dt. Novellen, 1895;
    Berliner Volkswitz, 1896, NF 1899, ⁵1903;
    Heiß auf Flagge u. Wimpel, 1896;
    Jaczoc d. Wendenfürst, 1896 (Hist. Schausp.);
    Kaiser Rotbart, 1896 (Schausp.);
    König Wittichis, 1898 (Ballade);
    Berliner Originale, 1898, 2. Slg., 1900 (P);
    Ein bürgerl. Schauspielhaus im Westen Berlins, 1898;
    Marine-Struwwelpeter, 1901;
    Seemannslatein, 1901;
    Eine Winterfahrt n. Amerika, 1902;
    Prinz Heinrichs Amerikafahrt, 1902;
    Unter dt. Handelsflagge, 1902;
    Die Räuber v. Jordansee, 1903;
    Der kleine Cohn auf Reisen, 6 Bde., 1903;
    Der Aufstand d. Herrero, 1904;
    Neueste Berliner Denkmals-Witze, 1904;
    Der Afghanenspion, 1906;
    Balladen u. Lieder, 1907;
    Militär- u. Marinehumoresken, 12 Bde., 1910 f. (P);
    Lustige Soldatenstreiche, 16 Bde., 1910 f.

  • Literatur

    R. Wrede u. H. v. Reinfels, Das geistige Berlin, 1897, I, S. 289 f.;
    Brümmer;
    Wi. 1908;
    BJ 15 (Tl.);
    Kosch, Lit.-Lex. -
    Eigene Archivstud.

  • Autor/in

    Bernd Steinbrink
  • Zitierweise

    Steinbrink, Bernd, "Laverrenz, Victor" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 1 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116846607.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA