Lebensdaten
1877 – 1957
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Bibliothekar ; Orientalist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116824093 | OGND | VIAF: 42092010
Namensvarianten
  • Gratzl, Emil

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Zitierweise

Gratzl, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116824093.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob (* 1843), Konditormeister;
    M Emilie Frech (* 1842);
    Frankfurt/M. 1921 Emmy, T d. Bankdir. Otto Meißner u. d. Marie Ruttmann.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums studierte G. in München, Marburg und Berlin klassische Philologie und Semitistik. 1899-1938 war er im bayerischen Bibliotheksdienst tätig, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung (Universitätsbibliothek Würzburg 1907/08) immer an der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Hier fand er sehr früh in der Erwerbungsabteilung das Zentrum seines beruflichen Wirkens. Seine polyhistorischen Neigungen, die durch weite Reisen bis in den Orient immer neue Anregung empfingen, und eine seltene Verbindung von praktischer und wissenschaftlicher Begabung haben G. für das Amt des Leiters der Erwerbungsabteilung einer großen Bibliothek mit universalen Sammelaufgaben prädestiniert, und es ist ihm gelungen, der Bayerischen Staatsbibliothek durch planmäßigen Ausbau ihrer Bestände ihren Rang unter den führenden Bibliotheken Europas zu sichern und in den Krisenjahren nach 1918, nicht zuletzt unter glücklicher Verwertung der von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft gebotenen Möglichkeiten, die Auswirkungen des 1. Weltkrieges zu überwinden. Umfassende Bildung, unermüdliche Arbeitskraft und ein ebenso in den Traditionen seiner engeren Heimat wie des weiteren Europa wurzelndes Ethos waren die Kennzeichen|dieses geborenen Bibliothekars, des „bedeutendsten Akzessionisten seiner Zeit“ (Emil Jacobs). Sein Wirken hat weit über die Grenzen Bayerns hinaus Anerkennung gefunden; ein Angebot, die Direktion der Universitätsbibliothek Breslau zu übernehmen, schlug G. allerdings aus. Auch als Theoretiker seines bibliothekarischen Spezialgebiets hat sich G. mit einem gehaltvollen Beitrag im Handbuch der Bibliothekswissenschaft einen bedeutenden Namen gemacht; seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Orientalistik galten in erster Linie den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek.

  • Werke

    Die altarab. Frauennamen, Diss. Leipzig 1906;
    Kat. d. Ausstellung v. Hss. aus d. islam. Kulturkreis im Fürstensaal d. Kgl. Hof- u. Staatsbibl., 1910;
    Drei armen. Miniaturenhss. (cod. armen. 1, 6 u. 8), in: Miniaturen aus d. Kgl. Hof- u. Staatsbibl., H. 4, 1914;
    Islam. Bucheinbände d. 14.-19 Jh. aus d. Hss. d. Bayer. Staatsbibl. ausgew. u. beschrieben, 1924;
    Die Erwerbung, in: Milkau's Hdb. d. Bibl.wiss. II, 1933;
    [Persian] Book Covers, übers, v. Ph. Ackerman, in: Survey of Persian Art, Oxford 1939;
    Bibliogr. d. islam. Einbandkunst 1871-1956, in: Ars Orientalis II, Washington 1957. - Hs. Nachlaß in München, Bayer. Staatsbibl.

  • Literatur

    Die Bayer. Staatsbibl. in Bildern, E. G. z. 70. Geb.tag, 1947 (P);
    Festgabe d. Bayer. Staatsbibl., E. G. z. 75. Geb.tag, 1953;
    G. Hofmann, E. G. z. 75 Geb.tag, in: Nachrr. f. wiss. Bibliotheken 5, 1952, S. 3-5;
    W. Hörmann, in: Zs. f. Bibl.wesen u. Bibliogr. 5, 1958, S. 354-58.

  • Autor/in

    Wolfgang Hörmann
  • Zitierweise

    Hörmann, Wolfgang, "Gratzl, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 6-7 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116824093.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA