Lebensdaten
1876 – 1947
Geburtsort
Leoben (Steiermark)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Geograph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116404175 | OGND | VIAF: 20431032
Namensvarianten
  • Krebs, Norbert
  • Krebs, N.

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Krebs, Norbert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116404175.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef, Oberinsp. d. österr. Staatsbahn;
    M Gabriele Koller;
    Wien 1915 Marie Dintzl;
    2 T.

  • Biographie

    K. studierte 1896-1902 in Wien Geographie und Geschichte unter anderem, und andere bei A. Penck. Er nahm regen Anteil an der Arbeit des Wiener Vereins der Geographen, über dessen Exkursionen er seit 1899 häufig berichtete. 1900 wurde er mit der Arbeit „Die nördlich Alpen zwischen Enns, Mürz und Traisen“ zum Dr. phil. promoviert, danach legte er die Lehramtsprüfung für Geographie und Geschichte ab. Nach kurzer Probelehrerzeit in Wien war er bis 1907 am Deutschen Gymnasium in Triest und danach wieder in Wien bis 1909 tätig. Als K. auf Grund seiner Schrift „Die Halbinsel Istrien“ (in: Geograph. Abhandlungen 9, 1907, H. 23) eine Privatdozentur für Geographie an der Universität Wien erhielt, gab er den Schuldienst auf. 1917 ging er als ordentlich Professor der Geographie nach Würzburg, 1920 nach Freiburg im Breisgau und 1927 an die Universität Berlin (Lehrstuhl von Penck, Carl Ritter und F. von Richthofen). Nach fast 20jähriger Tätigkeit verließ K. 1943 Berlin, lebte als bis 1946 Privatmann in Kritzendorf bei Wien und nahm dann sein Lehramt in Berlin noch einmal für kurze Zeit auf.

    K.s Lebenswerk galt der Länderkunde im weitesten Sinne, die in der Forschung nach ihm in den Hintergrund getreten ist. Wie nur wenige Geographen der letzten 100 Jahre war er in der Lage, über das in allen Einzelheiten und Eigenheiten dargestellte Bild eines geographischen Raumes hinaus auch dessen Wesen zu erfassen, indem er für die jeweilige natur- und kulturräumliche „Raumindividualität“ auch die Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt miterschloß. Wichtige Impulse für sein nach eigenen strengen, aber nur selten theoretisch formulierten Grundsätzen gestaltetes Wirken erhielt er durch seinen Lehrer und späteren Freund Penck, durch die Geowissenschaftler Sueß, E. Brückner, J. Hann und durch die Historiker Tomaschek und Redlich. K.s Werke, anfangs noch auf der Verbindung des Strukturellen mit dem Funktionellen aufgebaut und später auch gesellschaftliche, kulturbestimmende Faktoren im Sinne der von ihm verehrten Vidal de la Blache und Josef Partsch einbeziehend, entwickelten sich von der Länderkunde der österreichisch Alpen über die Länderkunde von Ceylon und Vorderindien bis zu ihrem Höhepunkt, der erst postum erschienenen „Vergleichenden Länderkunde“ (1951, ²1952, ³1966, neu herausgegeben von H. Lautensach). Das in seiner tiefgreifenden Studie „Wesen und Wert der Länder“ (1941) betonte Ziel, den Raum selbst als Ganzes, die „Gegenstände“ und die Gesetze, denen er unterliegt, dagegen nur als Erkenntnishilfe zu nutzen, war für die nachfolgende Generation mehr als ein bloßes architektonisches Szenarium für Ideen, Techniken und Reflexionen. K. hat mit seiner länderkundlichen Methodologie für eine differenzierte landschaftsökologische und morphogenetische Arbeitsrichtung und zugleich für eine Erneuerung der Länderkunde selbst wesentliche Ansatzpunkte geschaffen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. zahlr. wiss. Ges.

  • Werke

    Weitere W Die Häfen d. Adria, in: Meereskde. 5, 1911, H. 9;
    Die Verteilung d. Kulturen u. Volksdichte in d. österr. Alpen, in: Mitt. d. Geogr. Ges. 55, 1912;
    Italien, in: Andrees Geogr. d. Welthandels II, 1912;
    Länderkde. d. österr. Alpen I/II, 1913, ²1928, Nachdr. 1966;
    Die Verbreitung d. Menschen auf d. Erdoberfläche, 1921;
    Landeskde. v. Dtld., T. 1, Süddtld., 1923, ²1931;
    Vorderindien u. Ceylon, Eine Länderkde., 1939;
    Atlas d. dt. Lebensraumes in Mitteleuropa, 1937-42 (4 Lfgg., unvoll.);
    Vgl. Geogr. d. Erdteile (Ms., 1943-46).

  • Literatur

    Festschr. z. Vollendung d. 60. Lebensj., hrsg. v. H. Louis u. W. Panzer, in: Länderkundl. Forschung, 1936 (P);
    H. Stille, in: Jb. d. Dt. Ak. d. Wiss. Berlin 1946–49, 1950, S. 181 f.;
    H. Hassinger, in: Alm. d. Wiener Ak. 1948, S. 218-28;
    H. Waldbaur, in: FF, 1948, S. 142;
    ders., in: Petermanns Geogr. Mitt. 94, 1950, S. 2;
    H. Bobek, in: Berr. z. Dt. Landeskde. 7, 1949/50, S. 51 f. (P);
    E. Banse, Lex. d. Geogr. I, 1933 (W);
    R. List, Das Leobner Taschenbuch, 1963;
    Pogg. VII a;
    ÖBL.

  • Porträts

    Phot. in: Die Erde, 1949/50, H. 5.

  • Autor/in

    Edgar Lehmann
  • Zitierweise

    Lehmann, Edgar, "Krebs, Norbert" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 730 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116404175.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA