Lebensdaten
1868 – 1954
Geburtsort
Soest (Westfalen)
Sterbeort
Schliersee (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Chemiker ; Industrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116234628 | OGND | VIAF: 758561
Namensvarianten
  • Duden, Paul
  • Duden, Paul Eduard Adolph
  • Duden, Paul Eduard Adolf

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Zitierweise

Duden, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116234628.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Konrad s. (1);
    Eisenach 1897 Berta (1875–1947), T des JR Herm. Nebe (1827–1918);
    5 K.

  • Biographie

    Nach humanistischer Schulbildung in der Hersfelder Klosterschule studierte D. Chemie in Marburg, in Genf bei Carl Graebe, bei Emil Fischer und W. Wislicenus in Würzburg und promovierte in Jena bei L. Knorr, dessen Arbeitsrichtung für ihn zunächst bestimmend wurde. 1896 habilitierte er sich in Jena und wurde bereits nach 3 Jahren dort Extraordinarius. Seine Arbeiten betrafen das Gebiet der aliphatischen Chemie (Aufklärung der Konstitution des Hexamethylentetramins) und der Terpene. Infolge der engen Beziehungen Knorrs zu den Farbwerken Meister, Lucius und Brüning in Hoechst, deren späterer Leiter, Herbert von Meister, ebenfalls ein Knorr-Schüler war, wählte Hoechst 1905 D. als Leiter eines Forschungslabors. Nach erfolgreicher Tätigkeit auf dem Farbstoffgebiet wandte sich D. wieder der aliphatischen Chemie zu und leitete 1912 die katalytische Oxydation von Acetylen zu Acetaldehyd und Essigsäure ein, eine Fabrikation, die im 1. Weltkrieg auch die Bereitstellung größerer Mengen von Aceton als Quell- und Lösungsmittel für Sprengstoffe ermöglichte. Zur Sicherung der für Acetylen nötigen Carbidlieferungen knüpfte D. die Verbindung zur Knapsack AG, die schließlich zur Beteiligung der Farbwerke an Knapsack führte. Unter der Leitung von D. auf dem Acetaldehyd- und Essigsäuregebiet entstand die auch in der heutigen Hoechst AG noch stark erweiterte Fabrikation von Lösungsmitteln und Kunststoffen. Ebenfalls die Chlorierung des Methans zu den Halogenkohlenwasserstoffen geht auf D. zurück. – Bei der Fusion zur IG-Farbenindustrie hatte D. die schwierige Aufgabe, das Hoechster Werk in die größere Gemeinschaft einzugliedern; er wurde IG-Vorstandsmitglied und Leiter deren Betriebsgemeinschaft Mittelrhein bis zu seinem Ausscheiden aus der Industrie 1932. Die Persönlichkeit D.s ist gekennzeichnet durch ein vornehmes Wesen, eine stille Tatkraft mit überschauendem Wissen und sozialem Empfinden, einem großen Talent zur Organisation ohne Aufwand. Deshalb wurde D. 1929 Vorsitzender der Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie; 1929-37 Vorsitzender des Vereins Deutscher Chemiker; 1934-40 Vorsitzender der Dechema und 1939 Vorstandsmitglied des Deutschen Museums. – Mehrfacher Ehrendoktor und Träger der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Frankfurt/Main.

  • Werke

    Mehrere Aufsätze in: Berr. d. dt. Chem. Ges., Liebigs Ann., Zs. f. Angewandte Chemie;
    Verz. s. Pogg. IV-VII.

  • Literatur

    E. Bryk, in: Zs. f. Angewandte Chemie 43, 1930, S. 77 ff. (P); H. Loewe, in: Arzneimittel-F 3, 1953, S. 592 f. (W);
    Nachrufe ebd. 4, 1954, S. 220;
    Chemiker Ztg. 78, 1954, S. 157 f.; Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Ernst Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Ernst, "Duden, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 154 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116234628.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA