Lebensdaten
1880 – 1961
Geburtsort
Freiburg (Breisgau)
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116763477 | OGND | VIAF: 51757487
Namensvarianten
  • Herzog, Theodor Carl Julius
  • Herzog, Theodor
  • Herzog, Theodor Carl Julius
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Zitierweise

Herzog, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116763477.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor (1842–1926), Kaufm. u. Stadtrat in F., S d. Kaufm. August in F. u. d. Amalie Delisle;
    M Elise (1844–1938), T d. Julius v. Rotteck (1812|-91), Prof. d. Med. in F., u. d. Babette Freiin v. Hügel;
    Ur-Gvm Karl v. Rotteck ( 1840), Prof. d. Gesch., Politiker;
    - 1913 Gertrud (* 1888), T d. Medizinalrats Dr. Ernst Locherer u. d. Anna Wagner;
    1 S ( 1939), 2 T, u. a. Gudrun (⚭ Ekkehard Preuß, * 1908, Prof. d. Mineralogie).

  • Biographie

    Schon als Schüler begann H. sich mit den Moosen zu beschäftigen. Er studierte Naturwissenschaften in Freiburg im Breisgau, Zürich und in München, wo er 1903 als Schüler von L. Radlkofer promoviert wurde. In anschließende Züricher Jahre, während denen er sich an der ETH bei C. Schröter habilitierte, fallen seine großen Reisen, Sardinien (1904, 1906), Ceylon (1905–06) und Südamerika (1907–08 und 1910-12). 1914 habilitierte er sich an die Universität München um und nahm 1915-18 am 1. Weltkrieg teil. 1920 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und 1925 als Nachfolger von W. Detmer an die Universität Jena berufen. Zunächst außerordentlicher Professor, wurde er 1929 Konservator und 1948 ordentlicher Professor. Fast drei Jahrzehnte hindurch vertrat er hier systematische Botanik, Pflanzengeographie und Pharmakognosie.

    Die Beschäftigung mit der Moosflora seiner Heimat fand ihren Abschluß in dem Werk „Die Laubmoose Badens, Eine bryogeographische Skizze“ (1904-06), welches nicht nur eine Aufzählung der Arten und ihrer Fundorte, sondern außerdem eine vorbildliche Darstellung der Moosformationen umfaßt. Auf seinen großen Reisen lernte H. die Moosflora des Mediterrangebietes sowie der alt- und neuweltlichen Tropen kennen. Außerdem wurden ihm aus allen Erdteilen Moos-Sammlungen zur Bestimmung zugesandt. So konnte er es auf Grund 30jähriger Erfahrung wagen, eine „Geographie der Moose“ (1926) zu schreiben, in welcher die Ökologie der Moose dargestellt, die Verbreitung der Familien umrissen und die Moosvegetation der Erde geschildert werden. Seit seinen Tropenreisen wandte er sich mehr und mehr der Systematik der Lebermoose zu, insbesondere der taxonomisch sehr schwierigen Familie der Lejeuneaceen. – Neben den Mosen beschäftigte sich H. auch mit der Systematik und Geographie der Blütenpflanzen, vor allem anläßlich der Bearbeitung der umfangreichen Sammlungen seiner beiden Südamerikareisen. Die pflanzengeographischen Ergebnisse der letzteren hat er zusammengefaßt in dem Buch „Die Pflanzenwelt der bolivian. Anden und ihres östlichen Vorlandes“ (1923). Sein Moosherbar, welches rund 10 000 Arten (darunter die Typen zahlreicher neuer Arten) in 35 000 Konvoluten umfaßt, nebst seiner reichhaltigen bryologischen Bibliothek schenkte er der Universität Jena. – H. gehörte um die Jahrhundertwende zu den Pionieren des Skilaufs im Schwarzwald und in den Alpen. Als Bergsteiger erschloß er die Quimzacruz-Kordillere in Bolivien, wobei er mehrere Fünftausender erstmals bestieg. Noch im 55. Lebensjahr wurde er Segelflieger.

  • Werke

    Weitere W u. a. Vom Urwald z. d. Gletschern d. Kordillere, 1913, ²1923;
    Die Bryophyten meiner 2. Reise durch Bolivia, in: Bibl. botanica 87, 1916;
    Anatomie d. Lebermoose, in: Hdb. d. Pflanzenanatomie 8, 1, 1925;
    Bergfahrten in Südamerika, 1925;
    Pflanzengeogr., in: F. Klute, Hdb. d. geogr. Wiss., Allg. Geogr. II, 1933.

  • Literatur

    K. Müller, in: Mitt. f. Naturkde. u. Naturschutz, NF 5 (3), 1950, S. 105-07;
    K. Mägdefrau, Th. H. z. 75. Geb.tag, in: Festschr. f. Th. H., = Feddes Rep. specierum novarum regni vegetabilis 58, 1955, S. 7-9;
    H. Paul, Th. H. in München, ebd., S. 10 f., W-Verz. ebd., S. 12-19;
    Th.-H.-Festschr., = Mitt. d. Thür. Botan. Ges. 1, 1955, H. 2/3;
    W. Schmidkunz, in: Mitt. d. dt. Alpenver. 13, 1961, S. 78;
    W. Vent, in: Die Pharmazie 16 (12), 1961, S. 631 f.;
    R. Grolle, in: Revue bryol. et lichénol. 30, Paris 1961, S. 155-62 (bryol. W-Verz., P);
    K. Mägdefrau, in: Berr. d. Bayer, botan. Ges. 35, 1962, S. 73-84 (W-Verz., P).

  • Autor/in

    Karl Mägdefrau
  • Zitierweise

    Mägdefrau, Karl, "Herzog, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 741-742 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116763477.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA