Lebensdaten
1852 – 1906
Geburtsort
Niederbexen (Westfalen)
Sterbeort
Meran
Beruf/Funktion
preußischer Baurat ; Eisenbahnkonstrukteur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116256052 | OGND | VIAF: 22888575
Namensvarianten
  • Borries, August Friedrich Wilhelm von
  • Borries, August von
  • Borries, August Friedrich Wilhelm von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Borries, August von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116256052.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1815–64), Rittergutsbesitzer, S des Wilhelm, Justizrat in Minden, und der Sophie Meyer;
    M Auguste (1825–67), E des Hamburger Senators Amandus Augustus Abendroth ( 1842), T des Advokaten Dr. August Abendroth (1796–1844) und der Conradine Therese Sievert;
    B Arthur (1853–1923), Dr. theol. h. c., sachsen-altenburgischer Staatsminister und Bevollmächtigter am Bundesrat;
    Hannover 1877 Luise, T des Großkaufmanns Wilhelm Rodewald in Bremen und der Amalie Müller;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Von Jugend auf technisch, besonders am Eisenbahnwesen, lebhaft interessiert, studierte B. 1870-73 an der Gewerbeakademie Berlin, war bei der Bergisch-Märkischen Eisenbahn (in Witten), dann bei der Preußischen Eisenbahndirektion Hannover tätig und wurde 1894 Mitglied der Direktion. 1902 wurde er als Professor für das Verkehrsmaschinenwesen an die Technische Hochschule Berlin berufen. Studienreisen und Teilnahme an Preisgerichten von Weltausstellungen führten ihn nach England, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Er hatte verschiedene ehrenvolle Ämter inne und erhielt mehrfach Preise für seine Erfindungen und Verbesserungen bei Lokomotiven.

    Es ist B.' Verdienst, daß durch Ministerialerlaß von 1895 das Verbundsystem bei allen Schnellzug- und bei Güterzuglokomotiven|für lange Strecken bei der Preußischen Staatsbahn eingeführt wurde. Durch die Verbundanordnung nach Mallet (Zweizylinder-Verbundlokomotiven) und das B.’sche Anfahrventil wurden große Mengen an Kohle und Wasser eingespart. Mitte der 90er Jahre setzte er sich außerdem für die Einführung der Vierzylinder-Verbund-Schnellzuglokomotive in Preußen ein und konstruierte an Stelle des „de Glehn-Systems“ eine weit einfachere Steuerung (B.’sche Steuerung genannt), die bald auf fast allen deutschen und vielen ausländischen Bahnen Verwendung fand und heute die in der Welt meist verbreitete ist. Auf B.' Entwurf und Initiative geht auch die Einrichtung einer der ersten europäischen Lokomotiv-Versuchsstationen (Grunewald) zurück.

  • Werke

    Üb. Compound-Lokomotiven, in: Glasers Ann. f. Gewerbe u. Bauwesen, Bd. 17, 1885, ⁴1885 (Sonderabdruck);
    Schnellbetrieb auf Hauptbahnen, in: VDI-Zs., 1904, S. 949;
    Die neuere Entwicklung d. Lokomotivbaues im Gebiete d. Ver. dt. Eisenbahn-Verwaltungen, in: Organ f. d. Fortschritte d. Eisenbahnwesens, 1900, S. 232, 274, 297;
    Neuere Fortschritte im Lokomotivbau, in: VDI-Zs., 1902, Nr. 36;
    Mithrsg.: Die Eisenbahn-Technik d. Gegenwart, 1897–1901;
    Organ f. d. Fortschritte d. Eisenbahnwesens, 1889–1905.

  • Literatur

    E. Brückmann, Die Entwicklung d. Verbundlokomotiven, in: VDI-Zs. 30, 1896, S. 361-69;
    ebenda, 50, 1906, S. 353 (P);
    Dt. Zeitgenossen-Lex., 1905 (L);
    G. Barkhausen, in: Organ f. d. Fortschritte d. Eisenbahnwesens, NF 43, 1906, H. 3, S. 47-49 (P);
    Stahl u. Eisen 26, 1906, S. 370;
    C. Matschoss, Technik, 1925, S. 26;
    ders., Die Entwicklung d. Dampfmaschine II, 1908, S. 574-75;
    BJ XI (Totenliste 1906, L);
    F. Klemm, Die Technik d. Neuzeit, Bd. 3, 1941, H. 6/7, S. 113 f.

  • Autor/in

    Anny Kochherr
  • Zitierweise

    Kochherr, Anny, "Borries, August von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 474-475 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116256052.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA