Lebensdaten
1870 – 1928
Geburtsort
Howe (Gemeinde Vierlande bei Hamburg)
Sterbeort
Lübeck
Beruf/Funktion
Apparatebauer ; Fabrikant
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116193727 | OGND | VIAF: 15513567
Namensvarianten
  • Dräger, Bernhard
  • Dräger, Bernhard

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Dräger, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116193727.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1847–1917), Uhrmacher, gründete 1889 eine Werkstatt für Armaturen u. Bierdruckapparate|in Lübeck, 1902 das D.-Werk Heinr. & Bernh. D., Erfinder des Wiederbelebungsapparates „Pulmotor“ u. erster Schweißgeräte, S des Ernst Frdr. Bernh., Uhrmacher auf der Howe;
    M Emma Maria Magd. (1849-74), T des Joh. Jürgen Tönnies Puls, Ökonom des Armenhauses;
    ⚭ Elfriede (* 1876), T des Arztes Dr. Stange in Bergedorf b. Hamburg;
    2 S, 1 T, u. a. Heinr. (* 1898), Dr. agr., Alleininhaber des D.-Werks.

  • Biographie

    D. besuchte bis 1889 das Katharineum in Lübeck und trat 1890 in den väterlichen Betrieb ein. Vater und Sohn beschäftigten sich mit der Nutzbarmachung hochkomprimierter Gase und konstruierten Druckreduzierventile zunächst für Kohlensäure, dann für andere Gase. Sie erfanden den Ausbrennschutz für Sauerstoff-Reduzierventile. 1893 besuchte D. die TH Berlin, um exakt wissenschaftliche Forschungs- und Konstruktionsmethoden kennenzulernen. 1897 machte er die Erfindung eines stopfbuchsenlosen Verschlußventils für Hochdruckflaschen, 1901 schuf er ein Sauerstoff-Inhalationsgerät, 1902/03 einen Narkoseapparat, in dem das Narkotikum (Chloroform oder Äther) vom Sauerstoffdruckstrom vernebelt wird.

    Das erste Sauerstoff-Atemschutzgerät konstruierte D. 1903; es macht seinen Benutzer von der Umgebungsluft unabhängig. Auf Grund eigener physiologischer Versuche führte die Weiterentwicklung dieser Geräteart zu den Modellen 1904/09 und 1910/11. Sie fanden weltweite Verbreitung und wurden zum Ausgangspunkt des Grubenrettungswesens und des Gasschutzes bei den Feuerwehren und in der Industrie. Daneben wurden Helmtauchergeräte für große Wassertiefen gebaut. Fußend auf Werksversuchen entstanden schon vor dem 1. Weltkrieg Luftreinigungsanlagen und Tauchretter für Unterseeboote, ferner Sauerstoff-Atemgeräte für Ballon-Höhenflüge, die später für die Verwendung in Flugzeugen weiterentwickelt wurden. – Der Selbstretter Modell 1914, ein vereinfachtes Sauerstoff-Schutzgerät, gewann im 1. Weltkrieg während der Gaskämpfe große Bedeutung. Damals wurde das D.-Werk zu einer der wichtigsten Gasschutzwerkstätten der Mittelmächte. – Nach 1918 arbeitete D. an der Weiterentwicklung der Gasschutzgeräte für den Bergbau, für die Feuerwehren und für die Industrie. Auch Narkose- und Inhalationsgeräte sowie Geräte für die autogene Schneid- und Schweißtechnik erfuhren wesentliche Verbesserungen.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Berlin 1916).

  • Werke

    Der Werdegang d. Rettungsapparate, 1912.

  • Literatur

    Dräger-Heft Nr. 125, 1928, u. Nr. 137 A, Juni 1929 (P). - Zu V Heinr.: H. Wiesenthal, Dichter-Ingenieure, 1925, S. 93-104.

  • Porträts

    Relief: Doppelbildnis Heinr. u. Bernh. D. (München, Dt. Mus., P -Slg.).

  • Autor/in

    Franz Hollmann
  • Zitierweise

    Hollmann, Franz, "Dräger, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 95-96 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116193727.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA