Lebensdaten
1861 – 1933
Geburtsort
Kamen (Westfalen)
Sterbeort
Leverkusen
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
andere
Normdaten
GND: 116792124 | OGND | VIAF: 20440744
Namensvarianten
  • Heymann, Bernhard

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Zitierweise

Heymann, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116792124.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Isaak (1821–99), Kaufm. in K., S d. Daniel u. d. Gutha Isaak;
    M Sarah Levy (1825–83);
    Hamm 1901 Johanna (1878–1935), T d. Kaufm. David Ransohoff in Nieheim u. d. Friederike N. N.;
    2 S, 1 T, u. a. Hans (* 1915), Prof. d. Organ. Chemie.

  • Biographie

    Nach einer kaufmännischen Lehre holte H. das Abitur nach und widmete sich dem Studium der Chemie in München, wo er an dem von Baeyerschen Institut bei Wilhelm Koenigs promovierte. 1889 trat er in das wissenschaftliche Laboratorium der Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer in Elberfeld ein. C. Duisberg übertrug ihm schon 1895 die Leitung dieser industriellen Forschungsstätte, der er bis 1929 vorstand und die er zu internationalem Ansehen brachte. 1913 wurde das wissenschaftliche Hauptlaboratorium nach Leverkusen verlegt; H. hatte an der Gestaltung dieses damals sehr modernen Laboratoriumsbaues wesentlichen Anteil. Im Zuge des Ausbaus der noch jungen Teerfarbenindustrie wurde mit einem immer größeren Stab von Wissenschaftlern auf dem Gebiet der organischen Farbstoffe geforscht. H.s eigene experimentelle Arbeiten betrafen hauptsächlich die Thiazine, Oxazine und den Indigo. Unter seiner Leitung wurden neue wissenschaftlich und wirtschaftlich bedeutungsvolle Arbeitsgebiete der chemisch-technischen Forschung wie die Textilhilfsmittel, der Pflanzenschutz, die Kautschukhilfsmittel, die chemische Katalyse und andere erschlossen. Seit 1913 wandte sich H. auch der chemotherapeutischen Synthese zu. Sein Gedanke war es, statt der von Paul Ehrlich vorgeschlagenen Farbstoffe farblose Verbindungen aus Farbstoffzwischenprodukten aufzubauen, die Affinität zu tierischen Geweben und pflanzlichen Fasern besitzen. In höhermolekularen aromatischen Sulfonsäuren, die Harnstoff- und Carbonamidgruppen enthalten, fand er zusammen mit R. Kothe, O. Dressel und A. Ossenbeck Verbindungen, die nach den tierexperimentellen Untersuchungen von W. Röhl gegen Trypanosomen (die Erreger der Schlafkrankheit und verschiedener Nutztierseuchen) wirksam sind. Das beste Präparat wurde unter der Bezeichnung Bayer 205 in Afrika zur Bekämpfung der Schlafkrankheit mit großem Erfolg eingesetzt und erhielt später den Namen Germanin. Für diese Leistung erhielt H. hohe wissenschaftliche Auszeichnungen. Er war Vorstandsmitglied der Farbenfabriken vormals Friedr. Bayer, beziehungsweise später der IG Farbenindustrie AG.|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. h. c. (Bonn 1923), Dr.-Ing. E. h. (Dresden 1928).

  • Werke

    u. a. Über chemotherapeut. wirksame organ. Verbindungen, insbes. „Bayer 205“, in: Zs. f. angew. Chemie 37, 1924.

  • Literatur

    H. Lecher, in: Zs. f. angew. Chemie 44, 1931 (P);
    W. Lommel, in: Berr. d. Dt. ehem. Ges. 66 A, 1933;
    Rhdb. (P);
    Pogg. VI.

  • Autor/in

    Siegfried Petersen
  • Zitierweise

    Petersen, Siegfried, "Heymann, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 87-88 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116792124.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA