Lebensdaten
1867 – 1930
Geburtsort
Groß Köllen (Kreis Rössel, Ostpreußen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Geologe ; Paläontologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116265531 | OGND | VIAF: 64078300
Namensvarianten
  • Pompeckj, Josef Felix
  • Pompecki, Josef F.
  • Pompecki, Josef Felix
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Zitierweise

Pompeckj, Josef Felix, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116265531.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ignaz;
    M Magdalene Norden;
    1897 Clara (* 1879, ev.), T d. Friedrich August Quenstedt (1809–1889), Prof. f. Geol. in Tübingen;
    1 T;
    1 S ( 1918).

  • Biographie

    P. wuchs als Jüngstes von sieben Geschwistern nach dem frühen Tod der Mutter bei einem Stiefbruder auf. Nach der Reifeprüfung am Realgymnasium Elbing studierte er 1885-90 in Königsberg Naturwissenschaften, speziell Geologie und Mineralogie bei Wilhelm Branca (1844–1928) und Zoologie bei Thun. Nach der Promotion 1890 über „Die Trilobitenfauna der ost- und westpreuß. Diluvialgeschiebe“ folgte er Branca als Assistent nach Tübingen. 1894 wechselte er an die Paläontologischen Staatssammlungen München und habilitierte sich 1894 mit einer Arbeit über Ammoniten an der Univ. München bei Karl v. Zittel (1839–1904) für Geologie und Paläontologie. Anschließend lehrte er als Privatdozent, seit 1903 als ao. Prof. an der Univ. München. Im Auftrage der rumän. Regierung bereiste er 1896 große Teile Rumäniens und Russ.-Polens. 1904 folgte ein kurzer Aufenthalt an der k. k. Geologischen Reichsanstalt in Wien; im selben Jahr wurde P. zum o. Prof. für Geologie und Mineralogie an die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim berufen. 1907-13 war er zunächst ao., dann o. Prof. für Geologie und Paläontologie an der Univ. Göttingen, ehe er einen Ruf nach Tübingen annahm. 1917 als Nachfolger Brancas an die Friedrich-Wilhelms-Univ. zu Berlin berufen, amtierte er bis zu seinem Tod als Ordinarius und Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts und Museums (1923/24 Dekan, 1925/26 Rektor).

    P. war ein glänzender und beliebter Hochschullehrer, der schulebildend wirkte (u. a. Carl Wilhelm Correns [1893–1980], Kurt Leuchs [1881–1949], Robert Potonie [1889–1974], Werner Quenstedt [1893–1960], Otto Stutzer [1881–1936] u. Oskar Weigel [1881–1944]). Er setzte sich für den Verbleib der Paläontologie bei der Historischen Geologie und die Trennung von der Allgemeinen Geologie ein. Der berühmte Saurier-Saal des Geologisch-Paläontologischen Museums in Berlin erhielt durch ihn seine jetzige Gestalt. P. veröffentlichte u. a. Arbeiten über Trilobiten („Pompeckjsche Schwelle“ zur Erklärung d. Faunenunterschiede zw. Unter- u. Mittelkambrium in Böhmen, dem Baltikum u. Polen, 1896), Ammoniten, zur Stammesgeschichte sowie über paläoklimatische Fragen (Kupferschiefergenese, 1914) und Umweltbedingungen, speziell im Cambrium und Jura. Seit 1903 leitete P. die Zeitschrift „Palaeontographica“ und seit 1913 mit Friedrich v. Huene die Zeitschrift „Geologische und paläontologische Abhandlungen“, außerdem die „Lethaea geognostica“ und das „Neue Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie“ (3. Abt.) samt Zentralblatt. Seit 1923 Mitglied des von dem Berliner Physiker Wilhelm Westphal gegründeten „Westphal-Komitees“, setzte er sich für die Herstellung wissenschaftlicher Beziehungen zu Sowjetrußland ein und stellte 1927 sein Institut für Vorträge russ. Geowissenschaftler zur Verfügung. 1926 leitete P. die deutsche Delegation beim Internat. Geologen-Kongreß in Madrid.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Göttinger Ges. d. Wiss. (1911), d. Preuß. Ak. d. Wiss. zu Berlin (1920), d. Leopoldina (1925);
    korr. Mitgl. d. Palaeontological Soc. of America (1928);
    Foreign Correspondent d. Geological Soc. of London (1925);
    Ehrenmitgl. d. Ges. d. Freunde d. Naturwiss., Anthropol. u. Ethnol. Moskau (1928);
    Vorstandsmitgl. d. Dt. Geolog. Ges. (1920–30);
    Geh. Bergrat (1917).

  • Werke

    u. a. Das Meer d. Kupferschiefers, 1914;
    Umwelt, Anpassung u. Beharrung im Lichte erdgeschichtl. Überlfg., 1924 (Rektoratsrede) auch in: Btrr. z. Gesch. d. Humboldt-Univ. zu Berlin Nr. 30, 1992, S. 32-55;
    Die Auffassung v. Vulkanismus seit Leopold v. Buch, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss. 1925, S. XXXVII-LVII;
    Altertum d. Erde?, 1926.

  • Literatur

    Neues Jb. f. Mineralog., Geolog. u. Paläontolog., FS z. 60. Geb.-tag J. F. P., 1927;
    Dem Andenken an J. F. P., 1930 (W-Verz.);
    E. Henning, in: Zbl. f. Mineralog., 1930, Abt. B, Nr. 9;
    W. O. Dietrich, in: Geolog. Paläontolog. Abhh. NF 18, 1931, H. 3, S. III-X;
    ders., in: Hdb. d. Naturwiss. 8, ²1933.

  • Autor/in

    Peter Krüger
  • Zitierweise

    Krüger, Peter, "Pompeckj, Josef Felix" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 613-614 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116265531.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA