Lebensdaten
1867 – 1948
Geburtsort
Sør-Aurdal (Valdres, Zentral-Norwegen)
Sterbeort
Oslo
Beruf/Funktion
Indologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116331399 | OGND | VIAF: 47008216
Namensvarianten
  • Konow, Sten
  • Conow, Sten

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Konow, Sten, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116331399.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus angesehener Bergenser Kaufm.- u. Politikerfam., deren aus Schwerin (Mecklenburg) kommender Stammvater Friederich Ludwig 1769 v. Lübeck aus eingewandert ist (s. G. W. Bruenich, Konow, Oslo 1937);
    V Wollert Otto (1833–95), Pfarrer, zuletzt Propst in Østre Gausdal, S d. Carl (1806–76), Parlamentsabg., Kaufm. u. Konsul in Bergen, u. d. Modesta Grieg;
    M Henrikka Christiane Johanne Molde (1841–1927), T d. Brigadearztes Stein Meldal Wolff ( 1868);
    1904 Anne Helene (1869–1930), T d. Ing. u. Unternehmers Halvor Emil Heyerdal (1840–1917) in Oslo u. d. Alma Hedrich aus Glauchau; 2 Stief-T.

  • Biographie

    K. studierte 1884-91 Philologie in Kristiania. 1893 wurde er in Halle promoviert, wo ihn während eines Studienaufenthaltes 1886/87 R. Pischel für die Indologie gewonnen hatte. Als Hilfsbibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Berlin (1894–96) nahm er Kontakte zu den dortigen Indologen auf (unter anderem K. F. Geldner, H. Lüders). In Kristiania/Oslo war K. in den Jahren 1896-1900, 1903-06, 1908-14, 1919-37 Universitätsstipendiat, Dozent und schließlich Professor für indische Philologie (1910–14) beziehungsweise indische Sprache und Geschichte (seit 1919). 1924-25 war er Gastprofessor an der R.-Tagore-Universität in Shantiniketan (Bengalen). Mitbestimmend für seinen wissenschaftlichen Werdegang wurde sein Englandaufenthalt (1900–03) als Assistent von G. A. Grierson, für den er eine Reihe von Bänden (III [teilweise], IV, VII, IX [teilweise], XI. 1908–22) des Linguistic Survey of India ausarbeitete. Praktische Indienerfahrung erwarb er sich als Government Epigraphist for India in den Jahren 1906–08, als deren wissenschaftliches Ergebnis eine Reihe von Veröffentlichungen in Epigraphia Indica, deren Herausgeber er zeitweilig war, erschien. Unter J. Marshall nahm K. an den Ausgrabungen von Sarnath bei Benares teil.

    1914 nahm K. einen Ruf an das Kolonialinstitut in Hamburg an, für das er das Seminar für Kultur und Geschichte Indiens aufbaute. Durch starke Sympathien an England gebunden, gleichzeitig loyal gegenüber seiner neuen Heimat (K. hatte 1914 das Hamburger Bürgerrecht erworben), versuchte er, in der deutschen Öffentlichkeit sachliche Informationen über die politische Lage Indiens zu verbreiten (Indien unter der englischen Herrschaft, 1915; Über die Bedeutung Indiens für England, 1919). Auch nach seiner Rückkehr nach Norwegen hat K. durch zahlreiche Zeitungsartikel das Verständnis nicht nur der altindischen Kultur, sondern auch des gegenwärtigen Indien gefördert. In mehreren populärwissenschaftlichen Werken hat er darüber hinaus die Ergebnisse der wissenschaftlichen Indologie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht (zum Beispiel Indien, 1917, = Aus Natur und Geisteswelt 614). Das Schwergewicht der wissenschaftlichen Arbeit K.s lag in den späteren Jahren neben der Epigraphik (Kharoshṭī Inscriptions, 1929, = Corpus Inscriptionum Indicarum II,1) auf der Erforschung der durch Handschriftenfunde in Ost-Turkestan aufgetauchten, von K. richtig als iranisch eingestuften Saka-Sprache („Khotan-Sakisch“) (Saka Studies, 1932, = Bulletin Oslo Etnografiske Museum 5), zu der er später einen weiteren Dialekt entdeckte (Ein neuer Saka-Dialekt, in: SB der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse, 1935, S. 772-823). K. war Begründer und bis zu seinem Tode Hauptredaktor der Zeitschrift „Acta Orientalia“.

  • Werke

    Weitere W u. a. Das ind. Drama, 1920, = Grundriß d. indo-ar. Philol. u. Altertumskde. II, H. 2 D;
    Die Inder, in: P. D. Chantepie de la Saussaye, Lehrb. d. Rel.gesch. II, 1925, S. 1-198;
    Khotansak. Grammatik, 1941;
    Primer of Khotanese Saka, in: Norsk Tidsskrift for Sprogvidenskap 15, 1949, S. 5-136. -
    Verz. W. Sommerfeldt, in: Norsk bibliografisk bibl. III, 5, 1942, S. 92-103.

  • Literatur

    Studentene fra 1884, 1909, S. 187-91 (P);
    Tillegshh. til Studentene fra 1884, 1934, S. 44 f. (P);
    C. S. Stang, in: Norsk Tidsskrift for Sprogvidenskap, 15, 1949, S. 462-68 (P), auch (mit Zusätzen) in: Det Norske Videnskapsakademi i Oslo, 1950, S. 29-36 (P);
    F. W. Thomas, in: Journal of the Royal Asiatic Society, 1950, S. 99-102;
    G. Morgenstierne, in: Acta Orientalia 21, 1953, S. 3-9 (P);
    ders., in: Bibl. og Forskning 15, 1966, S. 7-24 (P);
    A. Sommerfelt, in: Norsk biografisk leks. VII, 1936, S. 562-64.

  • Autor/in

    Georg von Simson
  • Zitierweise

    Simson, Georg von, "Konow, Sten" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 489-490 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116331399.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA